26.02.2014 Aufrufe

EasyLinux DVD's und CD's Rippen, mastern, brennen (Vorschau)

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Linux User Groups<br />

AktuELL<br />

sprächspartner waren Rolf Wald (LUG Balista,<br />

Hamburg, http://​www.​lug‐balista.​de/), Ulrich<br />

Berens (LUKi: Linux-User im Bereich der Kirchen,<br />

http://​luki.​org/) <strong>und</strong> Markus Wilde (Linux-Stammtisch<br />

im Gäu, s. o.).<br />

Einstimmig berichten unsere Interviewpartner,<br />

dass Linux zwar das – natürliche – Hauptthema<br />

der LUGs ist, sich aber keinesfalls<br />

sämtliche Gespräche nur um das freie Betriebssystem<br />

(oder Computer allgemein) drehen;<br />

über die LUGs entstehen auch Bekannten-<br />

oder Fre<strong>und</strong>eskreise mit anderen Aktivitäten<br />

bis hin zum gemeinsamen Grillen.<br />

Mitmachen!<br />

Haben wir Sie auf den Geschmack gebracht?<br />

Wenn Sie selbst eine LUG gründen möchten<br />

<strong>und</strong> dabei noch ein wenig Hilfe benötigen,<br />

vermittelt Ihnen die <strong>EasyLinux</strong>-Redaktion<br />

gerne Kontakte zu anderen LUGs in Ihrer Umgebung,<br />

so dass Sie sich für die ersten Schritte<br />

ein paar Tipps holen können. Möchten Sie<br />

einfach eine LUG besuchen, hilft die LUG-<br />

Liste am Ende des Hefts weiter. Und wenn Sie<br />

bereits eigene Erfahrungen mit LUGs gesammelt<br />

haben, die ganz anders als die hier beschriebenen<br />

sind, dann lassen Sie uns doch in<br />

Form eines Leserbriefs daran teilhaben. Wir<br />

wünschen viel Spaß <strong>und</strong> Erfolg beim geselligen<br />

Linux-Lernen. (hge)<br />

n<br />

mAttHiAs müLLER, oRgAnisAtoR DEs Linux-stAmmtiscH im gäu („Listig“)<br />

<strong>EasyLinux</strong>: Herr Müller, Sie sind in Ihrer LUG schon sehr lange aktiv,<br />

sieben, acht Jahre?<br />

M. Müller: Ich hab gestern zu meinem Erstaunen erfahren, dass es<br />

noch länger ist. Wir haben das erste Mal am Gründonnerstag 2002<br />

zusammengesessen. Also das ist jetzt schon fast neun Jahre her.<br />

<strong>EasyLinux</strong>: Dann haben Sie bald zehnjähriges Jubiläum. Wenn Sie<br />

sich noch an die Anfänge erinnern, was war der Gr<strong>und</strong>, das in die<br />

Wege zu leiten? Wie sind Sie darauf gekommen?<br />

M. Müller: Der Gr<strong>und</strong> war eigentlich ganz einfach folgender: Ich habe<br />

damals nach meinem Studium mit Linux angefangen <strong>und</strong> habe einfach<br />

mal gesucht, ob es jemanden gibt, der irgendwo in der Gegend<br />

auch etwas mit Linux zu tun hat. Ich habe aber niemanden gef<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> irgendwann mal in der VHS-Zeitung einen Kurs im Nachbarort<br />

zum Thema „Installation <strong>und</strong> Einführung in Linux“ gef<strong>und</strong>en. Da bin<br />

ich einfach mal hingegangen. Und als der Kurs vorbei war, habe ich<br />

mich mit dem Dozenten mal unterhalten <strong>und</strong> dann haben wir gemeinsam<br />

gesagt, es müsste doch eigentlich möglich sein, hier im Raum<br />

Herrenberg einen Linux-Stammtisch zu gründen. Wir haben im örtlichen<br />

Amtsblatt kostenlos inseriert, einen Termin ausgemacht, ein<br />

Lokal gesucht <strong>und</strong> dort einen Tisch reserviert. Ich hatte mit maximal<br />

zehn Leuten gerechnet, doch es kamen dann immer mehr Leute, <strong>und</strong><br />

plötzlich waren wir 25 Personen. Dann haben die Wirtsleute zu uns<br />

gesagt: „Wenn Ihr wollt, könnt Ihr auch das Nebenzimmer haben.“<br />

<strong>EasyLinux</strong>: Das war schon 2002?<br />

M. Müller: Ja, das war richtig erstaunlich. Das haben wir dann einfach<br />

regelmäßig gemacht. Ich habe eine E-Mail-Liste aufgebaut, da<br />

waren irgendwann ca. 50 Personen drauf. Darüber habe ich regelmäßig<br />

Einladungen verschickt, so alle vier Wochen hat man sich getroffen,<br />

<strong>und</strong> das waren in der Anfangsphase, also die ersten zwei, drei<br />

