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Linux-Magazin Clean Linux (Vorschau)

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Titelthema<br />

www.linux-magazin.de Stabilität 09/2013<br />

34<br />

<strong>Linux</strong>-Upgrades und Anwendungsstabilität bei Ubuntu und Open Suse<br />

Amateure auf Langstrecke<br />

Wer vorhat, über lange Zeit ein LAMP-System „nur“ zu betreiben, wünscht sich, dass der Distributionshersteller<br />

seine Upgrades sowohl unkompliziert gestaltet als auch die Basis stabil hält, auf der eigene Anwendungen<br />

laufen. Zwei freie Distributionen in einer Fünf-Jahres-Retrospektive. Jan Kleinert<br />

© maridav, 123RF.com<br />

Wer im Rechenzentrum komplexe, geschäftskritische<br />

und verzahnt arbeitende<br />

Anwendungen betreibt, hantiert natürlich<br />

mit Enterprise-Distributionen und einem<br />

mit kostenpflichtigen Subscriptions unterlegten<br />

Softwaremanagement auf der<br />

richtigen Spielfeldhälfte. Wenn etwas<br />

nach einem Update oder Upgrade crasht,<br />

darf er den Herstellersupport einfordern<br />

(siehe Artikel „Klasse Luxusklasse?“).<br />

Es existieren aber auch die simplen Fälle,<br />

wo der Server einfach nur über lange Zeit<br />

Dienst schieben soll. Dabei ist es egal, ob<br />

es sich um einen dedizierten Server im<br />

eigenen Haus oder beim Provider handelt<br />

oder um eine virtuelle Maschine. Dem<br />

Admin drängt sich natürlich die Frage<br />

auf, ob es nicht ein „normales“ <strong>Linux</strong><br />

auch tut. Das <strong>Linux</strong>-<strong>Magazin</strong> geht ihr<br />

nach und greift die im deutschsprachigen<br />

Raum wohl verbreitetsten Distributionen<br />

heraus: Ubuntu und Open Suse.<br />

Um deren Langzeitstabilität zu beurteilen,<br />

sind die <strong>Magazin</strong>-Tester fünf Jahre<br />

in der Zeit zurückgereist. Dann simulierten<br />

sie die Arbeitsgänge, die ein (an<br />

der Distribution eher desinteressierter)<br />

Admin bis heute hätte leisten müssen,<br />

um ein Security-gepatchtes 64-Bit-System<br />

zu behalten. Als Indikator für die Nachhaltigkeit<br />

des Ganzen diente die deutsche<br />

Version des freien Content Management<br />

System Joomla 2.5. [1]. Um das<br />

machen Distributionshersteller offenbar<br />

gern einen Bogen – vielleicht, weil sie<br />

Versionskonflikte zwischen dessen Komponenten<br />

und dem erforderlichen LAMP<br />

befürchten. Das macht es zum idealen<br />

Funktionsbenchmark-Kandidaten.<br />

Ubuntu LTS Server Edition<br />

Wer mit Ubuntu <strong>Linux</strong> Desktop arbeitet<br />

und Anwenderwissen aufgebaut hat,<br />

für den erscheint es nur natürlich, seine<br />

Distribution auch auf Servern zu verwenden<br />

– zumal es eine Server Edition gibt.<br />

Die fällt zudem im Vergleich zur Desktop<br />

Edition und zu den Mitbewerbern als<br />

sehr schlank auf, passt auf eine CD und<br />

enthält weder grafische Oberfläche noch<br />

GUI-Programme. Wenig Software bedeutet<br />

hier, dass im laufenden Betrieb auch<br />

wenig Pakete zu warten sind.<br />

Es heißt im Fall von Ubuntu Server auch,<br />

dass Admins kaum Verwaltungswerkzeug<br />

bekommen und Konfigurationsdateien<br />

manuell ändern müssen. Mit der Komforteinbuße<br />

nähert sich Canonical andererseits<br />

wieder der ursprünglichen Philosophie<br />

von Unix und <strong>Linux</strong>, die Klarheit<br />

und Kleinteiligkeit kombiniert. Salopp gesagt:<br />

Alte Unix-Hasen kommen mit Ubuntu<br />

Server sicher auf Anhieb klar.<br />

Die dem Artikel zugrunde liegende Aufgabe<br />

unterstützt Ubuntu zudem mit seinen<br />

langzeitstabilen LTS-Versionen. Für<br />

die Server Editions bedeutet „Long Term<br />

Support“, dass auch Anwender ohne<br />

Supportvertrag nach dem Erscheinen<br />

fünf Jahre lang mit laufend bereitgestellten<br />

Securityfixes in Paketform rechnen<br />

dürfen. Dieser Test beginnt denn auch<br />

mit Ubuntu 8.04 LTS, Codename „Hardy<br />

Heron“ [2]. Die Version erschien im April<br />

2008, der Support lief im Mai 2013 aus.<br />

Bei der Installation von CD folgten die<br />

Tester so gut es ging den Empfehlungen<br />

der Wizard-Macher, um ein System von<br />

der Stange zu bekommen. Bei der Paketvorauswahl<br />

nahmen sie »LAMP«. Nach<br />

dem Kopieren der Pakete klappte der<br />

Ubuntu-Start von Festplatte erwartungsgemäß<br />

gut. Um Joomla aufs System zu<br />

bekommen, mussten sie nur den Tarball<br />

im Document-Root »/var/www/joomla«<br />

entpacken und Owner und Group aller<br />

CMS-Dateien manuell setzen. Das per<br />

Browser von außen gestartete Joomla-<br />

Setup verlief ohne Fehler. Gleich im Anschluss<br />

war das CMS einsatzbereit.

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