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auto. Und die Leute – ich habe sie eigentlich<br />
schon verwöhnt – finden das schon normal:<br />
ja ja, der Jupp fährt.<br />
Karl-Heinz: Eigentlich bräuchten wir einen<br />
kleinen Lieferwagen.<br />
Jupp: Ja, das kommt öfter vor. Mal Kabel<br />
und Stecker holen, mal Papier usw.<br />
Karl-Heinz: Oft auf den letzten Drücker!<br />
Aber wir sind keine Spedition! – Die Künstler<br />
sind zum Großteil alle dankbar. Vielleicht<br />
genieren sich manche und sagen, ich brauche<br />
keine Hilfe.<br />
Gibt es genug Kontakt zu den Künstlern? Lässt<br />
er sich noch verbessern?<br />
Jupp: Nur ein paar sehen wir nie.<br />
Karl-Heinz: Die sind ja nie da, oder nur<br />
abends …<br />
Jupp: Aber wenn ich hier durch die Flure<br />
laufe, die sind immer freundlich oder haben<br />
Fragen – da kommt man schon ins Gespräch!<br />
Karl-Heinz: Wenn jemand aus dem Aufzug<br />
kommt, voll beladen, sage ich, sag doch was,<br />
da helfe ich doch. Manche wollen das nicht.<br />
Jupp: Aber es kommen immer wieder<br />
Künstler bei uns vorbei, die wenden sich schon<br />
an uns, und wir helfen gerne. Es kommen aber<br />
auch welche, die vergessen zu fragen, könnt<br />
ihr das, wollt ihr das? Die sagen, du musst.<br />
Dann sage ich, ich muss nichts. Natürlich helfen<br />
wir gerne, aber es ist nicht unser eigentlicher<br />
Job, auf Zuruf den Künstlern zur Hand zu<br />
gehen. Da muss man schon aufpassen. Ich<br />
bin ja hier fest angestellt, und wenn wir was<br />
Größeres machen sollen, müssen die das<br />
eigentlich bezahlen und man muss es mit der<br />
Leitung der Platform3 absprechen.<br />
gemeint –, manchmal kriegen sie nicht mal ein<br />
Bild an die Wand.<br />
Karl-Heinz: So wie wir von den Künstlern<br />
lernen, können sie auch etwas von uns lernen,<br />
das ist ein Geben und Nehmen.<br />
Jupp: Wir sind hier alle in der Platform3 im<br />
selben Boot! Da sollten wir doch ein Team sein!<br />
Mitarbeiter im Objektmanagement der Platform3:<br />
Joachim (Jupp) Kolenbrander leitet das Objektmanagement-Team<br />
der Platform3 von Anfang an. Er ist Zimmermann und Schweißer<br />
und arbeitete im Fassadenbau, wo er 20 Jahre Betriebsleiter war.<br />
Für die Wohnforum gGmbH arbeitete er als Anleiter in einem<br />
Projekt „Lernen am Bau“ und als Quartiermeister, bevor er in die<br />
Platform3 wechselte.<br />
Karl-Heinz Fenkl ist seit März <strong>2009</strong> in der Platform3. Er arbeitete<br />
als Radio- und Fernsehtechniker und Elektriker.<br />
Vesko Bozovic hat im November <strong>2009</strong> in der Platform3 angefangen.<br />
Er ist gelernter Tischler und Kraftfahrer, ist 1990 von Serbien nach<br />
Holland gegangen, bis 2002 war er in Holland, dann folgte er seiner<br />
Familie nach Deutschland, arbeitete bei einer Zeitarbeitsfirma und<br />
danach bei einer Straßenreinigungsfirma.<br />
Manfred Höhl war von Februar bis Dezember <strong>2009</strong> in der Platform3.<br />
Er arbeitete als <strong>Kunst</strong>packer. Seit Dezember hat er eine Festanstellung<br />
in der Großmarkthalle.<br />
Jeff Wendland war von Juni bis November <strong>2009</strong> in der Platform3<br />
und bekam dann eine feste Stelle in einer ökologischen Landschaftsgärtnerei.<br />
Vielleicht ist das auch manchen der Künstler,<br />
die hier ihr Atelier haben, nicht klar? Vielleicht<br />
denken sie, ihr seid <strong>für</strong> sie hier?<br />
Jupp: Wir sind die letzten, die nicht helfen,<br />
wenn wir Zeit haben, wenn wir nicht gerade<br />
eine Ausstellung aufbauen. Ein Bild aufhängen,<br />
klar. Hast Du mal ein paar Nägel? Klar! Es ist<br />
mein Job, mit Leuten umzugehen, die arbeitslos<br />
waren, und die wieder auf die Schiene<br />
zu kriegen. Und ich gehe mit ihnen genauso<br />
um, wie mit den Künstlern. Weil Künstler<br />
können natürlich viel, aber – das ist nicht böse<br />
Auftakt<br />
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