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PLAN DER VORLESUNG (1) - Sammelpunkt bei philo.at

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3 Handouts zur Vorlesung: STATIONEN <strong>DER</strong> ANTIKEN PHILOSOPHIE: Buchheim: WS 2000/1<br />

Arist. Met. A 2. 982b 11:<br />

„Aufgrund des Erstaunens fangen die Menschen noch heute wie auch zu allererst an zu <strong>philo</strong>sophieren,<br />

indem sie zunächst über Aporien im Alltäglichen in Erstaunen gerieten, dann aber, auf diese Weise ein<br />

kleines Stück voranschreitend, auch über Wichtigeres aporetische Überlegungen anstellten, wie über<br />

die Vorgänge um Mond und Sonne und über die Entstehung des Alls. Wer aber in Aporie und<br />

Erstaunen verfällt, der hält sich für unwissend (deshalb ist auch der Mythenliebhaber auf gewisse<br />

Weise ein Philosoph; denn der Mythos ist komponiert aus Erstaunlichem). Daher ist klar - wenn man<br />

aus purer Flucht vor Unwissenheit zum Philosophieren kommt - daß man wegen des Wissens auf das<br />

Verstehen aus ist und nicht umwillen irgendeines Nutzens.“<br />

Arist. De anima I 1. 402a3:<br />

„Mit guten Gründen können wir davon ausgehen, daß die Erforschung der Seele, sowohl was ihre<br />

unmittelbare Relevanz als auch was den Rang und die Erstaunlichkeit der Gegenstände betrifft, unter<br />

die ersten gehört. Denn ihre Erkenntnis scheint gar für Wahrheit überhaupt Wichtiges <strong>bei</strong>zutragen,<br />

insbesondere aber für die Physis. Denn sie [die Seele] ist so etwas wie Ursprung/Prinzip der<br />

Lebewesen.“<br />

Aristoteles, Top. 34. 183b 17-25:<br />

„Im Falle aller Entdeckungen sind die Ergebnisse früherer Bemühungen, die von den anderen<br />

weitergegeben wurden, Stück für Stück von denjenigen weitergeführt worden, die sie übernommen<br />

haben, wohingegen die ursprünglichen Entdeckungen im allgemeinen einen Fortschritt machen, der<br />

anfangs klein, aber weit nützlicher ist als die Entwicklung, die später aus ihm entspringt. Denn es ist<br />

wohl so, daß, wie man zu sagen pflegt, in allem der Anfang am wichtigsten ist; und deswegen auch am<br />

schwersten. Denn so sehr er das Kraftvollste ist dem Vermögen nach, so sehr ist er in seiner geringsten<br />

Ausdehnung das, was am schwersten gesehen wird.“<br />

Früheste Philosophiegeschichte<br />

Hippias von Elis (Sophist, letztes Viertel des 5. Jhdts.) DK 86 B 6<br />

„Nachschlagewerk“ (synagôgê )?: „Von diesen Dingen findet sich das eine etwa <strong>bei</strong> Orpheus gesagt,<br />

anderes <strong>bei</strong> Musaios, in kurzer Form <strong>bei</strong> einem anderen anderswo, anderes <strong>bei</strong> Hesiod oder Homer,<br />

manches <strong>bei</strong> anderen Dichtern, anderes in Prosaschriften, teils <strong>bei</strong> Griechen, teils <strong>bei</strong> Nichtgriechen;<br />

ich aber werde nachfolgend, indem ich aus alledem das Wichtigste und zur gleichen Gruppe Gehörige<br />

zusammengestellt habe, daraus diese neuartige und vielgestaltige Darstellung machen.“<br />

Pl<strong>at</strong>on, Sophistes 242b - 243a:<br />

„Um das nunmehr richtig Scheinende [den Begriff des Seienden betreffend] in Klarheit festzuhalten,<br />

müssen wir erst einmal darauf achten, ob wir darüber irgendwie verwirrt sind, während wir einander<br />

doch bereitwillig <strong>bei</strong>stimmen, es klar unterschieden zu wissen -- Sag deutlicher, was du meinst. -- Ein<br />

wenig leichtfertig scheint mir Parmenides sich mit uns unterredet zu haben und auch jeder andere, der<br />

je nach Unterscheidung der Dinge getrachtet h<strong>at</strong> und bestimmen wollte, wievieles und was da ist. --<br />

Wie? -- Einen Mythos scheint mir jeder zu erzählen, als wären wir Kinder, der eine, daß der Dinge<br />

dreie sind und daß von ihnen welche bald miteinander im Streit lägen, dann aber auch - freund<br />

werdend - Hochzeit, Zeugung und Aufzucht der Sprößlinge zuwege brächten; während ein anderer von<br />

zweien spricht, Feuchtem und Trocknem oder Warmem und Kaltem, es zusammenwohnen läßt und<br />

herausgibt. Wogegen <strong>bei</strong> uns die Ele<strong>at</strong>ische Truppe - mit Xenophanes beginnend und noch früher -<br />

ihre Mythen so vorträgt, als sei das, was man als »all die Dinge« namhaft macht, nur Eines. Jonische

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