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Linux-Magazin Clean Linux (Vorschau)

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Forum<br />

www.linux-magazin.de Bücher 09/2013<br />

82<br />

Bücher über Web Security sowie über den Raspberry Pi<br />

Tux liest<br />

Das <strong>Linux</strong>-<strong>Magazin</strong> hat ein Buch über Websicherheit ausgesucht. Den zweiten Titel hat der Raspberry-Pi-Gründer<br />

Eben Upton mitverfasst, er führt in das Basteln mit dem Kleinstcomputer und <strong>Linux</strong> ein. Mathias Huber, Markus Feilner<br />

Anwender vertrauen dem Browser und<br />

dem Web täglich wichtige Daten an.<br />

Grund genug, sich mit Websecurity zu<br />

befassen, wie das Michal Zalewski in seinem<br />

Buch „Tangled Web“ tut.<br />

Sicherheit im Web<br />

Der Autor gilt als Experte für Browsersicherheit<br />

und hat 2008 das Browser<br />

Security Handbook [http:// code. google.​<br />

com/ p/ browsersec/] für Google erarbeitet.<br />

Den Lesern seines neuen Buches<br />

bietet er unter „Die Anatomie des Web“<br />

zunächst eine gründliche Einführung zu<br />

URLs, HTTP, HTML und Javascript. Dieser<br />

gut verständliche Grundkurs hat das<br />

Zeug zur Pflichtlektüre und führt bereits<br />

einzelne Angriffstechniken wie Cross Site<br />

Request Forgery ein. Am Ende aller Kapitel<br />

steht ein praktischer „Spickzettel<br />

für Webentwickler“, der ihnen erklärt,<br />

was sie aus Sicherheitsgründen tun und<br />

lassen sollen.<br />

Der zweite Teil widmet sich den Sicherheitsfeatures<br />

der Webbrowser. Hier geht<br />

es um die Same Origin Policy (SOP) und<br />

ihre Lücken, die besonderen Adressenschemata<br />

»data:« und »javascript:« sowie<br />

die umstrittenen Third-Party-Cookies<br />

inklusive Do-not-track-Header. Daneben<br />

werden Gefahren wie das Fälschen der<br />

Adresszeile und Denial-of-Service-Angriffe<br />

gegen den Browser beschrieben.<br />

Info<br />

Michal Zalewski:<br />

Tangled Web<br />

Dpunkt, 2012<br />

390 Seiten, 37 Euro<br />

ISBN 978-3-86490<br />

-002-0<br />

Der dritte und letzte Teil will in die Zukunft<br />

blicken, behandelt beispielsweise<br />

mit Private Browsing aber eine bereits<br />

seit Jahren verbreitete Funktion. Web-<br />

RTC erfasst das Werk nur als Vorschlag,<br />

Websockets sind nur kurz erwähnt, auch<br />

Offlinedaten und Client-seitige Datenbanken<br />

kommen zu kurz. Dabei wirbt der<br />

Verlag damit, man habe das englischsprachige<br />

Original nicht nur übersetzt,<br />

sondern auch aktualisiert.<br />

Der größte Mangel des Buches ist aber,<br />

dass es sich fast vollständig auf den<br />

Brow ser, also die Client-Seite von Webanwendungen<br />

konzentriert. Nur kurz vor<br />

Schluss stehen ein paar Kleinigkeiten zur<br />

Server-Seite: Buffer Overflow, Commandund<br />

SQL-Injection, Directory Traversal<br />

sowie Formatstring-Exploits.<br />

Damit eignet sich das Buch zwar für sicherheitsbewusste<br />

Websurfer sowie für<br />

Admins, die ihre Anwender mit sicheren<br />

Browser-Versionen und ‐Konfigurationen<br />

versorgen möchten. Wer aber den Untertitel<br />

„Der Security-Leitfaden für Webentwickler“<br />

ernst nimmt, dürfte unzufrieden<br />

bleiben. Er muss ergänzend zu<br />

einem Buch über Server-seitige Programmierung<br />

greifen, etwa über PHP- oder<br />

Rails-Sicherheit.<br />

Raspberry Pi<br />

Mit seinem Einsteigerbuch für die<br />

Freunde des preiswerten Mini-Computers<br />

hat der Raspberry-Pi-Initiator Eben Upton<br />

zusammen mit Gareth Halfacree ein<br />

praktisches Referenzwerk vorgestellt. Die<br />

Autoren stellen Hardware, Konfiguration,<br />

Betriebssystem und einfache Programmierung<br />

vor.<br />

Nach der faszinierenden Geschichte des<br />

Projekts „Preisgünstiger Mini-PC für Studenten<br />

auf der ganzen Welt“ erklären<br />

die Autoren ausführlich das SoC-Board<br />

mit seinen Anschlüssen und schildern in<br />

nachvollziehbaren Schritten das Flashen<br />

der SD-Karte mit dem Betriebssystem unter<br />

<strong>Linux</strong>, Windows und Mac OS X.<br />

Auch wenn sich das Kapitel in seinen<br />

weit über 100 Seiten vorwiegend mit der<br />

<strong>Linux</strong>-Systemadministration beschäftigt,<br />

adressiert das Buch durchaus auch ungeübte<br />

Anwender. Dieser Abschnitt mit<br />

seinen detaillierten Erklärungen und der<br />

langen Übersicht der <strong>Linux</strong>-Grundlagen<br />

macht das Werk nebenbei auch zu einem<br />

prima Handbuch für <strong>Linux</strong>-Einsteiger, zur<br />

Lernhilfe oder auch zum Kursmaterial für<br />

Trainer, die anhand des Pi Kursteilnehmern<br />

<strong>Linux</strong>, Embedded-Geräte und die<br />

damit verbundenen Programmiertechniken<br />

nahebringen wollen.<br />

In Teil 2 des Buches kann der Pi seine<br />

Fähigkeiten als Mediacenter oder Webserver<br />

beweisen. Leser, die sich hier<br />

durchgearbeitet haben, finden auf den<br />

abschließenden 100 Seiten jede Menge<br />

Tipps, Tricks und Techniken zur Programmierung<br />

des kleinen PC inklusive<br />

seiner GPIO-Pins und einer Einführung<br />

in Scratch und Python.<br />

Wer den Lötkolben auszupacken bereit<br />

ist, findet auf den letzten Seiten im Kapitel<br />

übers Hardware-Hacking Anregungen<br />

zum Basteln. Neben diesem Buch<br />

braucht der Leser nur noch die Hardware<br />

selbst, um loslegen zu können. n<br />

Info<br />

Eben Upton, Gareth<br />

Halfacree:<br />

Raspberry Pi<br />

Mitp, 2013<br />

290 Seiten, 20 Euro<br />

ISBN 978-3-8266-9522-3

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