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PLATFORM3 - Räume für zeitgenössische Kunst - 2009

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Altäre, Amulette und Masken (Kinder-<strong>Kunst</strong>-<br />

Atelier: Woran glauben Kinder?) bis zu utopischen<br />

Architekturen (Kinder-<strong>Kunst</strong>-Atelier:<br />

Neue <strong>Räume</strong>) oder Stadterkundung. Kinder<br />

und Jugendliche finden Raum, sich selbst auszudrücken<br />

und spielerisch Annäherungen zu<br />

entwickeln. Verschiedene Medien, Formate<br />

und Techniken werden dazu integriert. Durchgeführt<br />

werden die Programme von Künstlern,<br />

<strong>Kunst</strong>pädagogen, Architekten und weiteren<br />

erfahrenen Praktikern.<br />

Auch andere Initiativen werden in Kooperationen<br />

einbezogen. So wurde mit der Kinder-<br />

Architektur-Akademie, mit KuKi – <strong>Kunst</strong> <strong>für</strong><br />

Kinder e.V., mit dem Atelier Iris Golde oder mit<br />

dem KinderKolleg zusammengearbeitet.<br />

Für Schüler und Schulklassen bieten sich<br />

weitere Begegnungen an: Praktika in den<br />

Ateliers in direktem Kontakt mit dort arbeitenden<br />

Künstlern, Rundgänge durch die Ausstellungen<br />

oder Atelierbesuche bei einzelnen<br />

Künstlern mit dem Thema „Was macht ein<br />

Künstler?“. Der Beruf des Künstlers wird befragt<br />

und kennengelernt. Dabei wird ein speziell<br />

<strong>für</strong> die jeweilige Gruppe zugeschnittenes<br />

Programm entwickelt, in dem die Altersstufe,<br />

die Voraussetzungen und die Interessen berücksichtigt<br />

sind.<br />

In Rundgängen durch die Ausstellungsräume<br />

und Ateliers kann ebenso über einzelne Projekte,<br />

Ausstellungen und Herangehensweisen<br />

gesprochen werden. Führungen bleiben informell<br />

und informativ. Diverse Gruppen wie<br />

die Freundeskreise der Lothringer13 oder des<br />

<strong>Kunst</strong>vereins München oder das Kulturforum<br />

der SPD nutzten bisher die Möglichkeit einer<br />

unmittelbaren Begegnung mit vor Ort arbeitenden<br />

Künstlern.<br />

<strong>Kunst</strong>vermittlung im Sinne eines persönlichen<br />

Nachvollzugs und der Überführung in kulturelle<br />

Praxen nimmt nach wie vor einen geringen<br />

(vor allem auch finanzplanerischen) Stellenwert<br />

ein im Vergleich zu Ausstellungen und<br />

der Präsentation von <strong>Kunst</strong>. Durch konzeptionelle<br />

Maßnahmen, wie die oben genannte<br />

Konzeption Kulturelle Bildung <strong>für</strong> München<br />

kann dies weiter gefördert werden. Hoffentlich<br />

aber nicht nur, indem der Legitimationsdruck<br />

hin zu sozial wirksamen Programmen wächst<br />

und dadurch widerständige, kritische <strong>Kunst</strong><br />

und <strong>Kunst</strong>vermittlung ausgeklammert wird.<br />

Kulturschaffende und Kuratoren können<br />

bereits in der Konzeptphase Vermittlungsfragen<br />

integrieren. Dies auch aufgrund der Tendenz,<br />

dass zahlreiche <strong>zeitgenössische</strong> Künstler prozessual,<br />

kontextuell oder projektorientiert<br />

arbeiten und so selbst Vermittlungsaspekte<br />

mitdenken oder provozieren. Von daher sollte<br />

einer partizipativen <strong>Kunst</strong>vermittlung, die undidaktisch,<br />

offen und unmittelbar vorgeht,<br />

tatsächliche eine große Chance in der kulturellen<br />

Bildung, im <strong>Kunst</strong>betrieb und in der<br />

Kulturpolitik eingeräumt werden.<br />

1 Vgl. den Überblick bei Goebl, Renate: Wissenschaftliche<br />

Untersuchung und Evaluierung von Vermittlungsarbeit: Fragmente<br />

und Ideenskizzen, in: AdKV, NGBK Berlin (Hg.): <strong>Kunst</strong>vermittlung<br />

zwischen partizipatorischen <strong>Kunst</strong>projekten und interaktiven<br />

<strong>Kunst</strong>aktionen, Berlin 2002, S. 38f.<br />

2 Vgl. Landeshauptstadt München (Hg.): Leitlinie Bildung. Konzeption<br />

kulturelle Bildung <strong>für</strong> München, <strong>2009</strong>.<br />

Nicht zuletzt bieten interdisziplinäre Programmpunkte<br />

oder Ausstellungsprojekte vielfältige<br />

Zugangsmöglichkeiten zu <strong>zeitgenössische</strong>r<br />

<strong>Kunst</strong> und deren Produktionszusammenhängen:<br />

Gesprächsrunden, Vorträge, Workshops, Performances,<br />

Konzerte, Filmpräsentationen oder<br />

die Reihe der Curatorial Lectures, meist ohne<br />

Eintritt, ebnen Wege zum Verständnis. Sie sind<br />

diskursiv angelegt und bilden wichtige Schlaglichter<br />

innerhalb des Programms der Platform3.

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