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Sysadmin<br />
www.linux-magazin.de Windows-Cloud 09/2013<br />
68<br />
Open Stack auf Microsoft Windows<br />
Gestapelte Fenster<br />
Damit Microsoft den Hype um Open Stack nicht verschläft, greift dem Konzern jetzt eine italienische Firma<br />
unter die Arme. Die verspricht, Open Stack mit dem Hypervisor Hyper-V zu verheiraten – und das gelingt dank<br />
Python erstaunlich gut. Grund genug, einmal etwas genauer hinzuschauen. Martin Loschwitz<br />
([2], [3], [4]), kommt die Aufgabe des<br />
Managements zu. Damit dieses hochdynamische<br />
Prinzip funktioniert, müssen<br />
die Komponenten einer Cloudumgebung<br />
aber in vielerlei Hinsicht zusammenspielen<br />
– und da liegt auch die Motivation<br />
hinter Microsofts Interop-Strategie.<br />
Installation war gestern!<br />
© Rudmer Zwerver, 123RF.com<br />
Microsoft und <strong>Linux</strong>, oft genug war das<br />
eine Beziehung voller Missverständnisse,<br />
FUD und Emotionen. Noch vor zwölf<br />
Jahren bezeichnete Steve Ballmer <strong>Linux</strong><br />
als Krebsgeschwür [1], doch seit einiger<br />
Zeit ist der Konzern von seiner Konfrontationsstrategie<br />
abgerückt, setzt lautstark<br />
auf „Interoperabilität“, leistet gar einen<br />
beträchtlichen Beitrag zum <strong>Linux</strong>-Kernel<br />
und wird nicht müde, sich als Open-<br />
Source-Company zu präsentieren.<br />
<strong>Linux</strong> by Microsoft<br />
Microsoft nimmt mittlerweile beträchtlichen<br />
Anteil an vielen OSS-Entwicklungen<br />
und schottet seine Produkte gegen quelloffene<br />
Software längst nicht mehr so<br />
radikal ab wie früher. Freiwillig ist das<br />
nicht, denn ein Strategiewechsel tut not:<br />
Im Rechenzentrum dominiert in Zeiten<br />
der Cloud immer häufig das flexiblere<br />
<strong>Linux</strong>, Windows-Server kommen immer<br />
öfter in die Unterzahl.<br />
Ein verbreitetes Vorurteil stellt die Fähigkeiten<br />
von Windows in modernen<br />
Cloudumgebungen in Frage – zu kompliziert<br />
seien Lizenzmanagement und<br />
Administration; das proprietäre System<br />
käme vergleichsweise schlecht mit den<br />
Cloudkonzepten der <strong>Linux</strong>-dominierten<br />
Wolken zurecht. Zugleich weiß jeder,<br />
der mal eine Migration betreut hat: Ganz<br />
ohne Windows geht es eben meistens<br />
doch nicht.<br />
Bei der Cloud, so wie sie der folgende Artikel<br />
verwendet, dreht sich alles um das<br />
Bereitstellen von virtuellen Systemen,<br />
kombiniert mit den Vorteilen von Online-<br />
Speicherangeboten und der Möglichkeit<br />
für Benutzer, an einem Self-Service-Portal<br />
selbst und ohne Eingriff des Dienstleisters<br />
etwa neue virtuellen Maschine anzulegen<br />
oder Onlinespeicher bei Bedarf einfach<br />
zu erweitern.<br />
Der Cloud-Computing-Umgebung selbst,<br />
im folgenden Beispiel dem derzeit von<br />
vielen Konzernen promoteten Open Stack<br />
Die Umgebung verwaltet die Hypervisor-<br />
Knoten und kümmert sich um die Nutzerverwaltung<br />
und die der Netzwerktechnik,<br />
die ja üblicherweise auf Software-defined<br />
Networking (SDN) setzt. Zudem muss<br />
eine Cloud auch Betriebssystem-Abbilder<br />
bieten – niemand zwingt heute Kunden,<br />
die nur virtuelle Maschinen starten wollen,<br />
ein Betriebssystem zu installieren,<br />
am Ende noch von CD oder DVD!?<br />
Grob gesagt, wären auf der einen Seite<br />
viele potenzielle Kunden dazu rein technisch<br />
gar nicht mehr in der Lage, auf der<br />
anderen Seite würde das den Vorgang,<br />
auch nur unnütz in die Länge ziehen<br />
und kostspielige Ressourcen belegen. In<br />
modernen Cloudumgebungen arbeitet<br />
der Kunde mit vorgefertigten Festplatten-<br />
Abbildern, aus denen er sich eines per<br />
Mausklick aussucht, dazu noch ein Speichergerät<br />
aus den von ihm gebuchten<br />
Ressourcen in der Cloud – fertig ist der<br />
neue Server.<br />
Für die Cloud und ihren Hypervisor gilt:<br />
Paravirtualisierte Systeme arbeiten in der<br />
Regel deutlich schneller als ihre vollvirtualisierten<br />
Pendants. Damit Paravirtualisierung<br />
funktioniert, braucht das Gastsystem<br />
aber spezifische Treiber. Die lassen<br />
es wissen, dass es selbst virtualisiert läuft<br />
und mit einem Hypervisor zusammenzuarbeiten<br />
hat. Solange geeignete Treiber<br />
im Gastsystem zur Verfügung stehen, ist