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Zwischen Konkurrenz und Kooperation – Wohnungsunternehmen ...

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7. <strong>Wohnungsunternehmen</strong> <strong>und</strong> Quartiersentwicklung<br />

Ex7WU4: Zn. 422 ff.). Die Handlungsfähigkeit eines <strong>Wohnungsunternehmen</strong>s ist jedoch<br />

abhängig vom jeweiligen Bewirtschaftungsinteresse.<br />

„[Ein Unternehmen,] das ganz knallhart nach irgendwelchen betriebswirtschaftlichen Eckdaten<br />

handelt, dann ist es schwierig, eine Theateraufführung zu rechtfertigen. Da haben sie eben kein<br />

return on invest.“ (Ex1BR1: Zn. 264 ff.)<br />

Durch ihre lokale oder regionale Verankerung haben besonders kommunale <strong>und</strong> ehemals<br />

industrieverb<strong>und</strong>ene <strong>Wohnungsunternehmen</strong>, aber auch Genossenschaften häufig einen<br />

großen Stellenwert in der Quartiersentwicklung (Ex1BR1: Zn. 278 ff.). Diese verfügen<br />

teilweise über größere zusammenhängende Bestände in einem Quartier.<br />

Insgesamt wächst die Bedeutung von <strong>Wohnungsunternehmen</strong> für die Quartiersentwicklung.<br />

Experte 2 führt das auf den Wegfall kommunaler Steuerungsmöglichkeiten zurück,<br />

der die Kommune häufig in eine Moderationsfunktion drängt, während <strong>Wohnungsunternehmen</strong><br />

zunehmend öffentliche Aufgaben wahrnehmen (Ex4WU2: Zn. 174 ff.). Experte 7<br />

sieht <strong>Wohnungsunternehmen</strong> in einer Schlüsselposition:<br />

„Ein Quartiersbüro oder ein Quartiersmanager hat ein Quartier noch in keiner Weise gedreht.<br />

Darüber funktioniert das nicht. Wenn man etwas bewegen möchte, muss man Geld in die Hand<br />

nehmen“ (Zn. 431 ff.)<br />

Dennoch ist auch er der Ansicht, dass die Handlungsmöglichkeiten für <strong>Wohnungsunternehmen</strong><br />

begrenzt sind: Zum einen durch ihre individuellen Interessen <strong>und</strong> Handlungsstrategien,<br />

denen sie nachkommen müssen, zum anderen handeln sie immer in einem bestimmten<br />

Marktumfeld <strong>und</strong> müssen dessen Entwicklungen (Signale) berücksichtigen (Ex7WU4:<br />

Zn. 436 ff., 598 ff.).<br />

7.6 Bewertung der Handlungsfähigkeit von <strong>Wohnungsunternehmen</strong> gegenüber<br />

Kommunen <strong>und</strong> privaten Kleineigentümern<br />

Kommune<br />

<strong>Wohnungsunternehmen</strong> sind, besonders in Bezug auf operative Maßnahmen, in der Quartiersentwicklung<br />

häufig handlungsfähiger als Kommunen (Ex3BR2: Zn. 372 ff.; Ex4WU2:<br />

Zn. 294 ff.; Ex6WU3: Zn. 441 ff.; Ex7WU4: Zn. 601 ff.; Ex8WU5: Zn. 755 ff.; Ex11WU6:<br />

Zn. 526 ff.). Da <strong>Wohnungsunternehmen</strong> jedoch im Quartier nicht alle Aufgaben des Sozialstaates<br />

übernehmen können, sind die Experten größtenteils der Ansicht, dass man nicht<br />

effektiv ohne die Kommune arbeiten kann (Ex1BR1: Zn. 411 ff.). Kommunen sind zuständig<br />

für Gesamtstrategien <strong>und</strong> »Masterpläne« der Stadtentwicklung, in denen Quartiere als<br />

räumlicher Teilbereich der Stadt berücksichtigt werden müssen. Die gesamtstädtische Perspektive<br />

ist entscheidend für eine effektive Quartiersentwicklung, doch Wohnungsunter-<br />

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