Jahre, relativ viele Leute, im Schnitt 18 bis 22, manchmal auch 25,<br />

aber es war doch ein recht gut besuchter Stammtisch. Was jetzt davon<br />

übriggeblieben ist, ist ein relativ harter Kern, der regelmäßig<br />

kommt <strong>und</strong> noch mal etwa zehn Leute, die immer mal wieder auftauchen,<br />

ab <strong>und</strong> zu kommen auch ein paar Neue. Und der Auslöser war,<br />

wie gesagt, die Frage: Gibt’s hier im Raum Herrenberg Personen, die<br />

sich für Linux interessieren? Und wenn ja, dann holen wir sie doch<br />

einfach mal für einen Austausch zusammen.<br />

<strong>EasyLinux</strong>: Und die Teilnehmer kommen bis heute eher so aus der<br />

näheren Umgebung?<br />

M. Müller: Ja, aus dem Umkreis von etwa 10 bis 15 Kilometern. Herrenberg<br />

liegt zwischen Tübingen <strong>und</strong> Stuttgart. In beiden Städten<br />

gibt es große LUGs, <strong>und</strong> wir liegen so ein bisschen dazwischen. Eigentlich<br />

ist es eine lokale Gruppe, ja.<br />

<strong>EasyLinux</strong>: Wie kann man sich so einen LUG-Abend bei Ihnen vorstellen?<br />

Sie treffen sich in einem Lokal, <strong>und</strong> was passiert dann?<br />

M. Müller: Das hängt ein bisschen von den Umständen ab. Wenn es<br />

solche Sachen gibt wie die neue Suse 11.4, dreht sich der ganze<br />

Abend auch schon einmal um nicht funktionierende Hardware, weil in<br />

der neuen Distribution irgendetwas nicht mehr funktioniert. Dann<br />

gibt es Reizthemen, die immer mal wieder auftauchen, wie z. B.<br />

UMTS. Da sind dann zwei Leute, <strong>und</strong> die haben neue Sticks, bei denen<br />

irgendetwas nicht funktioniert, <strong>und</strong> dann drehen sich plötzlich<br />

alle Gespräche darum. Außerdem reden wir an manchen Abenden<br />

auch über ganz andere Themen wie die Finanzwelt oder Hobbys. Vor<br />

Jahren war Basel 2 das große Thema, <strong>und</strong> wir haben uns auch schon<br />

über Fische unterhalten, weil zwei Mitglieder Aquarianer sind!<br />

<strong>EasyLinux</strong>: Machen Sie heute noch Werbung für die Gruppe?<br />

M. Müller: Ich lade die Mitglieder über die Mailingliste ein <strong>und</strong> außerdem<br />

geht vor jedem Stammtisch eine Information an das Amtsblatt,<br />

die dann vor dem Termin gedruckt wird. Mein Mitinitiator schreibt zusätzlich<br />

in der Tageszeitung einen Hinweis in der Rubrik „Notizblock“.<br />

Und über diese Kanäle kommen ab <strong>und</strong> zu auch neue Leute dazu.<br />

<strong>EasyLinux</strong>: Können Sie ungefähr abschätzen, wie viele der „Neuen“<br />

dann auch bleiben, wenn ihr akutes Problem, mit dem sie vielleicht<br />

ursprünglich zu Ihnen gekommen sind, gelöst ist?<br />

M. Müller: Von den meisten hört man dann recht schnell nichts<br />

mehr. Der Letzte, der geblieben ist, kam vor etwa zwei Jahren.<br />

<strong>EasyLinux</strong>: Haben Sie das Gefühl, dass generell das Interesse an<br />

Linux nachgelassen hat?<br />

M. Müller: Kann ich schwer sagen. Vor fünf oder sechs Jahren haben<br />

wir in der örtlichen VHS mal einen Workshop zu Linux gemacht <strong>und</strong><br />

dort auf den Stammtisch hingewiesen. Von den Teilnehmern ist aber<br />

niemand aufgetaucht. Woran das liegt, weiß ich nicht. Ich habe das<br />

Gefühl, dass viele sich Linux mal angucken, reinschnuppern, <strong>und</strong><br />

dann wieder davon weggehen. Einfach weil es doch trotz Suse oder<br />

Ubuntu immer noch ein anderes Betriebssystem ist. Man muss technisches<br />

Wissen mitbringen, das viele nicht haben.<br />

<strong>EasyLinux</strong>: Ist die Organisation dieser LUG sehr zeitaufwändig?<br />

M. Müller: Eigentlich so gut wie gar nicht. Im Gr<strong>und</strong>e wird nur beim<br />

Lokal angerufen, ob alles klar geht, <strong>und</strong> dann über die Mailingliste<br />

eingeladen. Das sind vielleicht zwei St<strong>und</strong>en im Monat, mehr nicht.<br />

Der Workshop, den ich eben erwähnte, war natürlich zeitaufwändig.<br />

<strong>EasyLinux</strong>: Sie würden also jemandem, der überlegt, eine eigene LUG<br />

zu gründen, durchaus zuraten, zumindest was den Zeitfaktor angeht?<br />

M. Müller: Das kann man ruhig riskieren. Entweder etabliert sie sich,<br />

dann ist der Aufwand übersichtlich. Oder sie geht gleich wieder ein.<br />

<strong>EasyLinux</strong>: Gibt es einen Rat, den Sie allen Linux-Neueinsteigern mit<br />

auf den Weg geben würden?<br />

M. Müller: Klassische Fehler, also technische Fehler, kann man immer<br />

viele machen. Ein klassischer Fehler ist beispielsweise die Idee,<br />

es funktioniert alles, <strong>und</strong> man muss sich um nichts mehr kümmern.<br />

Das ist so die typische Windows-Anwendermentalität, von der man<br />

sich trennen muss. Unter Linux läuft das eben etwas anders. Hier<br />

muss man sich selbst Informationen beschaffen.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2011<br />

www.easylinux.de<br />

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