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Zwischen Konkurrenz und Kooperation – Wohnungsunternehmen ...

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8. <strong>Kooperation</strong> von <strong>Wohnungsunternehmen</strong> in der Quartiersentwicklung<br />

Erfahrungen aus der Praxis (Experteninterviews)<br />

Die Aussagen von Experte 1 bestätigen, dass das beschriebene Szenario durchaus einen<br />

Realitätsbezug aufweist:<br />

„Wir hatten jetzt in Bochum […] auch ein Stadtumbaugebiet, wo das kommunale Unternehmen<br />

VbW viel Macht hat <strong>und</strong> irgendwelche Sachen umsetzt. Und das sind gerade sagen wir mal 70%<br />

oder 65% des Quartiers. 10% gehören so einer Genossenschaft, die sind auch okay, die machen<br />

auch irgendwas. Ein paar Gebäude gehören so einer Eigentümergemeinschaft, aber der restliche<br />

Teil gehört irgendwie Lines Property 7. Die sitzen auf Kaiman Islands […], kein Mensch da, kein<br />

irgendwas, keiner erreichbar. […] Die VbW würde gerne mit denen kooperieren, aber sie kriegen<br />

halt keinen. Dann geht es eben auch nicht. Das Problem ist dann, das sagt die VbW auch<br />

selber: Was sollen wir unsere Häuser jetzt anstreichen, wenn es gegenüber total schäbig aussieht?<br />

Das bringt uns nichts.[…] es ist halt eben dieses Dilemma, wo sie drinstecken: Ich muss<br />

etwas investieren, habe aber gar nichts davon <strong>und</strong> viel schlimmer noch: Jemand anderes hat etwas<br />

davon.“ (Ex1BR1: Zn. 621 ff.)<br />

Hier kommt ein weiter Faktor zum Tragen, der eine solche Blockadesituation auslösen<br />

kann: Es geht nicht nur um das Nichtvorhandensein der <strong>Kooperation</strong>sbereitschaft, sondern<br />

in diesem Fall ist die Identifizierung eines Ansprechpartners schlichtweg nicht möglich.<br />

Eine solche Situation kann beispielsweise eine Folge der zunehmenden Internationalisierung<br />

der Anbieter am deutschen Wohnungsmarkt sein (vgl. Kapitel 4.1). Auch andere Experten<br />

nennen Beispiele für solche Blockadesituationen in Quartieren (Ex5WU3: Zn. 332<br />

ff., Zn. 606 ff.).<br />

8.2.3 Wege aus der Blockadesituation<br />

Abbildung 18: Investitionen im Modellquartier<br />

WU B<br />

WU A<br />

investieren<br />

nicht investieren<br />

investieren nicht investieren<br />

Rendite A Rendite B Rendite A Rendite B<br />

7% 7% 3% 9%<br />

9% 3% 4% 4%<br />

WU = <strong>Wohnungsunternehmen</strong><br />

Quelle: eigene Darstellung<br />

Um nun einen Lösungsweg für die Blockadesituation aufzuzeigen, werden die Prämissen<br />

des Modellquartiers »Ungewisse Zukunft« leicht verändert: Beide <strong>Wohnungsunternehmen</strong><br />

vertreten in diesem Fall ein langfristiges Bewirtschaftungsinteresse, somit kommt der nach<br />

Axelrod (1984) geforderte „Schatten der Zukunft“ als Bedingung einer <strong>Kooperation</strong> zum<br />

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