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Zwischen Konkurrenz und Kooperation – Wohnungsunternehmen ...

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4. Wohnungswirtschaft <strong>und</strong> <strong>Wohnungsunternehmen</strong><br />

4.3.2 Wandel der Wohnbedürfnisse – die Verbindung zum Quartier<br />

„Wohnen heißt an einem bestimmten Ort zu Hause sein, in ihm verwurzelt sein <strong>und</strong> an ihn hingehören.“<br />

(Bollonow 1963 zit. n. Spiegel 2001: 42)<br />

Wohnen <strong>und</strong> Wohnung haben gemein, dass sie an einen bestimmten Ort geb<strong>und</strong>en sind<br />

(Spiegel 2001: 42). Nach Spiegel (ebd.) lässt sich Wohnen in einen engen <strong>und</strong> einen weiten<br />

Begriff differenzieren: Das enge Wohnverständnis bezieht sich auf die Handlungen <strong>und</strong><br />

Verhaltensweisen, die sich in der Regel innerhalb einer Wohnung abspielen (ebd.). Das<br />

weite Wohnverständnis hat die Handlungen <strong>und</strong> Verhaltensweisen im Blick, die in der<br />

Regel am Ort des Wohnens erfolgen (beispielsweise Arbeit, Versorgung, Bildung <strong>und</strong> Erholung)<br />

(ebd.). Besonders der weitere Wohnbegriff impliziert, dass zum Wohnen nicht nur<br />

der Raum der Wohnung gehört, sondern ein größerer Raum, unter dem in dieser Arbeit das<br />

Quartier verstanden werden soll (vgl. Kapitel 3.2).<br />

Der Verband der Wohnungswirtschaft Rheinland Westfalen e.V. (VdW) 14 setzt sich bereits<br />

2002 im Gutachten „Zukunft des Wohnens“ mit den Folgen des demographischen Wandels<br />

für den Raum <strong>und</strong> die Wohnungsnachfrage auseinander. Dabei kommt man zu dem<br />

Schluss, dass sich das Produkt Wohnung in Zukunft zum Produkt „Wohnen“ entwickeln<br />

wird (VdW 2002: 188). „Wohnen heißt Leben“ (ebd.): Hier wird also stärker auf den subjektiven<br />

Aspekt des Produkts Wohnung/Wohnen eingegangen. Auch das Selbstverständnis<br />

der Wohnungswirtschaft wird in diesem Gutachten erweitert: „Wohnungswirtschaft baut<br />

nicht nur Wohnungen, sondern gestaltet Räume zum Leben. […] Im Qualitätswettbewerb<br />

[wird] auch die Wohnumfeldqualität zum Erfolgsfaktor. Dabei wird insbesondere die<br />

Nachbarschaft zum ausschlaggebenden Faktor für den Markterfolg“ (VdW 2002: 188).<br />

Diese Entwicklung vom Produkt Wohnung zum Produkt »Wohnen« ist somit eine Reaktion<br />

auf die sich ändernden Marktbedingungen <strong>und</strong> die sich wandelnden Anforderungen für<br />

die Wohnungswirtschaft (vgl. Kapitel 5). In diesem Verständnis setzt sich das Produkt<br />

Wohnen aus drei Faktoren zusammen:<br />

Abbildung 2: Zusammensetzung des Produkts Wohnen<br />

Wohnen<br />

wohnbegleitende<br />

Dienstleistungen Wohnung Wohnumfeld<br />

Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung (VdW 2009: 20)<br />

14 Der VdW ist ein Regionalverband des GdW.<br />

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