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Immer mehr kristallisiert sich <strong>für</strong> mich<br />
heraus, dass die Hot Spots nicht zu Ende sein<br />
werden, wenn die Arbeiten einmal realisiert<br />
worden sind. Denn ganz wesentliche Schritte<br />
auf dem Weg nach der Frage What comes after<br />
Oil? ist sicherlich die Definition meiner und unserer<br />
Rolle als <strong>Kunst</strong>schaffende. Dreht es sich<br />
im Vordergrund darum, <strong>Kunst</strong> in den öffentlichen<br />
Raum zu bringen, steht im Hintergrund die<br />
Frage: Wie kann nachhaltiges Arbeiten innerhalb<br />
der <strong>Kunst</strong> aussehen?<br />
Wie kann ich als Künstlerin erfolgreich daran<br />
arbeiten, dass wir (die Künstler) das gesellschaftliche<br />
Denken und Handeln in eine lebenserhaltende<br />
Richtung verschieben? Ist es meine<br />
Verantwortung (als Künstlerin), da<strong>für</strong> Sorge zu<br />
tragen – mich einzumischen?<br />
Wie arbeiten wir (als Künstler) interdisziplinär<br />
daran, unsere Bedürfnisse und Visionen<br />
in eine Wirklichkeit zu bringen? Wie können wir<br />
unsere kreativen, beobachtenden Fähigkeiten<br />
und unser vernetzendes Potential da<strong>für</strong> einsetzen,<br />
um die sozialen und umweltpolitischen<br />
Herausforderungen anzugehen?<br />
Wie kann ich mit meiner <strong>Kunst</strong> dazu beitragen,<br />
dass positive soziale Gefüge unterstützt<br />
werden? Ein Bereich, der kreative Bildungsund<br />
Vermittlungsvorhaben herausfordert! Mein<br />
Ziel ist es, dass wir uns selbst befähigen,<br />
unser Umfeld lebenswert (um)zugestalten.<br />
<strong>Kunst</strong> kann und muss unser Selbstvertrauen<br />
stärken, so dass wir unseren Visionen nachgehen<br />
dürfen. Und wir dies auch wollen!<br />
Hot Spots: Alternative Antriebe<br />
Lutz Marz<br />
Noch bevor das 19. Jahrhundert Abschied<br />
nimmt, schrieb Egon Friedell 1931 in seiner<br />
Kulturgeschichte der Neuzeit, „erzeugt es die<br />
zwei größten Veränderer der äußeren Realität,<br />
die die neuen Zeiten erblickt haben: das Automobil<br />
und den Kinematographen“. Inzwischen<br />
schreiben wir „Das zweite Jahrhundert des<br />
Automobils“ und Friedells Einschätzung hat sich<br />
nicht nur bestätigt, sondern scheint aktueller<br />
denn je zu sein.<br />
Das Automobil ist mit Abstand der Verkehrsträger<br />
Nummer 1: Ungefähr 90 Prozent<br />
aller Personenkilometer, die mit einem Verkehrsmittel<br />
zurückgelegt werden, entfallen auf<br />
das Auto. Doch damit nicht genug. Das Auto<br />
ist weit mehr als ein bloßes Fortbewegungsmittel.<br />
Es ist paradigmatisches Produkt und<br />
integraler Bestandteil der fossilen Mobilitätsgesellschaft.<br />
Das Automobil gilt als Symbol<br />
<strong>für</strong> Status, Wohlstand, (Bewegungs-)Freiheit,<br />
Dynamik und Fortschritt der Moderne. Und genau<br />
in dieser Doppeleigenschaft, als Paradigma<br />
und Symbol, wird es auch in den aufstrebenden<br />
Wachstumsgesellschaften wahrgenommen,<br />
wie etwa in China, wo das Auto sowohl als individuelles<br />
Statussymbol, als auch als Beweis<br />
<strong>für</strong> die Modernität der Gesellschaft gefeiert<br />
wird. Alle Versuche, die Dominanz des Automobils<br />
zu brechen, sind bislang mehr oder<br />
weniger gescheitert. Dies betrifft nicht nur die<br />
akademisch-aufklärerischen Kritiken an der<br />
Autogesellschaft und ihren Folgen, sondern<br />
auch alltagspraktische Alternativangebote wie<br />
„Car Sharing“ oder „Cash Car“, die sich bisher<br />
nicht durchsetzen, sondern bestenfalls in<br />
Nischenmärkten etablieren konnten.<br />
Neben seiner tiefen Verankerung im Lebensstil<br />
und den Mobilitätsroutinen moderner Gesellschaften<br />
liegt einer der Gründe <strong>für</strong> diese<br />
Ultrastabilität des Automobils in dessen hartem<br />
technischen Kern. Dieser besteht in einem<br />
Verbrennungsmotor, der zunächst fossile<br />
Brennstoffe, vor allem Öl, aus der Natur importiert<br />
und dann Schadstoffe und Treibhausgase<br />
Anstösse | Hot Spots<br />
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