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Weil »apt‐get check« nichts bemängelte,<br />
griffen die Tester mit »apt‐get update« ins<br />
mittlerweile abgelaufene Online-Repository.<br />
Auch nach dieser Aktion liefen alle<br />
Joomla-Komponenten klaglos weiter.<br />
Upgrade auf 10.04 LTS<br />
Im Netz existieren lange Anleitungen,<br />
welche Vor- und Nachbereitungen im<br />
Zuge von Ubuntu-Upgrades zu treffen<br />
sind. Die Tester gingen, wie vermutlich<br />
die meisten Anwender in der Praxis<br />
auch, weit weniger zart zu Werke und<br />
tippten lediglich im laufenden System<br />
»sudo do‐release‐upgrade«. Das funktionsmächtige<br />
Kommandozeilentool, das<br />
kaum Parameter kennt, kümmert sich<br />
um die für ein Upgrade nötigen Arbeiten.<br />
Ubuntus Konzept sieht eleganterweise<br />
Online-Upgrades innerhalb der laufenden<br />
Distribution vor – der Admin muss also<br />
nicht mit Datenträgern hantieren wie bei<br />
den meisten anderen <strong>Linux</strong>en.<br />
Wer »do‐release‐upgrade« auf eine LTS-<br />
Distribution anwendet, landet intelligenterweise<br />
bei der nächsten LTS. Sprünge<br />
zur übernächsten Version sind nicht vorgesehen.<br />
Die Systematik der Upgrade-Zielsuche<br />
ist übrigens in der Datei »/etc/update‐manager/release‐upgrades«<br />
hinter<br />
dem Eintrag »Prompt=« änderbar.<br />
Das »do‐release‐upgrade«, das im Test<br />
von der 8.04 zur 10.04 führte, ging<br />
schmerzarm vonstatten: Zum einen kam<br />
eine Nachfrage zur Konfigurationsdatei<br />
für Dhclient, die Tester folgten dem Vorschlag,<br />
die alte Datei beizubehalten. Außerdem<br />
tauchten Warnungen zu Apparmor-Modulen<br />
auf. Die Frage der Routine,<br />
20 alte Pakete entfernen zu wollen – GCC<br />
4.2, Python 2.5 und diverse Bibliotheken<br />
–, bejahten die Tester. Geschafft: Nach<br />
einem Neustart meldete sich der Laborrechner<br />
als Ubuntu 10.04. Angenehm<br />
überraschte der Umstand, dass das manuell<br />
installierte Joomla-CMS auch sofort<br />
loslief und erreichbar war.<br />
ßen sie auf der Maschine abermals ein<br />
»do‐release‐upgrade« an.<br />
Der Vorgang ähnelte dem vorigen sehr,<br />
dauerte aber merklich länger. Auch stellte<br />
das Setup den Testern mehr (allerdings<br />
einfache) Fragen. Am Ende entfernte das<br />
Tool 18 Pakete, hauptsächlich Libraries<br />
und Python 2.6. Nach einem Neustart<br />
zeigte sich die Joomla-Erlebniskulisse:<br />
Alles bestens (Abbildung 1 und 2).<br />
Open Suse 11.0<br />
Im Juni 2008 veröffentlichte die Open-<br />
Suse-Community ihre Version 11.0 [3],<br />
alle acht Monate folgt eine neue Version.<br />
Gerade mal 18 Monate versorgen die Macher<br />
die Repositories mit Sicherheits- und<br />
Bugfix-Updates – eigentlich nicht gerade<br />
eine Einladung für den Langzeiteinsatz.<br />
Als Evergreen [4] firmiert ein Unterprojekt,<br />
das ausgewählte Versionen künftig<br />
länger pflegen will.<br />
Der Installer von Open Suse 11.0 ist gleich<br />
nach dem Booten von DVD grafisch viel<br />
opulenter als der von Ubuntu Server. Die<br />
Tester wählten mit Hinblick auf den Einsatzzweck<br />
unter »Desktop auswählen«<br />
die Option »Weitere | Minimale Serverauswahl<br />
(Textmodus)«. Beim ersten Booten<br />
von Festplatte irritierte eine Fehlermeldung<br />
von »/usr/sbin/smartd«.<br />
Dass die »Serverauswahl« tatsächlich minimal<br />
ausfällt, merkten die Tester daran,<br />
dass weder Apache noch MySQL installiert<br />
waren. Mit der Konsolenversion von<br />
Yast 2 installierten sie also das Softwareschema<br />
»Web‐ und LAMP‐Server« nach.<br />
Die Setup-Routine des wie bei Ubuntu<br />
manuell eingespielten Joomla scheiterte<br />
trotzdem. Wie sich herausstellte, beinhaltet<br />
das »Web‐ und LAMP‐Server«-Schema<br />
entgegen der Yast-Beschreibung statt<br />
MySQL ein PostgreSQL. Die Tester installierten<br />
nun MySQL nach und schalteten<br />
sie im Runlevel-Editor ein. Um Joomla zu<br />
erwecken, fehlten außerdem das Paket<br />
»php5‐zlib« und ein Apache-Restart per<br />
Inetd. Die gute Nachricht: Nach einem<br />
Online-Update (mit Delta-RPMs), das in<br />
zwei Stufen und mit einem Reboot ablief,<br />
funktionierte das CMS weiter.<br />
Upgrade auf Version 11.1<br />
Suses Standard-Update-Konzept erwartet<br />
den Datenträger der nächsten <strong>Linux</strong>-Version<br />
und dass der Rechner heruntergefahren<br />
ist. Die Tester booteten darum die<br />
11.0-Maschine von einer Open-Suse-11.1-<br />
DVD, wählten dann den Punkt zum Installieren,<br />
dann Aktualisieren (Abbildung<br />
3). Beides ging ohne Probleme ab, ein<br />
Test des CMS verlief positiv. Das blieb<br />
auch nach dem anschließend per Yast<br />
angestoßenen Online-Update so.<br />
Nach gleichem Schema lief der Übergang<br />
zu Open Suse 11.2, mit dem Unterschied,<br />
Stabilität 09/2013<br />
Titelthema<br />
www.linux-magazin.de<br />
35<br />
Schlusspunkt Ubuntu 12.04<br />
Bei der Software-Ausstattung im April<br />
2010 gut angekommen und mit den aktuellen<br />
Sicherheitsupdates versorgt, rüsteteten<br />
sich die Tester für den zweiten großen<br />
Sprung. Ohne irgendwelche Paketquellen<br />
zu prüfen oder gar zu einzustellen, stie-<br />
Abbildung 1 und 2: Die Systeminfo-Seite im Joomla-Backend spiegelt hier die Ubuntu-Versionsgeschichte<br />
wider – oben 8.04, unten 12.04.