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PLAN DER VORLESUNG (1) - Sammelpunkt bei philo.at

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17 Handouts zur Vorlesung: STATIONEN <strong>DER</strong> ANTIKEN PHILOSOPHIE: Buchheim: WS 2000/1<br />

Denn zuerst von diesem Weg der Nachforschung halte ich dich fern,<br />

doch danach auch von dem, den die nichts wissenden Sterblichen<br />

sich zurechtmachen, die doppelköpfigen: Denn Ohnmacht lenkt<br />

in deren Brust ein herumirrendes Denken, so daß sie fortgetragen werden<br />

taub gleichermaßen wie blind, begriffsstutzig, unentschiedene Horden,<br />

denen das sein und nicht-sein für dasselbe gilt<br />

und nicht für dasselbe, während von allem die Bahn eine gegenwendige ist.<br />

(Parmenides 2)<br />

F. 5 [Das Ende läuft dem Anfang entgegen] Mir hingegen ist es Gemeinsames,<br />

von wo ich ausgehe; denn da gelange ich auch wieder hin.<br />

F. 7 Niemals nämlich wird nicht-Seiendes dazu gebändigt zu sein!<br />

Vielmehr halte du den Gedanken von diesem Weg der Nachforschung fern<br />

und lasse nicht vielfach erfahrene Gewohnheit dich zwingen, auf diesem Weg<br />

weiden zu lassen das blicklose Auge und hallende Gehör<br />

und die Zunge; sondern entscheide durch klare Vernunft die streitvolle Überführung,<br />

F. 8 die von mir vorgebracht wurde. [8] Allein das Gesagte desjenigen Weges<br />

bleibt noch übrig: »daß ist«. Auf ihm aber sind die Zeichen<br />

sehr zahlreich: daß Seiendes (a) ungeworden und unzerstörbar ist,<br />

(b) ganz und von einer Art, (c) unerschütterlich und (d) vollendet.<br />

8,5 (a) Weder war es noch wird es einmal sein, weil es jetzt ist zugleich als gesamtes,<br />

eines und zusammenhaltendes. Denn welche Abstammung willst du dafür ausfindig machen?<br />

auf welche Weise, woher gemehrt? Nicht einmal »aus nicht-Seiendem« lasse<br />

ich dich sagen und denken, da nicht sagbar und nicht denkbar<br />

ist, daß es nicht ist. Was für eine Not aber hätte es treiben sollen,<br />

später oder früher vom Nichts anfangend zu wachsen?<br />

So ist notwendig, daß es entweder ganz ist oder garnicht.<br />

Und nie wird es die Stärke glaubhafter Überzeugung erlauben,<br />

daß aus nicht(?)-Seiendem etwas Darüberhinausgehendes wird. Deshalb läßt weder entstehen<br />

noch vergehen es die Rechtsgöttin durch Lockerung der Fesseln,<br />

sondern hält es fest. Doch die Entscheidung darüber besteht in diesem<br />

»ist oder ist nicht«. Nun ist aber entschieden worden, wie notwendig,<br />

daß die eine zu lassen ist als undenkbar, unsagbar (denn nicht wahr<br />

ist der Weg), die andere aber so, daß »sein« und T<strong>at</strong>sächliches ist.<br />

Wie aber sollte hernach Seiendes vergehen? Wie doch wäre es geworden?<br />

Wenn es nämlich erst wurde, dann ist es nicht, nicht einmal, wenn es einst sein würde.<br />

Auf diese Weise ist Entstehung ausgelöscht und unerkundbar Vergehen!<br />

8,22 (b) Auch ist es nicht zerteilt, da es als ganzes gleich ist,<br />

weder hier etwas mehr, das es hindern könnte, kontinuierlich zu sein,<br />

noch etwas weniger, sondern es ist ganz gefüllt von Seiendem.<br />

Darum ist es ganz kontinuierlich; denn Seiendes ist Seiendem angenähert.<br />

8.26 (c) Doch unbewegt ist es in den Grenzen mächtiger Fesseln,<br />

ohne Anfang, ohne Ende, da Entstehung und Vergehen<br />

sehr weit weg verschlagen sind, sie verstieß die wahre Überzeugungskraft.<br />

Als dasselbe in demselben bleibend liegt es <strong>bei</strong> sich selbst<br />

Und verharrt so fest an dieser Stelle; denn eine starke Notwendigkeit<br />

Hält es in den Fesseln der Grenze, die es ringsum einschließt,<br />

weswegen es nicht st<strong>at</strong>thaft ist, daß das Seiende ohne Abschluß ist;<br />

8,33 denn es bedarf nichts weiteres hinzu; als nicht seiend aber wäre es nach allem bedürftig.

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