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Die zeitgerechte Stadt für Familien - Lehrstuhl für Planungstheorie ...

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Empirische Untersuchung Auswertung Interview 4<br />

Fazit Interview 4 - ermittelte Zeitkonflikte entsprechend den definierten Handlungsfeldern<br />

Räumliche Bezugsorte,<br />

Infrastruktur und Einrichtungen<br />

Es ist ein zu geringes Angebot an in das Haushaltsbudget<br />

der Familie passenden, familiengerechten Mietwohnungen<br />

vorhanden, wodurch weite Wege und hohe Wegezeiten im<br />

<strong>Familien</strong>alltag entstehen.<br />

Durch die Wahl des Hobbys des Vaters außerhalb der Bündelung<br />

der sonstigen räumlichen Bezugsorte ist <strong>für</strong> die dadurch<br />

entstehenden Wege ein hoher Zeit- und Mobilitätsaufwand<br />

nötig.<br />

Mobilität und Verkehr<br />

<strong>Die</strong> täglichen Wegezeiten der Eltern sind in etwa genauso<br />

lang wie die Zeit der Eltern am Tag <strong>für</strong> sich selbst.<br />

70% der Wege der Mutter und 15% des Vaters werden aufgrund<br />

von Begleitmobilität zurückgelegt.<br />

Der Hauptgrund <strong>für</strong> die Begleitmobilität des Schulkindes ist<br />

der gesellschaftliche Druck, das Kind nicht der Verkehrssituation<br />

mit dem hohen motoristierten Verkehrsaufkommen<br />

auszusetzen.<br />

<strong>Die</strong> Wahl des Fortbewegungsmittels fällt besonders bei<br />

Begleitmobilität aufgrund von Schnelligkeit und Bequemlichkeit<br />

hauptsächlich auf das Auto, die Parkplatzsuche wird<br />

allerdings als lästig empfunden.<br />

Zeit<br />

Mit 7,25 bis 8 Stunden bei Mutter und Kindern sowie 14,75<br />

Stunden beim Vater, ist der Großteil der Familie von Takten<br />

bestimmt. Dabei stehen häufig nur kurze Zeitfenster<br />

zur Verfügung. Außerhalb der Arbeitszeit wirken jeweils 3<br />

weitere Takte auf die Eltern ein, wobei die Zeitfenster beim<br />

Vater durchschnittlich 1,75 Stunden und bei der Mutter 1,17<br />

Stunden lang sind.<br />

Durch Begleitmobilität wirken die Takte der Kinder auch<br />

direkt auf die Eltern ein und erfordern eine hohe zeitliche<br />

Abstimmung von Terminen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Familien</strong>zeit von 2 Stunden wird ausschließlich <strong>für</strong><br />

zweckgebundene Tätigkeiten genutzt. <strong>Die</strong> Mutter hätte<br />

gerne mehr Zeit <strong>für</strong> gemeinsame <strong>Familien</strong>freizeit im Alltag.<br />

Beiden Elternteilen stehen 2 Stunden Freizeit zur Verfügung.<br />

<strong>Die</strong> Freizeit der Mutter, welche ausschließlich selbstbestimmt<br />

genutzt wird, wird jedoch häufig unterbrochen,<br />

beispielsweise durch das erneute Zubettbringen der Kinder,<br />

die nicht schlafen können. <strong>Die</strong> Zeit <strong>für</strong> sich selbst wird<br />

von der Mutter als zu kurz empfunden.<br />

<strong>Die</strong> Eltern verbingen an dem untersuchten Tag keine gemeinsame<br />

Freizeit miteinander.<br />

Betreuung<br />

In öffentlichen Betreuungseinrichtungen sind nicht ausreichend<br />

Betreuungsplätze <strong>für</strong> unter Dreijährige vorhanden,<br />

weshalb Kind 2 privat bei einer Tagesmutter betreut wird.<br />

Es mangelt an planbaren Betreuungsmöglichkeiten, besonders<br />

in Randzeiten nach der Schule oder der Betreuung der<br />

Kinder durch OGS oder Tagesmutter.<br />

<strong>Die</strong> fehlende Abstimmung von Betreuungs- und Arbeitszeiten<br />

wird besonders zu Arbeitsschluss und anschließendem<br />

Abholen des Kindes, in diesem Fall Kind 2 von der Tagesmutter,<br />

wahrgenommen. Generell werden die Zeitfenster<br />

<strong>für</strong> die Abholung der Kinder als zu eng empfunden.<br />

Durch das Fehlen von Ganztages-Betreuungsangeboten in<br />

der Ferienzeit entsteht in den Schulferien Zeitnot im <strong>Familien</strong>alltag.<br />

Arbeit<br />

Das Arbeitsvolumen der Teilzeitstelle der Mutter ist zu groß,<br />

wodurch die Arbeit häufig nicht rechtzeitig beendet werden<br />

kann.<br />

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