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Linux-Magazin Clean Linux (Vorschau)

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Sysadmin<br />

www.linux-magazin.de Windows-Cloud 09/2013<br />

70<br />

Je mehr Gigabytes das Image hat, umso<br />

länger dauert das. In diesem Punkt ist<br />

<strong>Linux</strong> klar im Vorteil.<br />

Kleine Vorteile genießen Windows-<br />

VMs, die auf KVM setzen: Weil die<br />

Virtualisierung die so genannten Backing<br />

Images nutzt, muss der Hypervisor ein<br />

Image nur einmal laden und kann anschließend<br />

beliebig viele VMs durch das<br />

Anlegen von Deltafiles von diesen starten.<br />

Trotzdem gilt: Wer Windows-Images<br />

in seiner Wolke anbietet, tut gut daran,<br />

eine stabile und eher potente Netzwerkverbindung<br />

zwischen seinen Open-Stack-<br />

Knoten zu haben, weil ansonsten die<br />

ganze Sache lahmt.<br />

Lizenz-Horror und Support<br />

Wer Windows-VMs in Open Stack betreiben<br />

will, braucht technische Einschränkungen<br />

kaum fürchten, wohl aber die<br />

gleichen Lizenzierungs-Einschränkungen,<br />

wie sie eben auch bei konventionellen<br />

Virtualisierungs-Setups auftreten. Der<br />

Kasten „Die Sache mit den Lizenzen“<br />

nimmt sich des Problems an.<br />

Nach der Installation und Klärung der Lizenzierung<br />

steht der Admin vor der Frage<br />

nach dem offiziellen Support für die virtualisierten<br />

Maschinen. Wer eine umfassende<br />

Cloud-Computing-Umgebung<br />

verkaufen möchte, muss seinen Kunden<br />

die Möglichkeit bieten, fast beliebige Applikationen<br />

laufen zu lassen.<br />

Gerade im Windows-Umfeld finden sich<br />

bei den großen Suites in letzter Zeit aber<br />

immer mehr Programme, die in ihren<br />

Systemanforderungen spezifische Details<br />

für virtualisierte Umgebungen festlegen.<br />

Häufig steht dort die Einschränkung,<br />

dass in VMs der gesamte Stack, also vom<br />

Hypervisor bis zur virtuelle Maschine,<br />

ausschließlich Windows-basiert zu sein<br />

hat. Wenn der Kunde diese Anforderung<br />

nicht erfüllt, verweigert mancher Anbieter<br />

kurzerhand den Support.<br />

Hilfe für Hyper-V<br />

Derlei kommt natürlich Microsoft zugute,<br />

weil so auch in reinen <strong>Linux</strong>-Umgebungen<br />

Hosts mit Hyper-V auftauchen, die<br />

den vom Anbieter der spezifischen Applikation<br />

vorgegebenen Windows-Stack<br />

bereitstellen, obwohl es keine technische<br />

Notwendigkeit dafür gibt.<br />

Doch die wichtigste Frage lautet: Wie<br />

vertragen sich Open Stack, Hyper-V und<br />

Redmonds Betriebssystem überhaupt<br />

miteinander? Oder ist hier gar separates<br />

Management mit redundanten Strukturen<br />

angesagt? Zur Verunsicherung trugen<br />

auch die Open-Stack-Entwickler im Februar<br />

2012 bei, als sie die Unterstützung<br />

für Hyper-V ganz aus der damals neuen<br />

Version 2012.1 (Essex) entfernten.<br />

Doch dann trat Cloudbase ([7], Abbildung<br />

1)auf den Plan: Das italienische Unternehmen<br />

um Geschäftsführer Alessandro<br />

Pilotti kümmert sich im Grunde exklusiv<br />

um die Integration von Microsofts<br />

Hyper-V in Open Stack. Das geht so weit,<br />

dass Gerüchte in der Open-Stack-Community<br />

kursieren, Cloudbase sei nur eine<br />

von Microsoft gesteuerte Strohfirma, die<br />

es dem Windows-Konzern auf einfache<br />

Weise ermögliche, an Open Stack mitzuarbeiten,<br />

ohne dabei gleich die Altvorderen<br />

der „Corp“ aufzuscheuchen.<br />

Was an dem Gerücht dran ist, muss sich<br />

erst noch zeigen, sicher ist hingegen,<br />

dass sich die Arbeit von Cloudbase sehr<br />

positiv auf die Hyper-V-Unterstützung in<br />

Open Stack auswirkt. Schon in Version<br />

2012.2 (Folsom) war die Unterstützung<br />

wieder direkt in Open Stack und sie funktionierte<br />

besser als je zu vor.<br />

Zunächst hatte Cloudbase das Hauptaugenmerk<br />

darauf gelegt, die für Hypervisor-Unterstützung<br />

wichtigste Open-<br />

Stack-Komponente – »nova‐compute«<br />

– auf Windows mit installiertem Hyper-<br />

V lauffähig zu machen. Open Stack ist<br />

pures Python und das wiederum ist für<br />

Windows nebst brauchbarer Kommandozeile<br />

problemlos verfügbar.<br />

Basierend auf dem Hypervisor-Code, der<br />

auch für Hyper-V bereits da war, sorgt<br />

das in Verona ansässige Unternehmen<br />

dafür, dass sich »nova‐compute« völlig<br />

schmerzfrei auf Windows nutzen lässt:<br />

Die Entwickler spendierten der Software<br />

sogar einen eigenen Installer, sodass sich<br />

ein Windows-Rechner – so seltsam das<br />

klingen mag – deutlich leichter in einen<br />

Computing-Knoten für Nova verwandeln<br />

lässt, als ein <strong>Linux</strong>-System. Der Admin<br />

braucht lediglich einen mit Hyper-V ausgestatteten<br />

Rechner, sogar die Desktopsysteme<br />

(also Windows 7 oder 8) taugen<br />

dafür (Abbildung 2).<br />

Das Netz<br />

Abbildung 2: Leichter als mit <strong>Linux</strong>: In der Hyper-V-Konsole zeigt sich, wie<br />

nahtlos Cloudbase »nova‐compute« in Open Stack integriert.<br />

Abbildung 3: Der Cinder-Installer für Windows<br />

ermöglicht es, Speicher über I-SCSI von einem<br />

Windows-Server in der Cloud bereitzustellen.<br />

Cloudumgebungen nutzen Software Defined<br />

Networking (SDN) und degradieren<br />

die Switches im Rechenzentrum<br />

zu bloßem<br />

Eisen, um den Packetflow<br />

danach über<br />

die Cloudum gebung<br />

selbst zu kontrollieren.<br />

Der Nachteil: Zusammen<br />

mit der Virtualisierungssoftware<br />

muss auf den Hypervisor-Knoten<br />

noch eine<br />

Komponente laufen,<br />

die sich um das Netzwerk<br />

kümmert.<br />

In Open Stack ist für<br />

das Netzwerk die<br />

Komponente Neutron<br />

verantwortlich, die bis<br />

vor Kurzem offiziell<br />

den Namen Quantum

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