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PLATFORM3 - Räume für zeitgenössische Kunst - 2009

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Der zweite Gast im Gastatelier<br />

Nadim Asfar<br />

Der dritte Gast im Gastatelier<br />

Marcos Lora Read<br />

Als Künstler arbeite und wohne ich normalerweise<br />

an ein- und demselben Ort. Mein Wohnort<br />

ist die wichtigste Inspiration <strong>für</strong> mein Werk.<br />

Doch an einem bestimmten Punkt kann dies<br />

den Werkprozess auch einschränken. Meine<br />

Erfahrung mit Platform3 lässt sich unter drei<br />

Punkten zusammenfassen:<br />

Erstens ließen der Rückzug aus meinem<br />

üblichen Arbeitsumfeld und die Möglichkeit,<br />

diesen großartigen Raum zum Arbeiten<br />

zu nutzen, meine Gedanken aufblühen und<br />

brachten mich auf neue Arbeitsmethoden.<br />

Dann lernte ich München und seine Umgebung<br />

kennen, seine Museen und <strong>Kunst</strong>stätten,<br />

die sehr wichtig und vielfältig sind.<br />

Auch die spezifische Atmosphäre der Stadt<br />

war sehr inspirierend <strong>für</strong> mich.<br />

Was mir aber vor allem bleiben wird, ist<br />

die Arbeit mit dem Ausstellungsteam und<br />

den Kuratoren, die einen sehr großzügigen,<br />

informativen und kritischen Blick auf die Werke<br />

hatten, immer die angemessene Distanz wahrten<br />

und die richtigen Worte fanden. Sie erfüllten<br />

ihre Rolle mit großer Ausgewogenheit und<br />

Engagement.<br />

Nadim Asfar (*1976 in Beirut) hat Cinema Studies an der Académie<br />

Libanaise des Beaux-Arts (ALBA) and Fotografie an der Ecole<br />

Nationale Supérieure Louis Lumière in Paris studiert. In seiner Arbeit<br />

reflektiert er über die Bedingungen von Bildproduktion heute. Ohne<br />

Zweifel gehören seine Arbeiten zu den aufregendsten und vielversprechendsten<br />

<strong>zeitgenössische</strong>n Positionen des Libanons. Vertreten<br />

wird Nadim Asfar durch die Galerie Tanit (München/ Beirut).<br />

Produktion: Sub-Mundo Caribeño Marcos Lora<br />

Read war von Oktober bis November <strong>2009</strong><br />

Artist-in-Residence in der Platform3. Er realisierte<br />

<strong>für</strong> die Ausstellung Liquid Archives eine<br />

neue Version der Arbeit Sub-Mundo Caribeño,<br />

die bereits auf der 50. Biennale in Venedig<br />

(Lateinamerikanischer Pavillion, 2003) und in<br />

der Ausstellung Kreyol Factory, Parc de la Villette<br />

(Paris, <strong>2009</strong>) zu sehen war.<br />

Die skulpturale Installation ist ein Hybrid<br />

zwischen U-Boot und Zeppelin. Nähert man<br />

sich der Skulptur, wird über einen Bewegungsmelder<br />

das Abspielen karibischer Musik<br />

(Bachata) aktiviert, die aus dem Inneren über<br />

das Periskop leise nach außen dringt. Marcos<br />

Lora Read evoziert mit der poetischen Installation<br />

unterschiedliche Assoziationen: Zum<br />

einen den geschichtlichen Kontext von Mobilität<br />

in der Karibik, der hier unbedingt mit dem<br />

Meer verquickt ist; zum anderen die politische<br />

und gesellschaftliche Isolation der Karibik, oft<br />

nur durchbrochen über die globale Verbreitung<br />

der folkloristischen Popkultur; und nicht zuletzt<br />

die Verbindung zur utopischen Vision des<br />

Kapitän Nemos (Jules Vernes, 20.000 Meilen<br />

unter dem Meer), der auf der Suche nach<br />

einem nicht-territorial begrenzten Raum eine<br />

Reise durch die Unterwasserwelt durchläuft.<br />

Marcos Lora Read (*1965 in Santo Domingo, Dominikanische<br />

Republik) lebt und arbeitet schwerpunktmäßig in Santo Domingo.<br />

Für den an vielen internationalen Projekten beteiligten Künstler, sind<br />

das Reisen, die geographisch-historischen Bedingungen der Karibik<br />

und die Entwicklung einer Formensprache des „Unbehaustseins“<br />

zum eigentlichen Thema seiner Arbeit geworden. In außerordentlicher<br />

Weise durchdringen sich hier oft Werk und Person.

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