PLATFORM3 - Räume für zeitgenössische Kunst - 2009

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Aufzug, auf dem Weg zur Platform3, waren sphärische Klänge wahrnehmbar: Das Hörspiel Spaceman’ 85 (Weltraumdokumentarmusik) von Ammer und Console lief Tag und Nacht und bereitete erste Höhenflüge oder Flugängste. Die Künstlergruppe netzhalde installierte die flexibel nutzbare spaceHalde, die zugleich als Aufenthaltsort, Bühne, Szenenbild und Raumskulptur diente. Sie hatte 8 m Durchmesser und erinnerte an die Kommandobrücke aus Raumpatrouille Orion. Eine weitere Installation war von Beginn an zu sehen: Flag von Gordon Hogan. Aus einer fragilen Konstruktion eines amerikanischen Südstaatenhauses und einem angrenzenden Turm wurde ein Video auf eine Leinwandkonstruktion projiziert. Auf diesem versucht der Künstler den Olympiaberg zu erklimmen und eine Flagge – mal heroisch, mal scheiternd – in den Boden zu rammen. Diese komplexe Auseinandersetzung vereint verschiedene Anklänge aus Film, Populärkultur und Politik und ermöglicht so vielfältige Assoziationen. Die Konzeption war ebenso öffentlich: Konzeptpapiere waren Teil der Ausstellung, dazu war eine Bibliothek installiert. Über einen Blog konnten künstlerische Beiträge mit Hintergrundinformationen verfolgt werden. Eine MySpace-Seite fungierte als Schnittstelle zur Pop- und Subkultur. Die einzelnen Beiträge vervollständigten das Ausstellungsprojekt, waren aber auch in sich geschlossene künstlerische Arbeiten: _Konzerte von Coconami und Tuna Trio _Mondstrandparty mit dept.audio.exe und tps nostromo _Die Audioinstallation Vegaschleife von Acid Pauli und Florian Waldner, welche auf Umgebungsgeräusche reagierte und daraus einen variablen Rhythmus entwickelte _Im öffentlichen Raum das graphische Log und die Installation manto transalpin von Silvia Wienefoet, die Landungsinszenierung zum 40. Jahrestag der Mondlandung, innere und äußere Erkundungsfahrten im Erwachsenen- Kinderwagen mit Margarete Hentze, spontane Aktionen zur scheinbar freien Bildungslandschaft der Künstlergruppe Zensi die Weise und temporäre Skulpturen an verschiedenen Orten von Johannes Brevers _Sondierung – ein Sommerrätsel im Sendlinger Anzeiger zur Ansiedlung von Kreativquartieren von Paul Huf und Annette Schemmel _Workshops und Kinderprogramme von Carolin Wenzel, Martin Krejci (Experimenteller Soundworkshop), Stefan Wischnewski, Achim Sauter und Ute Heim (Kinder-Kunst-Atelier) und von KuKi – Kunst für Kinder e.V. (Stadterkundung und Kartographie) _Gespräche und Präsentationen mit dem Filmemacher Wenzel Storch und der Künstlergruppe WochenKlausur _Künstlerische Projekte mit kultur- und sozialkritischen Schwerpunkten von Stephan Janitzky (Filmprojekt zu Kreativquartieren und Gentrifizierung) und Fabian Hesse (künstlerisches Forschungsprojekt zu Fragen zeitgenössischer Partizipation in Internet-Communities) _Das Trickfilmfestival Omnibus mit Trickfilmen aus Osteuropa _Das Beteiligungs- und Tauschprojekt I love… von Stefan Saffer Die Raumsonde entdeckt neue Räume: Die Ausstellung als experimentelle Reihe Raumsonde Alpenblick ist als experimenteller Modellversuch zu verstehen, der Kunst fern von konsumierbaren Ausstellungsformaten arbeiten lässt und sich der Vereinnahmung entzieht. Die Künstler und Kulturschaffenden arbeiten untereinander zusammen. Der geniöse Einzelkünstler tritt in den Hintergrund. Es werden offene Organisationsformen sichtbar und in ihrem Nachvollzug erfahrbar. Dabei wird künstlerisches Vorgehen und Forschen selbst untersucht. Der Ausstellungsund Projektraum wird in diesem Verständnis als Labor, Werkstatt, Schauraum und Aufenthaltsort zugänglich gemacht. Kunst findet temporär statt. Durch die Vermittlung verschiedener künstlerischer Ausdrucksformen können Verknüpfungen entstehen und Zwischenwelten eröffnet werden. Raumsonde Alpenblick „into other worlds“ in Obersendling … to be continued
Raumsonden des Schulklassenworkshops Johannes Brevers, Unbekannte Objekte, Skulpturen, 2009 Projekte 2009 | Raumsonde Alpenblick 098 | 099
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