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Linux-Magazin Clean Linux (Vorschau)

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Aus dem Alltag eines Sysadmin: Whowatch & Co.<br />

Ohne Besuchsrecht<br />

Einführung 09/2013<br />

Sysadmin<br />

Ganz ohne konkreten Anlass macht Sysadmin-Kolumnist Charly ab und an einen kleinen Rundgang um seine<br />

Server und schaut nach Angreifern. Dafür hat er ein kleines Instrumentarium paratliegen. Charly Kühnast<br />

www.linux-magazin.de<br />

59<br />

Inhalt<br />

60 E-Mails bereinigen<br />

Verräterische Header von E-Mails geben<br />

unnötig viele Auskünfte übers LAN.<br />

66 <strong>Linux</strong> by Microsoft<br />

Im VM-Depot bietet der Software-Riese<br />

jede Menge <strong>Linux</strong>-Images für seine<br />

Azure-Cloud an.<br />

68 Open Stack und Hyper V<br />

Eine italienische Firma hilft Microsoft und<br />

bringt Open Stack auf Windows-Hosts.<br />

Jeder Server, der IP-mäßig im Internet<br />

steht, bekommt ungebetenen Besuch.<br />

Die üblichen Scans und skriptgesteuerten<br />

Flächenbombardements tropfen bei meinen<br />

Geräten einfach ab, etwa durch geschicktes<br />

Firewalling, Port Knocking [1]<br />

oder mit Zusatztools wie Fail2Ban [2].<br />

Damit mir darüber hinaus niemand ein<br />

Ei legt, benutze ich die beiden Rootkit-<br />

Jäger Rkhunter [3] und Chkrootkit [4].<br />

Letzterer bezichtigt meinen DHCP-Server<br />

leider der Paketschnüffelei:<br />

eth0: PACKET SNIFFER(/usr/sbin/dhcpd[28382])<br />

Das ist ein bekannter False Positive, den<br />

ich ignoriere. Als Zwischenbericht kann<br />

ich vermelden, dass meine Kammerjäger<br />

bislang ohne Beute geblieben sind.<br />

Trotzdem gehe ich gelegentlich auf Patrouille<br />

und schaue, ob sich ein Server<br />

Abbildung 1: In der Baumansicht präsentiert Whowatch alle Prozesse im System.<br />

merkwürdig benimmt. Dazu benutze ich<br />

gerne Whowatch [5]. Das Tool startet<br />

im Terminal mit einer Prozessliste, in der<br />

zweiten Spalte sehe ich deren Besitzer. In<br />

der dritten zeigt Whowatch, ob der User<br />

lokal, über SSH, Telnet oder auf andere<br />

Weise angemeldet ist. Danach folgt bei<br />

entfernten Benutzern die IP-Adresse, bei<br />

lokalen sehe ich »:0«.<br />

Steuern per Hotkey<br />

Jetzt habe ich zwei Möglichkeiten,<br />

durch die Informationen zu navigieren:<br />

Ich kann mit den Pfeiltasten einen Zeile<br />

auswählen, [Enter] drücken und erhalte<br />

eine Baumansicht mit den zugehörigen<br />

Prozessen wie Abbildung 1. Ein Druck<br />

auf [O] (Owner) blendet die Anzeige des<br />

Prozesseigentümers ein und aus, [D] (Details)<br />

erzeugt ein Fenster mit genauen<br />

Informationen über den Prozess.<br />

Als Möglichkeit zwei tippe ich [T] (Tree<br />

View) für alle laufenden Prozesse. Und<br />

auch in dieser Baumansicht bekomme<br />

ich per [D] (Details) genauere Informationen.<br />

Mit [L] (List of Signals) lasse ich<br />

mir die Steuersignale anzeigen, die ich<br />

dem Prozess schicken kann, etwa »HUP«,<br />

»INT«, »TERM« und im Notfall »KILL«.<br />

Den Status des Gesamtsystems, insbesondere<br />

was die Speicherverwaltung angeht,<br />

blende ich mit [S] (Sysinfo) ein,<br />

hierbei lässt Whowatch die Gesamtlast<br />

im Top-Stil über den Bildschirm zappeln<br />

(Abbildung 2).<br />

Gefunden habe ich bei meinen Server-<br />

Rundgängen bislang nichts, außer ein<br />

wohliges Gefühl von Sicherheit. (jk) n<br />

Infos<br />

[1] Firewall Knock Operator Fwknop:<br />

[http:// www. cipherdyne. org/ fwknop/]<br />

[2] Fail2Ban: [http:// www. fail2ban. org]<br />

[3] Rkhunter: [http:// rkhunter. sourceforge. net]<br />

[4] Chkrootkit: [http:// www. chkrootkit. org]<br />

[5] Whowatch:<br />

[http:// whowatch. sourceforge. net]<br />

Abbildung 2: Top grüßt aus der Ferne, wenn Whowatch auf den Tastendruck [S] die Gesamtlast anzeigt.<br />

Der Autor<br />

Charly Kühnast administriert<br />

Unix-Syste me im Rechenzentrum<br />

Niederrhein. Zu seinen<br />

Aufgaben gehören Sicherheit<br />

und Verfügbarkeit der<br />

Firewalls und der DMZ.

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