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AktuELL<br />
Neues in OpenSuse 11.4<br />
Abb. 5: Auf dem Gnome-Desktop hat sich optisch nichts verändert, die meisten Programme<br />
arbeiten jedoch deutlich stabiler.<br />
geplanten Wechsel zur neuen Dienste-Initialisierung<br />
Systemd hat man schließlich verzichtet,<br />
immerhin steht die Software aber für Testwillige<br />
in den Repositories bereit.<br />
Einen weiteren Bug bringt der Hardware-Sammeldienst<br />
Smolt mit, der die Informationen<br />
über die benutzte Hardware an eine zentrale<br />
Datenbank übermittelt. Er quittiert seinen<br />
Dienst zumindest unter KDE mit der Information,<br />
dass HAL fehlt. (Der Hardware Abstraction<br />
Layer HAL wurde für Version 11.4 aus<br />
OpenSuse entfernt <strong>und</strong> durch Udev & Co. ersetzt.)<br />
Schließlich stört auch das für die Installation<br />
von Onlineupdates benutzte KPackage-<br />
Kit mit doppelten Passworteingaben <strong>und</strong> unnötigen<br />
Dialogen. Dass all diese Fehler unter<br />
Gnome nicht auftreten, zeigt, dass die Open-<br />
Suse-Entwickler bei der KDE-Variante in vielen<br />
Fällen Nacharbeit leisten müssen. Das Projekt<br />
verdient zwar viel Lob dafür, dass das überhaupt<br />
gemacht wird, aber anscheinend reichen<br />
die Ressourcen dann für ausgiebige Tests nicht<br />
mehr. Abhilfe dürften in den meisten Bereichen<br />
erste Onlineupdates bringen.<br />
Beim Netzwerkmanager fährt OpenSuse zudem<br />
eine zweigleisige Strategie: So bringt es<br />
einerseits den (veralteten aber immerhin<br />
funktionierenden) knetworkmanager mit, bietet<br />
andererseits aber auch das neue KDE-Miniprogramm,<br />
das Sie im Paket plasmoid-networkmanagement<br />
finden. In Zukunft wird<br />
man sich bei KDE vermutlich auf die Entwicklung<br />
dieses Plasmoids beschränken.<br />
Bei einigen Notebooks installiert OpenSuse<br />
den Netzwerkmanager nicht, <strong>und</strong> Sie müssen<br />
die WLAN-Verbindung umständlich über<br />
YaST einrichten (bzw. über die Netzwerkeinstellungen<br />
von YaST zunächst zum Netzwerkmanager<br />
zurückwechseln). Ursache dieses<br />
Problems ist, dass bei manchen Notebooks<br />
das BIOS falsche Informationen über die Gerätekategorie<br />
meldet (es bezeichnet sich nicht<br />
als Notebook, sondern als Desktop- oder sonstigen<br />
PC), <strong>und</strong> OpenSuse wertet bei der Entscheidung<br />
für oder gegen den Netzwerkmanager<br />
nur diese Auskunft des BIOS’ aus.<br />
Über das Aussehen der aktuellen Distribution<br />
kann man streiten. Getreu dem Codenamen<br />
„Celadon“ erscheint OpenSuse 11.4 in einem<br />
grauen Grün. Der Splash-Screen <strong>und</strong> das Hintergr<strong>und</strong>bild<br />
orientieren sich am aktuellen<br />
KDE-4.6-Design. Wer sich damit nicht anfre<strong>und</strong>en<br />
kann, dem empfiehlt die Redaktion,<br />
das Paket kdeartwork4-wallpapers zu installieren,<br />
alternativ gibt es auch gos-wallpaper.<br />
Für ein einheitliches Aussehen von KDE- <strong>und</strong><br />
Gnome-Anwendungen bietet der Build-Service<br />
etwa fertige Pakete des Symbol-Themes<br />
Faenza für KDE <strong>und</strong> Gnome.<br />
Fazit<br />
In den meisten Bereichen erfüllt OpenSuse<br />
11.4 die Erwartungen, die man an eine aktuelle<br />
Linux-Distribution stellt. Auch die Hardware-Unterstützung<br />
bereitete in ersten Tests<br />
keine Probleme. Dennoch trüben auch bei dieser<br />
Version ein paar unschöne Bugs (3G-Verbindung<br />
unter KDE) sowie der doch eher<br />
lahme <strong>und</strong> flackernde Bootvorgang das sonst<br />
durchaus positive Bild. Die meisten Probleme<br />
dürften mit den ersten Onlineupdates behoben<br />
sein; am Bootvorgang müssen die Entwickler<br />
noch feilen, bzw. hier wird sich durch Systemd<br />
in der kommenden OpenSuse-Version<br />
sowieso einiges ändern. (mhi/ hge/kki) n<br />
Infos<br />
[1] OpenSuse-11.4-Download:<br />
http:// software. opensuse. org/ 114/ de<br />
(http:// ezlx. de/ b2h1)<br />
[2] OpenSuse-Build-Service:<br />
https:// build. opensuse. org/<br />
(http:// ezlx. de/ b2h2)<br />
[3] Bereits bekannte Bugs:<br />
http:// en. opensuse. org/<br />
openSUSE:Most_annoying_bugs_11. 4<br />
(http:// ezlx. de/ b2h3)<br />
[4] Offizielle Produktseite:<br />
http:// en. opensuse. org/ Portal:11. 4<br />
(http:// ezlx. de/ b2h4)<br />
Abb. 6: Der Audioplayer banshee spielt mittlerweile auch Videos ab <strong>und</strong> integriert den<br />
MP3-Shop von Amazon. Auch der Web-2.0-Dienst Last.fm darf nicht fehlen.<br />
Software zum Artikel auf DVD:<br />
OpenSuse 11.4<br />
34 www.easylinux.de<br />
<strong>EasyLinux</strong> 02/2011