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PLATFORM3 - Räume für zeitgenössische Kunst - 2009

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vorwiegend in München – und hat die Aufgabe<br />

eines richtigen „Spion-Insiders“ übernommen:<br />

er hat zwei Wochen in Sofia verbracht und<br />

heimlich Fotos und Videos aufgenommen, die<br />

er später in eine Fotoinstallation verwandelte.<br />

Die dritte Phase: die Spionage als Puzzledarstellung<br />

einer Stadt Die Spione werden bestimmt<br />

und dann kommen die Aufgaben, um<br />

eine richtige Spionage vorbereiten und durchführen<br />

zu können. Auf diese Weise entsteht<br />

Sofia Spionage als eine Reihe von Veranstaltungen,<br />

die durch verschiedene „Kleinerzählungen“<br />

die heutige visuelle Existenz einer Hauptstadt<br />

in Südosteuropa darstellen. Es werden verschiedene<br />

Genres miteinander verknüpft, die<br />

das visuelle Schicksal Sofias mit den Instrumenten<br />

der <strong>zeitgenössische</strong>n „<strong>Kunst</strong>-Spionage“<br />

wiedergeben:<br />

Fotoausstellung von Boyan Hristov – Sofia<br />

Shoot, die sich den Jugendlichen und ihren<br />

Orten in Sofia widmet. Die Fotos zeigen ein<br />

anderes Sofia – eine soziokulturelle Plattform<br />

und gleichzeitig eine wilde Bühne von <strong>Kunst</strong>,<br />

Kultur und Politik.<br />

Vortrag der Spionin Vladiya Mihailova –<br />

Creating Public Space, eine Präsentation der<br />

wichtigsten Projekte von bekannten bulgarischen<br />

Künstlern, die im öffentlichen Raum von<br />

Sofia stattgefunden haben.<br />

Visuelle Aktion von HR-Stamenov – The<br />

Phenomenon of W24°58’59,43” N42°07’55,29,<br />

ein Versuch, das Reale und das Imaginäre<br />

miteinander zu verknüpfen, in dem ein Zug aus<br />

der U-Bahn in Sofia rasend durch die Aidenbachstraße<br />

fährt.<br />

Installation von Vladislav Iliev – Spacebags<br />

aus Sofia, Luft aus Sofia, Erde aus Sofia, eine<br />

Bierdose aus Sofia oder einfach „SomeThing“<br />

aus Sofia.<br />

Audio-visuelle Performance von Vladislav<br />

Iliev und Kliment Dichev – Midnight Walk, ein<br />

Spaziergang durch die Straßen von Sofia –<br />

Sofia heute und Sofia vor 30 Jahren mit<br />

schwarz-weißen Visuals und Minimal Sound.<br />

Fotoinstallation von Ivan Paskalev – Lomos<br />

and Low mo’s, vierzig kleine Dias mit jeweils<br />

zwei Fotos, zum Mitnehmen (nur bis zu<br />

der Höhe des Auges) und zum Durchgucken.<br />

Der Spion bist Du!!!<br />

Sofia Screening, das Filmprogramm von<br />

Sofia Spionage, das vier Filme in Bezug auf<br />

das heutige Sofia – Leben, Liebe und Absurd –<br />

umfasst.<br />

Die vierte Phase: das Navigationssystem einer<br />

Spionage Nachdem die Aufgaben zwischen<br />

den Spionen verteilt sind, kommt ein Zeitraum<br />

im Projekt, in dem die Kommunikation unter<br />

den Beteiligten vorwiegend aus intensivem<br />

E-Mailverkehr und Skypegesprächen besteht.<br />

Das Material wird allmählich gesammelt und<br />

entweder in Fotos, Videos oder Objekte verarbeitet<br />

oder nach München geschickt. Es<br />

handelt sich um einen mühsamen Prozess, da<br />

der Tag der Eröffnung von Sofia Spionage noch<br />

weit voraus liegt, man ihn aber trotzdem die<br />

ganze Zeit wegen des intensiven und ununterbrochenen<br />

Austausches unter den Teilnehmern<br />

sehr nahe fühlt.<br />

Die fünfte Phase: die Enthüllung der Sofia<br />

Spionage Eine Woche lang waren die bulgarischen<br />

Künstler in München, um die Eröffnung<br />

in der Platform3 vorzubereiten und mitzuerleben.<br />

Wie richtige Spione blieben sie bis zum<br />

Ende anonym. (Ganz absichtlich wurden keine<br />

Schilder zu den Fotos oder Objekten aufgehängt,<br />

da es sich um eine richtige Spionage<br />

handelt und man die Namen der Spione nicht<br />

so leicht verraten darf). Drei Tage haben gereicht,<br />

um die Ausstellung in den Griff zu bekommen<br />

und das Geheimmaterial an die Wände<br />

zu hängen, in die Dias zu stecken, auf die<br />

DVDs zu brennen oder in Notebooks zu speichern.<br />

Der Zentralbereich der Platform3 verwandelte<br />

sich in eine Plattform der Bilder und<br />

Stücke aus einer Hauptstadt „in progress“,<br />

die immer noch in der Pluralität ihrer Identität<br />

steckt. Die ausgestellten Fotos und Objekte,<br />

der Vortrag, die visuelle Aktion und die audiovisuelle<br />

Performance schaffen es, einen Teil<br />

Sofias nach München in die experimentierfreudigen<br />

Räumlichkeiten der Platform3 zu<br />

transportieren – das Sofia der jungen Leute,<br />

das Sofia der Proteste und Demonstrationen,<br />

das Sofia der <strong>zeitgenössische</strong>n <strong>Kunst</strong> und des<br />

Theaters, das Sofia auf der Aidenbachstraße<br />

oder das Sofia aus den Archiven des nationalen<br />

bulgarischen Fernsehens. Sofia Spionage zeigt

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