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PLATFORM3 - Räume für zeitgenössische Kunst - 2009

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Gemälde Das Floß der Medusa von Théodore<br />

Géricault. Akteure waren Künstler und das<br />

Team der Platform3. Angela Stiegler tauchte<br />

den Raum in das Licht einer künstlich projizierten<br />

Sonne, deren Strahlungswinkel und<br />

Bewegung nur ihrem eigenen Gang folgt und<br />

damit die gewohnte Empfindung von (Tages-/<br />

Jahres-)Zeit herausfordert. Wona Cho und<br />

Claudia Marr stellten in ihren Arbeiten skulpturale<br />

Bezüge zu charakteristischen architektonischen<br />

Elementen der Ausstellungsräume<br />

her, wogegen Stephan Hutton mittels des<br />

Mediums Fotographie einen szenischen Ausschnitt<br />

der unmittelbaren Umgebung der<br />

Platform3 in den Ausstellungsraum transportierte.<br />

Kathrin Partelli schließlich füllte das<br />

Zentrum des Ausstellungsbereichs mit einer<br />

fragilen Holzkonstruktion, deren über ihren<br />

handwerklichen Charakter hinausweisende<br />

subtile Überlegungen zur Überschreitung von<br />

Grenzen, des Verhaltens, Erlebens und Bewusstseins<br />

Raum <strong>für</strong> eigene Erinnerungen und<br />

neue Impulse schaffte.<br />

An den drei Tagen nach der Eröffnung, die als<br />

voller Erfolg zu werten ist und einen guten<br />

Auftakt zur Fortsetzung der Kooperation zwischen<br />

Akademie und Platform3 markiert,<br />

waren zahlreiche Besucher zu beobachten,<br />

die sich oft lange im Ausstellungsraum aufhielten<br />

und Offenheit sowie großes Interesse<br />

<strong>für</strong> die Arbeiten zeigten. Die Resonanz auf<br />

die Ausstellung zeigte deutlich, dass die<br />

Platform3 ein halbes Jahr nach ihrer Eröffnung<br />

gut in der Münchner <strong>Kunst</strong>- und Kulturszene<br />

bekannt und integriert ist.<br />

Klasse Pitz goes Platform3<br />

Susanne Wagner<br />

Raus aus den schützenden Mauern der Akademie,<br />

rein in den freien Ausstellungsbetrieb!<br />

Jan T. Wilms, ein junger Kurator, der seine<br />

beruflichen Erfahrungen im Ausstellungsbereich<br />

intensivieren und eine dauerhafte Kooperation<br />

mit den Studenten der Akademie im Rahmen<br />

von Ausstellungsprojekten aufbauen möchte,<br />

kommt am Montag zur Klassenbesprechung, um<br />

sich die Mappen der Studenten anzuschauen.<br />

Für eine Ausstellung sollen neue, ortsbezogene<br />

Arbeiten entstehen.<br />

Ortsbezug ist in den letzten Jahrzehnten<br />

zu einem zentralen Motiv zahlreicher Künstler<br />

geworden: ihre Arbeiten gehen auf soziale,<br />

historische, geografische und räumliche Besonderheiten<br />

ein. Solch anpassungsfähige<br />

Künstler sind Kuratorenlieblinge, da sie Werke<br />

speziell und exklusiv <strong>für</strong> bestimmte Aufgaben<br />

und <strong>Räume</strong> schaffen. Eine enge Zusammenarbeit<br />

und Diskussion zwischen Künstler und<br />

Kurator ist <strong>für</strong> die gemeinsame Entwicklung<br />

der Ausstellung unumgänglich.<br />

Für die Studenten bedeutet diese Arbeitsweise<br />

einen Spagat zwischen Aufgabe und<br />

Autonomie der eigenen Arbeit, aus der sich<br />

grundlegende Fragen der eigenen künstlerischen<br />

Verortung ergeben: Wie kann man ein<br />

Werk schaffen, das einerseits ortsbezogen<br />

sein soll und andererseits in der Abfolge von<br />

Arbeiten innerhalb des Gesamtwerks nachvollziehbar<br />

wird? Was gibt der Raum und sein<br />

Umfeld <strong>für</strong> die eigene Arbeit her?<br />

Jan lädt die Studenten zu regelmäßigen<br />

Treffen in die Platform3 ein, um den Raum<br />

zu sondieren und um über Arbeitsansätze,<br />

Fortschritte und Lösungen zu diskutieren. Die<br />

Treffen sind wie erweiterte Tagsitzungen der<br />

Akademie. Durch den Einfluss von Jan, der<br />

selbst die Künstler und ihre Arbeitsweisen erst<br />

noch besser kennenlernen muss, wird jede<br />

Position, die innerhalb der Klasse schon bekannt<br />

ist, von neuem in Frage gestellt.<br />

Gerade auch deshalb sind solche Ausstellungsprojekte<br />

außerhalb der Akademie <strong>für</strong> die<br />

Projekte <strong>2009</strong> | Zehnkampf<br />

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