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Die zeitgerechte Stadt für Familien - Lehrstuhl für Planungstheorie ...

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Familie<br />

<strong>Familien</strong>alltag<br />

Raum- und Mobilitätsmuster<br />

Zwangsmobilität<br />

begleitete Mobilität<br />

Raum- / Mobilitätsmuster<br />

- System aus räumlichen Ortsveränderungen<br />

- häufig in Wegeketten mit möglichst<br />

vielen räuml. Bezugsorten<br />

organisiert<br />

selbstständige Mobilität<br />

freiwillige Mobilität<br />

Raum- und Mobilitätsmuster entstehen durch räumliche Ortsveränderungen<br />

im physischen, baulichen und geografischen Raum<br />

und sind eng mit dem Aspekt der Zeit verbunden. Der zeitliche<br />

Aspekt, besonders das Einsparen von Zeit, führt dazu, dass Raumund<br />

Mobilitätsmuster im <strong>Familien</strong>alltag häufig in Wegeketten mit<br />

möglichst vielen räumlichen Bezugsorten organisiert werden.<br />

Bei der Mobilität im <strong>Familien</strong>alltag kann zwischen Zwangsmobilität<br />

und freiwilliger Mobilität unterschieden werden. Beide teilen<br />

sich wiederum in durch einen Erwachsenen begleitete Mobilität<br />

sowie selbstständige Mobilität auf, in welcher sich die Kinder alleine<br />

oder zusammen mit anderen Kindern fortbewegen.<br />

Der Verkehrsclub Deutschland hat in einer Studie herausgefunden,<br />

dass es in den letzten Jahrzehnten eine enorme Zunahme<br />

der Begleitmobilität in <strong>Familien</strong> gab. Laut der Studie bewegten<br />

sich Anfang der 1970er Jahre noch 91% der Erstklässler in selbstständiger<br />

Mobilität zur Schule, im Jahr 2000 bewegten sich nur<br />

noch 17% selbstständig fort (vgl. [40]).<br />

Begleitmobilität<br />

Ursachen<br />

Verinselung des Lebensraumes (Freizeit, Arbeit,<br />

Versorgung, Bildung):<br />

z.B. Reduzierung von Freiflächen, dichte Bebauung,<br />

Abwanderung der Versorgung in das städtische<br />

Umland<br />

Auswirkung<br />

Eltern<br />

- erhöhter Mobilitätszwang und zusätzliche Wege aufgrund von Begleitmobilität<br />

- verstärkte Koordination der eigenen Termine mit Terminen der Kinder<br />

!<br />

hohes Verkehrsaufkommen<br />

Eltern sehen erhöhte Gefahr <strong>für</strong> ihre<br />

Kinder<br />

Kinder<br />

- können sich nicht frei bewegen<br />

- sind in ihrer Mobilität abhängig von Erwachsenen<br />

- Spielen richtet sich häufig nach dem Terminplan der Eltern<br />

Als Hauptursache <strong>für</strong> Begleitmobilität gilt das erhöhte Verkehrsaufkommen<br />

der post-modernen Gesellschaft, welches größtenteils<br />

durch die Verinselung des Lebensraumes bedingt ist.<br />

Auf Grund der erhöhten Gefahr, die Eltern durch das motorisierte<br />

Verkehrsaufkommen <strong>für</strong> ihre Kinder sehen, werden die Kinder<br />

häufig mit dem Auto zu Alltagszielen gefahren, wodurch wiederum<br />

einer Erhöhung des motorisierten Verkehrsaufkommens entsteht.<br />

Auf die Eltern wirkt sich Begleitmobilität durch einen erhöhten<br />

Mobilitätszwang und zusätzliche Wege im Alltag sowie durch<br />

eine verstärkte Koordination der eigenen Termine mit den Terminen<br />

der Kinder aus.<br />

Für die Kinder bedeutet Begleitmobilität, dass sie sich nicht frei<br />

bewegen können und so in ihrer Mobilität abhängig von Erwachsenen<br />

sind. Dadurch kann das Spielen der Kinder häufig nur nach<br />

Terminplan der Eltern erfolgen. (vgl. [41,42])<br />

l 26

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