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PLATFORM3 - Räume für zeitgenössische Kunst - 2009

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auto. Und die Leute – ich habe sie eigentlich<br />

schon verwöhnt – finden das schon normal:<br />

ja ja, der Jupp fährt.<br />

Karl-Heinz: Eigentlich bräuchten wir einen<br />

kleinen Lieferwagen.<br />

Jupp: Ja, das kommt öfter vor. Mal Kabel<br />

und Stecker holen, mal Papier usw.<br />

Karl-Heinz: Oft auf den letzten Drücker!<br />

Aber wir sind keine Spedition! – Die Künstler<br />

sind zum Großteil alle dankbar. Vielleicht<br />

genieren sich manche und sagen, ich brauche<br />

keine Hilfe.<br />

Gibt es genug Kontakt zu den Künstlern? Lässt<br />

er sich noch verbessern?<br />

Jupp: Nur ein paar sehen wir nie.<br />

Karl-Heinz: Die sind ja nie da, oder nur<br />

abends …<br />

Jupp: Aber wenn ich hier durch die Flure<br />

laufe, die sind immer freundlich oder haben<br />

Fragen – da kommt man schon ins Gespräch!<br />

Karl-Heinz: Wenn jemand aus dem Aufzug<br />

kommt, voll beladen, sage ich, sag doch was,<br />

da helfe ich doch. Manche wollen das nicht.<br />

Jupp: Aber es kommen immer wieder<br />

Künstler bei uns vorbei, die wenden sich schon<br />

an uns, und wir helfen gerne. Es kommen aber<br />

auch welche, die vergessen zu fragen, könnt<br />

ihr das, wollt ihr das? Die sagen, du musst.<br />

Dann sage ich, ich muss nichts. Natürlich helfen<br />

wir gerne, aber es ist nicht unser eigentlicher<br />

Job, auf Zuruf den Künstlern zur Hand zu<br />

gehen. Da muss man schon aufpassen. Ich<br />

bin ja hier fest angestellt, und wenn wir was<br />

Größeres machen sollen, müssen die das<br />

eigentlich bezahlen und man muss es mit der<br />

Leitung der Platform3 absprechen.<br />

gemeint –, manchmal kriegen sie nicht mal ein<br />

Bild an die Wand.<br />

Karl-Heinz: So wie wir von den Künstlern<br />

lernen, können sie auch etwas von uns lernen,<br />

das ist ein Geben und Nehmen.<br />

Jupp: Wir sind hier alle in der Platform3 im<br />

selben Boot! Da sollten wir doch ein Team sein!<br />

Mitarbeiter im Objektmanagement der Platform3:<br />

Joachim (Jupp) Kolenbrander leitet das Objektmanagement-Team<br />

der Platform3 von Anfang an. Er ist Zimmermann und Schweißer<br />

und arbeitete im Fassadenbau, wo er 20 Jahre Betriebsleiter war.<br />

Für die Wohnforum gGmbH arbeitete er als Anleiter in einem<br />

Projekt „Lernen am Bau“ und als Quartiermeister, bevor er in die<br />

Platform3 wechselte.<br />

Karl-Heinz Fenkl ist seit März <strong>2009</strong> in der Platform3. Er arbeitete<br />

als Radio- und Fernsehtechniker und Elektriker.<br />

Vesko Bozovic hat im November <strong>2009</strong> in der Platform3 angefangen.<br />

Er ist gelernter Tischler und Kraftfahrer, ist 1990 von Serbien nach<br />

Holland gegangen, bis 2002 war er in Holland, dann folgte er seiner<br />

Familie nach Deutschland, arbeitete bei einer Zeitarbeitsfirma und<br />

danach bei einer Straßenreinigungsfirma.<br />

Manfred Höhl war von Februar bis Dezember <strong>2009</strong> in der Platform3.<br />

Er arbeitete als <strong>Kunst</strong>packer. Seit Dezember hat er eine Festanstellung<br />

in der Großmarkthalle.<br />

Jeff Wendland war von Juni bis November <strong>2009</strong> in der Platform3<br />

und bekam dann eine feste Stelle in einer ökologischen Landschaftsgärtnerei.<br />

Vielleicht ist das auch manchen der Künstler,<br />

die hier ihr Atelier haben, nicht klar? Vielleicht<br />

denken sie, ihr seid <strong>für</strong> sie hier?<br />

Jupp: Wir sind die letzten, die nicht helfen,<br />

wenn wir Zeit haben, wenn wir nicht gerade<br />

eine Ausstellung aufbauen. Ein Bild aufhängen,<br />

klar. Hast Du mal ein paar Nägel? Klar! Es ist<br />

mein Job, mit Leuten umzugehen, die arbeitslos<br />

waren, und die wieder auf die Schiene<br />

zu kriegen. Und ich gehe mit ihnen genauso<br />

um, wie mit den Künstlern. Weil Künstler<br />

können natürlich viel, aber – das ist nicht böse<br />

Auftakt<br />

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