PLATFORM3 - Räume für zeitgenössische Kunst - 2009

sind nicht nur Strukturen der Repräsentation
vorhandener Werke, sondern wichtiger noch, sie
sind aktive Schauplätze der Produktion, die sich
im Prozess entwickelt:
1. Die Ausstellung als ein ständiges Labor
für Ideen und Praktiken, die eine neue Relevanz
für die zeitgenössische Kunst in einer sich
verändernden Realität sucht. Sie geht definitiv
über die konventionelle Einfriedung des in sich
geschlossenen Galerie- und Museumsraums
hinaus. Es ist eine neue Form der Temporär
Autonomen Zone (TAZ), eine Art „realisierbare
Utopie“, die das Zentrum sozialer Experimente
im Herzen der gesellschaftlichen Realität
bildet. Sie kann die vielfältigsten, flexibelsten
und veränderlichsten Formen annehmen, um
Visionen des Einzelnen und des Kollektivs
zu propagieren und ihre Vorstellungen und
Äußerungen zu vermitteln…
2. Die Ausstellung als ortsspezifisches
Projekt, um die Künstler zu ermutigen, mit dem
jeweiligen Kontext durch direkte Recherchen
und Auseinandersetzungen Kontakt aufzunehmen,
um relevante Bedeutungen für ihre
Werke zu produzieren.
3. Die Ausstellung als ein Produktionssystem,
die Möglichkeit, ökonomische Mittel
für eine künstlerische Produktion bereitzustellen,
die über das konventionelle Marktsystem
hinausgeht.
4. Die Ausstellung als Labor für die Produktion
eines neuen öffentlichen Raums und
daher auch einer neuen sozialen Relevanz
und eines neuen sozialen Netzwerks sowie
neuer Formen von Institutionen, die auf die
verschiedenen Bedürfnisse der unterschiedlichen
Orte reagieren.
Aus dem Englischen übersetzt von Nikolaus G. Schneider.