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Zwischen Konkurrenz und Kooperation – Wohnungsunternehmen ...

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7. <strong>Wohnungsunternehmen</strong> <strong>und</strong> Quartiersentwicklung<br />

In benachteiligten Quartieren in Mietermärkten können <strong>Wohnungsunternehmen</strong> für die<br />

Quartiersentwicklung im Idealfall Folgendes leisten: In einem ersten Schritt geht es darum,<br />

Probleme <strong>und</strong> Potenziale eines Quartiers zu erkennen. Durch eine ganzheitliche quartiersbezogene<br />

Portfolio-Analyse <strong>und</strong> eine anschließende SWOT-Analyse können so Ansatzpunkte<br />

für Investitionen <strong>und</strong> andere Maßnahmen identifiziert werden. Diese Ansatzpunkte<br />

können sowohl im Bereich baulich-technischer, räumlicher, sozialer oder kultureller Quartiersinvestitionen<br />

liegen <strong>und</strong> durch wohnbegleitende Dienstleistungs- <strong>und</strong> Serviceangebote<br />

erweitert werden (Abb. 16).<br />

„[…] so ganzheitlich muss man das alles schon sehen. Das ist nicht rein investiv, das ist nicht<br />

rein Sozialarbeit, das ist nicht von einem Quartiersbüro ausgehend, das ist nicht mit einem Fußballturnier<br />

einmal im Jahr getan, was vom Quartiersbüro aus initiiert wird. Es muss alles ineinander<br />

greifen […].“ (Ex7WU4: Zn. 1054 ff.)<br />

Aus diesem Ansatzpunkt wird ein Handlungskonzept erstellt, das die einzelnen Maßnahmen<br />

<strong>und</strong> Investitionen konkretisiert <strong>und</strong> anschließend umsetzt. Diese sind nicht zwangsläufig<br />

mit dem Einsatz hoher wirtschaftlicher Ressourcen verb<strong>und</strong>en. Gerade in Mietermärkten<br />

schrumpfender Regionen können bereits kleine Investitionen eine hohe Wirkung zeigen.<br />

In Quartieren, die wahrscheinlich in naher Zukunft nicht mehr bestehen werden, kann<br />

durch eine planvolle Gestaltung der Schrumpfung so lange wie möglich noch eine angemessene<br />

Rendite erzielt werden, dennoch müssen gerade in solchen Quartieren Exit-<br />

Strategien in Betracht gezogen werden. Häufig stellt sich jedoch im Rahmen einer Handlungsstrategie<br />

heraus, dass die Unternehmen für bestimmte Maßnahmen nicht über die<br />

notwendigen Kompetenzen verfügen. Dieses Defizit können sie durch eine Zusammenarbeit<br />

mit anderen Akteuren im Quartier, die für bestimmte Aufgaben qualifiziert sind, ausgleichen<br />

(Abb. 16).<br />

<strong>Wohnungsunternehmen</strong> sind jedoch wirtschaftliche Unternehmen <strong>und</strong> haben somit bestimmte<br />

Renditeziele. Diese müssen sich bei jeder Art von Quartiersentwicklung langfristig<br />

wiederfinden lassen (return on invest). Es erweist sich hierbei als problematisch, dass<br />

sich soziale <strong>und</strong> nicht-gebäudebezogene Investitionen mit vorhandenen Messsystemen nur<br />

schwer erfassen lassen <strong>und</strong> somit ihr Effekt auf die Rendite zumindest kurzfristig kaum<br />

nachzuweisen ist. Doch dieser positive Effekt ist häufig durch indirekte Indikatoren feststellbar,<br />

z. B. anhand der Wohnzufriedenheit der Mieter, sinkenden Fluktuationszahlen<br />

oder geringem Leerstand. Da ein <strong>Wohnungsunternehmen</strong> jedoch eine wirtschaftliche Rendite<br />

aufweisen muss, sollten sich deren Indikatoren zukünftig eher an einer »Quartiersrendite«<br />

orientieren. Diese wird anhand verschiedener quartiers- <strong>und</strong> objektabhängiger Fakto-<br />

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