PLATFORM3 - Räume für zeitgenössische Kunst - 2009

Entwicklung von Belief Unlimited
Mirela Ljevakovic
Die Konzeption der Ausstellung Belief Unlimited
begann im April 2009, kurz nach der Eröffnung
der Platform3 in München und wurde von
mir als zuständige Kuratorin in dem Zeitraum
von etwa sechs Wochen realisiert. Am Anfang
stand nur die Idee, sich dem Themenkomplex
der Religion zu nähern – mehr aber auch
nicht.
Die extrem beschränkte Zeit, die für Recherche
und Planung zur Verfügung stand,
ebenso wie das knappe Budget führten dazu,
sich auf eine Zusammenarbeit mit Künstlern
zu konzentrieren, die lokal – also in der Nähe
von München – wohnen und arbeiten. Der
Wunsch, möglichst vielfältige Positionen zum
Thema der Religion zu zeigen, konnte wegen
der zeitlich und finanziell beschränkten
Dimensionen der Ausstellung leider nicht
durch internationale Kooperationen gestützt
werden. Dennoch beeinflusste die Prämisse
des Multikulturellen die Auswahl der Künstler
maßgeblich.
Der Gegenstand an sich wurde 2009 bereits
in anderen Konzepten in Deutschland vorgestellt;
hier sollen nur einige erwähnt werden,
die entweder unmittelbar vor der Eröffnung
der Ausstellung Belief Unlimited oder auch
parallel zu sehen waren. Zu nennen wäre die
Ausstellung Medium Religion im Zentrum für
Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe,
wo neben Werken zeitgenössischer Künstler
vor allem mediale Elemente sowie Beispiele
religiöser Propaganda zu sehen waren. In
Regensburg ermöglichte Der Katholische
Faktor siebzig Künstlern aus Polen und
Deutschland, ihre Haltung zur katholischen
Religion zu zeigen. Nicht zuletzt wäre die
Ausstellung Paradies im Freisinger Diözesanmuseum
anzuführen, wo verschiedene Positionen
zur Thematik zu sehen waren, die
außerdem auch den gegebenen Räumlichkeiten
angepasst waren.
Die Ausstellung Belief Unlimited wollte
bewusst neue Ansichten zur Fragestellung
zeigen, bevorzugt auch Arbeiten, die in keiner
der oben genannten Ausstellungen bereits
zu sehen waren. Dabei sollten Positionen zu
allen großen Glaubensrichtungen erfasst
werden, die manifestiert in verschiedenen
künstlerischen Medien zu sehen sein sollten.
Die Namensgebung der Ausstellung ergab
sich rasch: Belief – da moderne Menschen
nicht nur in klassischen Religionen Halt suchen,
sondern an alles Mögliche glauben können.
Unlimited – da dieser Begriff die unendliche
Kraft und Wirkung der beiden Medien in sich
vereint, die in der Ausstellung aufeinander
treffen: das Medium des Glaubens und das
Medium der Kunst.
Die Ausstellung und das Rahmenprogramm in
der Platform3: 29. Mai – 07. Juli 2009 Nachdem
das Konzept feststand, machte ich mich auf
die konkrete Suche nach passenden Arbeiten.
Das Resultat war erfreulich: 18 Künstler konnten
für die Ausstellung gewonnen werden
und 46 Kunstwerke kamen dadurch in die
Auswahl für die Ausstellung. Teils handelte es
sich um wunderbare Arbeiten, die noch nie
in München präsentiert wurden. Teils konnte
ich einige Künstler so sehr von dem Konzept
begeistern, dass sie sich bereit erklärten,
innerhalb kürzester Zeit neue Arbeiten eigens
für die Ausstellung zu produzieren. Bevor ich
im Einzelnen auf die engagierten Künstler und
ihre Schöpfungen eingehen werde, möchte
ich aber zunächst kurz den weiteren Verlauf
der Ausstellung beschreiben.
Mit großem Besucherandrang wurde die
Ausstellung am 28. Mai 2009 eröffnet; besonders
positiv wurde die Anwesenheit von 16
der 18 teilnehmenden Künstler aufgenommen.
Zwei ausdrucksstarke Performances von
Rabi Georges bereicherten das Programm.
Anschließend wurde der internationale Dialog,
der unter den Besuchern nicht nur zu hören,
sondern auch zu spüren war, von den beiden
DJs Rupen Gehrke & Dimitri Voulgarakis
in moderne Klänge aus der ganzen Welt umgesetzt.
Musikalisch und international blieb es
auch im weiteren Rahmenprogramm der Ausstellung.
Am 10. Juni gastierte die treibende
Kraft der populären albanischen Band Qelbanix,
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