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Linux-Magazin Clean Linux (Vorschau)

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Titelthema<br />

www.linux-magazin.de Enterprise 09/2013<br />

40<br />

Abbildung 3: Ubuntu Landscape implementiert Remote-Management mit automatischen Updates in Ubuntu.<br />

tigsten Updates, die bei Suse traditionell<br />

„Patches“ heißen.<br />

Ein solcher Flicken ist im Grunde eine<br />

Liste aktualisierter Pakete. Die verfügbaren<br />

Patches für ein System listet der<br />

Manager übersichtlich auf und lässt den<br />

Admin zwischen verschiedenen Optionen<br />

entscheiden.<br />

Suse Manager unterteilt bereitstehende<br />

Patches in drei Stufen mit ansteigender<br />

Relevanz:<br />

n Mit einem Ausrufezeichen versehene<br />

kritische Security-Patches.<br />

n Bugs, die Fehler korrigieren, zum Beispiel<br />

Crashes in Desktopsoftware.<br />

n Verbesserungen und Optimierungen<br />

an Paketen, etwa Versions-Upgrades.<br />

Für einzelne Rechner legen Administratoren<br />

fest, ob Pakete dort per automa-<br />

tischem Update einzuspielen sind, und<br />

wenn ja, welches Level ein Patch haben<br />

muss, damit es sich für das Upgrade auf<br />

dieser Maschine qualifiziert.<br />

Suse Manager selbst ist ebenfalls fleißig<br />

und erstellt eine Vorauswahl der „Relevant<br />

Patches“, die auf jedes einzelne<br />

System zugeschnitten ist. Per Klick lässt<br />

sich dann bestimmen, ob die festgelegten<br />

Kriterien Updates automatisch auf das<br />

System bringen oder ob die Installation<br />

vom Admin händisch anzustoßen ist.<br />

Suse Manager beherrscht übrigens auch<br />

das genaue Gegenteil: Wenn der Admin<br />

mal viel Zeit hat oder sich Ärger ersparen<br />

möchte, legt er per Klick im Manager-<br />

Fenster Patch für Patch fest, welches seinen<br />

Weg auf den Server finden soll und<br />

welches nicht.<br />

Insgesamt macht der Suse Manager einen<br />

sehr flexiblen Eindruck, der hohe Preis<br />

scheint einigermaßen gerechtfertigt.<br />

E Ubuntu Landscape<br />

Den jüngsten Dienst für Enterprise-<br />

Systemverwaltung bietet Ubuntu an:<br />

Landscape [5]. Wer bei Canonical einen<br />

Supportvertrag kauft, kriegt auf das Verwaltungswerkzeug<br />

Zugriff. Im Grunde ist<br />

dessen Funktionalität ganz ähnlich der<br />

von Red Hat und Suse, auch wenn Landscape<br />

unter der Haube natürlich andere<br />

Tags nutzt und einen anderen Arbeitsablauf<br />

praktiziert (Abbildung 3).<br />

Unter dem Menüpunkt »Packages« lassen<br />

sich aus der Ferne Pakete installieren<br />

und löschen. Sind Sicherheitsupdates<br />

verfügbar, so weist Landscape über eine<br />

entsprechende Nachricht darauf hin und<br />

ermöglicht es dem Admin, später eine<br />

entsprechende Auswahl zu treffen. Der<br />

gesamte Vorgang ist auch für viele verschiedene<br />

Rechner gleichzeitig nutzbar,<br />

sodass selbst ein Update von Hunderten<br />

Rechnern in der Serverfarm keine Klick-<br />

Orgien verursacht.<br />

Fazit: Kein Kinderspiel<br />

Egal was das Marketing verspricht: Automatische<br />

Security-Updates sind und<br />

bleiben eine wackelige Angelegenheit,<br />

die der Admin mit Bedacht handhaben<br />

sollte. Weil die Gründe dafür nicht nur<br />

Puppet und Chef<br />

Wer keinem der großen Distributoren Geld<br />

für ein zentrales Managementwerkzeug zahlen<br />

möchte, muss auf ein solches Tool nicht<br />

zwangsläufig verzichten. Die freien Alternativen<br />

Puppet und Chef bieten sich insbesondere<br />

dort auch für Upgrades an, wo ohnehin schon<br />

eines der beiden Werkzeuge zum zentralen Konfigurationsmanagement<br />

im Einsatz ist.<br />

Unterschiedliche Systeme verwalten<br />

Ein weiterer Vorteil: Nur so lassen sich unterschiedliche<br />

Distributionen zentral betreuen. Anders<br />

als die kommerziellen Tools suggerieren,<br />

ist es durchaus möglich, Systeme von Red Hat,<br />

Suse und Ubuntu gemeinsam unter einem Dach<br />

zu verwalten. Theoretisch lässt sich so über die<br />

Grenzen der Systeme hinweg beispielsweise ein<br />

Security-Update anstoßen, wobei Puppet und<br />

Chef auf den jeweiligen Systemen das für die<br />

Distribution spezifisch Nötige erledigen. In der<br />

Praxis bieten »dpkg«-gestützte Distributionen<br />

mehr Freiheiten in der Update-Verwaltung als<br />

ihre RPM-Kollegen.<br />

Puppet-Apt – der Apt-Dater und das Kochbuch<br />

für die Chef-unattended-Upgrades<br />

Eine besonders hübsche Kombination ist die<br />

aus Puppet und Apt auf Ubuntu oder Debian:<br />

Mittels »puppet‐apt« [6] lässt sich die Paketverwaltung<br />

via Apt unmittelbar aus Puppet<br />

heraus steuern, und über »apt‐Dater« [7]<br />

erhält »puppet‐apt« direkte Angaben darüber,<br />

ob Pakete automatisch zu aktualisieren sind.<br />

Zur Not stoßen Admins über diese Kombination<br />

auch manuelle Updates an, etwa wenn ein dringendes<br />

Sicherheitsproblem auftaucht.<br />

Wer auf Chef statt auf Puppet setzt, kommt<br />

bei Debian-Systemen über das »chef‐unattended‐upgrades«-Cookbook<br />

[8] weiter. Es<br />

nutzt auf Debian-Systemen zwar auch nur die<br />

»unattended‐upgrades«-Funktion, erlaubt es<br />

aber, wenigstens die Einstellungen zentral zu<br />

steuern, also zum Beispiel, welche Pakete von<br />

den Unattended Upgrades denn ausgenommen<br />

sein sollen und welche nicht.<br />

Puppet-yum: Yum automatisieren auf Enterprise-<strong>Linux</strong><br />

Puppet-yum [9] unterstützt auf Enterprise-<br />

Systemen die Automatik von Yum. Über eine<br />

zentrale Konfigurationsdatei stellt der Admin<br />

ein, ob Yum Updates per Crontab durchführen<br />

soll oder nicht. So erlaubt es das Chef-Modul,<br />

zum Beispiel nach entsprechenden Staging-Tests<br />

die automatischen Updates zu aktivieren und so<br />

zeitlich gesteuert die Hosts auf den neuesten<br />

Stand zu bringen. Puppet-yum unterstützt aktuelle<br />

Red-Hat-Enterprise-<strong>Linux</strong>-Systeme, wobei<br />

die hiermit kompatiblen Distributionen freilich<br />

eingeschlossen sind.

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