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hijabs von Mitra Wakil (Afghanistan/ Deutschland),<br />
die drei Generationen repräsentieren,<br />
deren jede auf ihrer eigenen Insel ausgesetzt<br />
ist. Ein Werk, das aufgrund seines Detailreichtums<br />
und Tiefe herausragt, ist Isi Kunaths<br />
(Niederlande/ Deutschland) mehrgeschossiger<br />
Apartmentblock, mit dünnen Streifen die aus<br />
den Fenstern hinausragen, mit markanten<br />
Botschaften die der orientalischern Philosophie<br />
entstammen wie You have a garden within you,<br />
search, and you will find it (Du trägst einen<br />
Garten in dir, suche, und du wirst ihn finden).<br />
Das Modell besteht aus Pappe und handgefertigten<br />
Verzierungen und kombiniert typische<br />
traditionelle Motive mit High Tech-Apparaturen.<br />
Das ist in der chinesischen Tradition der „Erinnerungstag“,<br />
an dem man lieben Verstorbenen<br />
Opfergaben bringt. An die Stelle traditioneller<br />
Opfergaben, bei denen es sich früher um<br />
Dinge wie Blumen, Früchte, Parfüms und<br />
Kleidungsstücke handelte, sind inzwischen<br />
Dinge wie Handies oder I-pods getreten!<br />
Azra Aksamija (Bosnien/Österreich/<br />
USA), von Beruf Architektin, hat historische<br />
Kostüme und Accessoires ausgestellt, die Teil<br />
des Nomadic Mosque Project sind und verschiedene<br />
Möglichkeiten des Umgangs mit den<br />
räumlichen Beziehungen zwischen islamischen<br />
Traditionen und der Moderne der westlichen<br />
Welt erkunden. Rabi Georges zwei Schwarzweiß-Fotografien<br />
(Syrien/ Deutschland) zeigen<br />
die unvernünftige Brutalität der Gewalt, und<br />
die dritte präsentiert Madonna mit einem<br />
hijab und gepeelter Brust beim Stillen eines<br />
Kindes.<br />
Die Ausstellung zeigt auch sechs kurze,<br />
aber beeindruckend nachdenkliche Dokumentarfilme<br />
aus Deutschland, Großbritannien,<br />
Portugal und Italien zu Themen, die zu umfassenden<br />
Diskussionen inspirieren, gefolgt<br />
von einer Fusion spanischer und türkischer<br />
Musik, bei der es sich um eine besonders geglückte<br />
Mischung handelt! Doch der Höhepunkt<br />
des Ganzen war natürlich der intensive,<br />
energiegeladene Derwischtanz von Rabi<br />
Georges, der von stimmungsvoller Musik begleitet<br />
wurde. Für seine zweite Präsentation<br />
über das blinde Sich-an-das-Dogma-Klammern,<br />
das zu sinnloser Selbstzerstörung führt,<br />
erhielt er lang anhaltenden Applaus.<br />
Es gibt Skulpturen, Gemälde, Fotografien,<br />
Videos und Filme, die die banalen Praktiken<br />
und extremistischen Taten hinterfragen, welche<br />
das Leben in jeder der Hauptreligionen der<br />
Welt, das heißt Christentum, Islam, Hinduismus<br />
und Buddhismus, bedrohen, und an eine pragmatische<br />
Gewissenprüfung und Neudefinition<br />
überholter Lehrsätze appellieren. Diese von<br />
einer jungen promovierenden <strong>Kunst</strong>historikerin<br />
und der vielversprechenden Kuratorin Mirela<br />
Ljevakovic (Bosnien/ Deutschland) zusammengestellte<br />
Ausstellung verdient es, ja muss auch<br />
anderorts gezeigt werden.<br />
Eine Kehrseite? Um sie Besuchern überall<br />
in der Welt zugänglich zu machen, bedarf die<br />
Ausstellung eines Kommentars oder Katalogs<br />
auf Englisch oder in der jeweiligen Landessprache.<br />
So sieht man etwa auf dem Werk<br />
Semana Santa von Harald Siemsen (Spanien/<br />
Deutschland), einer spektakulären Verbindung<br />
von Fotografie und Pinsel, junge und alte Menschen,<br />
die von Kopf bis Fuß in grüne Schleier<br />
gehüllt sind, bei einer rituellen Prozession.<br />
Dies ist eine Tradition in Sevilla, Spanien, aber<br />
ich bezweifle, dass viele Betrachter das Wesen<br />
dieser Veranstaltung begreifen, wenn man es<br />
ihnen nicht erklärt.<br />
Im Sommer <strong>2009</strong> war die indische Journalistin, Verlegerin und<br />
Übersetzerin Arundhati Deosthale zu Gast in der Villa Waldberta,<br />
dem internationalen Künstlerhaus der Stadt München. Sie kümmert<br />
sich seit Jahren ehrenamtlich um die Bildung von Kindern im<br />
ländlichen Raum Indiens.<br />
Vordergrund: Mitra Wakil, Blaue Figur, <strong>2009</strong><br />
Hintergrund: Mitra Wakil, Ich vor grünem Hintergund, 2008<br />
Projekte <strong>2009</strong> | Belief Unlimited<br />
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