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Indrit Mesiti, mit einem Akustik-Konzert in der<br />
Platform3. Die zumeist sozialkritischen Texte<br />
der Band sollten das Interesse <strong>für</strong> dieses Land<br />
wecken, das sich nach dem Zusammenbruch<br />
des kommunistischen Systems stark verändert<br />
hat. Mit der Gründung des albanischen Staates<br />
1944 durch Enver Hoxha wurde die Ausübung<br />
jeder Religion unterdrückt, was 1967 in der<br />
Ausrufung des ersten atheistischen Staates<br />
mündete. Die bedauernswerte Zerstörung<br />
von Kirchen und Moscheen begleitete diesen<br />
Prozess. Dieser Abend eröffnete einen weiteren<br />
Aspekt der ursprünglichen Themenstellung, der<br />
seinerseits weiter zu verfolgen wäre.<br />
An einem Sonntag, den 21. Juni, wurde ein<br />
umfangreiches Programm <strong>für</strong> die ganze Familie<br />
angeboten. In einem Kinder-<strong>Kunst</strong>-Atelier<br />
hatten die Kleinsten die Möglichkeit, sich der<br />
Frage Woran glauben Kinder? zu nähern und<br />
ihren Vorstellungen kreativ Ausdruck zu verleihen.<br />
Unter Anleitung der an der Schau beteiligten<br />
Künstlerin Isi Kunath gestalteten die<br />
Kinder – mit den Mitteln der Zeichnung und<br />
der Collage – Masken unterschiedlicher Personen<br />
und Fantasiewesen, an die sie glauben.<br />
Glaubensbilder anderer Art wurden in dreidimensionaler<br />
Form unter Anleitung der Künstlerin<br />
und <strong>Kunst</strong>pädagogin Iris Golde initiiert,<br />
während unzählige Altäre, Ikonen und Amulette<br />
unter Leitung der ebenfalls ausstellenden<br />
Künstlerin Rose Stach entstanden. Alle Ergebnisse<br />
konnten anschließend an einem von<br />
little ART e.V. begründeten, internationalen<br />
<strong>Kunst</strong>projekt teilnehmen.<br />
Das Programm <strong>für</strong> Erwachsene umfasste<br />
Führungen durch die Ausstellung Belief<br />
Unlimited, Rundgänge durch die Ateliers der<br />
Platform3 verbunden mit Künstlergesprächen<br />
sowie einem zusammengestellten Filmprogramm<br />
zum Thema Glauben aus dem Archiv<br />
der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen.<br />
Zu sehen waren Cântico das Criaturas von<br />
Miguel Gomes, Ein Wunder von Stanislaw<br />
Mucha, Hallelujah! von Jochen Timm, Mast<br />
Qalander von Till Passow, Zakaria von Gianluca<br />
& Massimo De Siero und Chance von Monica<br />
Rubio. Beschlossen wurde die abwechslungsreiche<br />
Veranstaltung durch ein Konzert von<br />
Tarab, einer Münchner Band, die unterschiedliche<br />
Musiktraditionen, wie die nahöstliche<br />
Klassik, Rhythmen aus Afrika und Indien, Tango<br />
oder auch Jazz verblüffend miteinander verschmelzen<br />
lassen.<br />
Die Reaktionen der Presse zu der Ausstellung<br />
waren durchweg positiv und hohe<br />
Besucherzahlen, sogar noch während des<br />
Abbaus, haben erneut die Aktualität und das<br />
fortwährende Interesse an diesem Thema<br />
bestätigt. Aufgrund des Erfolgs und der großen<br />
Resonanz fragten die Organisatoren<br />
des interkulturellen Festivals Ander Art, das<br />
jährlich vom Kulturreferat der Landeshauptstadt<br />
München verwirklicht wird, an, um die<br />
Ausstellung im Rahmen des Festivals in den<br />
Räumlichkeiten der Theatinerkirche zu zeigen.<br />
Das Angebot, eine der bedeutendsten und<br />
traditionsreichsten Kirchen Münchens mit<br />
<strong>zeitgenössische</strong>n Arbeiten zu bespielen, war<br />
gleichermaßen ein Traum wie eine Herausforderung.<br />
Theatinerkirche 23. September – 07. Oktober<br />
<strong>2009</strong> Die Vorbereitungen <strong>für</strong> die Neuauflage<br />
verliefen in noch kürzerer Zeit als bei der<br />
Entstehung der ursprünglichen Ausstellung<br />
Belief Unlimited. Hier musste eine Prioritätenverschiebung<br />
vorgenommen werden, da vor<br />
allem große Rücksicht auf die Räumlichkeiten<br />
der Kirche und die Tatsache, dass in ihr der<br />
katholische Glaube aktiv praktiziert wird,<br />
genommen werden. Die Kirche und ihr Tagesrhythmus<br />
sollten also in Ihrer Funktionalität<br />
nicht gestört werden. Zudem durfte die unter<br />
Denkmalschutz stehende Bausubstanz bei<br />
der Installation und Hängung der Arbeiten<br />
keineswegs beschädigt werden.<br />
Dass ich in einem sakralen Raum konzeptionell<br />
umdenken musste und deshalb zahlreiche<br />
Arbeiten, die in der ersten Ausstellung<br />
präsentiert worden waren, nun nicht mehr in<br />
Frage kamen, war evident.<br />
Von den ursprünglichen 46 Arbeiten konnten<br />
32 in die neue Schau integriert werden. Insgesamt<br />
zehn neue Arbeiten kamen hinzu, so<br />
dass die Ausstellung erneut umfangreich<br />
wurde und den räumlichen Rahmen zu sprengen<br />
drohte. Der Grundriss der Kirche ließ<br />
keine Aufbauten im Mittelschiff zu, ohne den<br />
täglichen Gottesdienst zu stören. Deshalb<br />
befanden sich die meisten Arbeiten entlang