Die zeitgerechte Stadt für Familien - Lehrstuhl für Planungstheorie ...
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Familie<br />
Wandel der Familie<br />
Moderne<br />
Postmoderne<br />
Wert des Kindes <strong>für</strong> die Familie<br />
Kind auch als Sicherheit, wirtschaftlicher<br />
Wert: Altersvorsorge,<br />
Mitverdiener<br />
häufig Befehlshaushalt,<br />
autoritäre Erziehung<br />
Erziehungswerte: Gehorsam,<br />
Ehrlichkeit, Sauberkeit<br />
= =<br />
Trend bei Machtverhältnissen, Erziehungsvorstellungen<br />
Geschlechterrollen, Wandel der Mutterrolle<br />
Kind als rein emotionaler Wert:<br />
Sinngebung, Glück, Lebenserfüllung<br />
häufig Verhandlungshaushalt, Termine<br />
von Kindern haben gleiche<br />
Wichtigkeit<br />
Erziehungswert: Selbstständigkeit<br />
und freier Wille<br />
Seit der Moderne, in der Kinder auch als Sicherheit und wirtschaflicher<br />
Wert im Sinne der Altersvorsorge oder als Mitverdiener betrachtet<br />
wurden, hat sich der Wert des Kindes zu einem rein emotionalen<br />
Wert entwickelt. Das Kind wird als Lebenserfüllung und<br />
Sinngebung betrachtet, aufgrund dessen auch ein Trend bei den<br />
Erziehungsvorstellungen und Machtverhältnissen im Haushalt zu<br />
erkennen ist: Vom Befehlshaushalt mit autoritärer Erziehung entwickeln<br />
sich <strong>Familien</strong> seit der Moderne hin zum Verhandlungshaushalt,<br />
in dem der Erziehungswert die Selbstständigkeit und<br />
der freie Wille des Kindes ist. <strong>Die</strong>sbezüglich wird auch die Wichtigkeit<br />
des Glücks und der Termine des Kindes auf gleiche Ebene<br />
mit den Eltern gestellt.<br />
In der Postmoderne ist im Gegensatz zur modernen Gesellschaft<br />
keine klare Rollenverteilung mehr zwischen den Geschlechtern<br />
vorhanden, was wiederum zu neuen Modellen der Aufteilung der<br />
Erwerbs-, Haushalts- und <strong>Familien</strong>arbeit führt, wie im nächsten<br />
Abschnitt beschrieben wird.<br />
Mutter kümmert sich um Haushalt<br />
und Kinder<br />
Vater verdient den Lebensunterhalt<br />
Freizeit spielt untergeordnete<br />
Rolle im Alltag, Kindern spielen<br />
häufig im Freien mit Nachbarskindern<br />
Wandel der Freizeit<br />
keine klare Rollenverteilung<br />
mehr zwischen den Geschlechtern<br />
Freizeit hat hohen Stellenwert,<br />
wird zu großen Teilen <strong>für</strong> Hobbys<br />
genutzt, Verlagerung der<br />
Freizeit nach drinnen<br />
Der Freizeit kommt in der postmodernen Gesellschaft im Gegensatz<br />
zur Moderne eine hervorgehobene Bedeutung zu. Während<br />
in der Moderne die freie Zeit größtenteils ungeplant verlief und<br />
Kinder beispielsweise vorwiegend im Freien mit Nachbarskindern<br />
spielten, neigt die postmoderne Gesellschaft dazu ihre Freizeit<br />
zu planen und großteilig <strong>für</strong> zeitgebundene Hobbys zu nutzen.<br />
Dadurch ist die Freizeit in der Postmoderne häufig getaktet<br />
und fremdbestimmt. Einen weiteren Wandel stellt auch der Ort<br />
der Freizeit dar: Während in der Moderne viel Freizeit im Freien<br />
verbracht wurde, ist bei der Freizeit der postmodernen Gesellschaft,<br />
u.a. durch die Verinselung des Lebensraumes und der Reduzierung<br />
der Spielflächen von Kindern durch das Schließen von<br />
Baulücken und die Bebauung von Brachflächen, zunehmend eine<br />
Verlagerung in den Innenraum erkennbar.<br />
(vgl. [31,32,33,34])<br />
l 23