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Die zeitgerechte Stadt für Familien - Lehrstuhl für Planungstheorie ...

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Empirische Untersuchung Auswertung Interview 1<br />

Fazit Interview 1 - ermittelte Zeitkonflikte entsprechend den definierten Handlungsfeldern<br />

Räumliche Bezugsorte,<br />

Infrastruktur und Einrichtungen<br />

Durch die Wahl der Hobbys außerhalb der Bündelung der<br />

sonstigen räumlichen Bezugsorte ist <strong>für</strong> die dadurch entstehenden<br />

Wege ein hoher Zeit- und Mobilitätsaufwand im<br />

<strong>Familien</strong>alltag nötig.<br />

Mobilität und Verkehr<br />

Trotz der zentralen Lage der Wohnung und der Bündelung<br />

des Großteils der räumlichen Bezugsorte gibt es eine hohe<br />

Wegezeit, besonders der Eltern.<br />

85% der Wege des Vaters und 50% der Wege der Mutter<br />

werden aufgrund von Begleitmobilität zurückgelegt. Es fällt<br />

auf, dass bis auf das jüngste Kind alle Kinder selbstständig<br />

zur Schule gehen, die Begleitmobilität besteht also fast ausschließlich<br />

aus Wegen zu Freizeitangeboten der Kinder.<br />

Der Grund <strong>für</strong> die Begleitmobilität ist die weite Entfernung<br />

der Freizeitangebote von der Wohnung der Familie. Den<br />

Kindern soll die selbstständige Nutzung des ÖPNV mit Umstiegen<br />

und Abstimmung der Fahrzeiten noch nicht zugemutet<br />

werden.<br />

<strong>Die</strong> Wahl des Fortbewegungsmittels fällt besonders bei der<br />

Begleitmobilität aus Gründen der Schnelligkeit und Flexibilität<br />

sehr häufig auf das Auto.<br />

Zeit<br />

Mit 9,25 bis 11 Stunden ist der Großteil der aktiven Zeit des<br />

Tages der Familie von Takten dominiert, wobei es außerhalb<br />

von Arbeit, Schule und Betreuung in der Familie häufig nur<br />

kurze Zeitfenster <strong>für</strong> Tätigkeiten, hauptsächlich zwischen<br />

0,25 und 2 Stunden, gibt.<br />

Jeweils ein Zeitfenster beziehungsweise Takt der Eltern ist<br />

durch das Hobby eines Kindes bestimmt.<br />

Durch Begleitmobilität wirken die Takte der Kinder auch<br />

direkt auf die Eltern ein und erfordern eine hohe zeitliche<br />

Abstimmung von Terminen.<br />

Es gibt nur eine kurze <strong>Familien</strong>zeit von 0,5 Stunden, welche<br />

<strong>für</strong> das Abendessen als zweckbestimmte Tätigkeit genutzt<br />

wird.<br />

<strong>Die</strong> Mutter hat 2 Stunden, der Vater an dem beschriebenen<br />

Tag gar keine Zeit <strong>für</strong> sich selbst zur Verfügung.<br />

Es gibt eine kurze Überschneidung der selbstbestimmten<br />

Zeit der Eltern, wodurch sie ca. 0,25 Stunden Zeit <strong>für</strong>einander<br />

haben.<br />

Schule<br />

Durch den frühen Schulbeginn um 8 Uhr ist eine stressfreie<br />

Gestaltung des Morgens der Familie nicht möglich. <strong>Die</strong> Verlegung<br />

des Schulbeginns auf 9 Uhr würde das morgendliche<br />

Zeitfenster entzerren.<br />

Arbeit<br />

Aufgrund des großen Arbeitsvolumens des Vaters ist es<br />

<strong>für</strong> ihn schwierig seine Arbeit rechtzeitig zu beenden um<br />

beispielsweise Kind 3 zum Hobby zu fahren. Durch die<br />

Möglichkeit der flexiblen Aufteilung seiner Arbeitszeit verschiebt<br />

der Vater seine Arbeit teilweise bis spät in die Nacht.<br />

Betreuungsmöglichkeiten und Öffnungszeiten diverser Einrichtungen<br />

spielen im Alltag der Familie keine große Rolle,<br />

da der Vater an der RWTH Aachen flexible Arbeitszeiten hat<br />

und die Mutter als Lehrerin nachmittags zuhause ist. Außerdem<br />

können die zwei Straßen entfernt wohnenden Großeltern<br />

<strong>für</strong> die Kinderbetreuung einspringen.<br />

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