Zwischen Konkurrenz und Kooperation â Wohnungsunternehmen ...
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5. Gesellschaftliche Prozesse <strong>und</strong> ihr Einfluss auf Quartier <strong>und</strong> Wohnungswirtschaft<br />
5. Gesellschaftliche Entwicklungsprozesse <strong>und</strong> ihr Einfluss auf Quartiere<br />
<strong>und</strong> <strong>Wohnungsunternehmen</strong><br />
Aktuell setzen sich gesellschaftliche Entwicklungsprozesse aus Themen wie der Globalisierung,<br />
dem soziodemographischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Wandel, dem Klimawandel <strong>und</strong><br />
der Nachhaltigkeit zusammen. Die Finanzlage öffentlicher Haushalte <strong>und</strong> sozioökonomische<br />
Disparitäten sind ebenfalls immer wieder Bestandteil der öffentlichen Diskussion.<br />
Durch diese Entwicklungsprozesse ergeben sich in einem differenzierteren Blick auf das<br />
Quartier folgende soziale, stadtplanerische <strong>und</strong> wirtschaftliche Herausforderungen: die<br />
Schrumpfungstendenzen <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>ene Leerstand, die Bevölkerungsentwicklung<br />
<strong>und</strong> -struktur, die Wanderungsbewegungen, die Arbeitslosigkeit <strong>und</strong> die stärker werdende<br />
soziale Segregation in den Stadtquartieren sowie die häufig begrenzten kommunalen<br />
Kassen. Diese Herausforderungen gilt es für Kommunen sowie für die Wohnungswirtschaft<br />
zu bewältigen (Beuerle & Petter 2008: 22).<br />
Im folgenden Kapitel werden in einem ersten Schritt die relevanten Veränderungen der<br />
Rahmenbedingungen für <strong>Wohnungsunternehmen</strong> <strong>und</strong> Quartiere erläutert (vgl. Kapitel 5.1-<br />
5.2). Weiterhin werden einige Wandlungsprozesse anderer gesellschaftlicher Teilbereiche,<br />
die mit <strong>Wohnungsunternehmen</strong> <strong>und</strong> Quartieren in Wechselwirkung stehen, aufgeführt (vgl.<br />
Kapitel 5.3). In einem zweiten Schritt werden die Auswirkungen dieser Prozesse auf die<br />
<strong>Wohnungsunternehmen</strong> <strong>und</strong> Quartiere betrachtet (vgl. Kapitel 5.4).<br />
5.1 Demographischer Wandel<br />
„Der Begriff „Demographischer Wandel“ umfasst in raumwissenschaftlicher Sichtweise die<br />
Summe aller Änderungen in der Zahl, in der Struktur <strong>und</strong> in der räumlichen Verteilung der Bevölkerung<br />
eines Gebietes oder einer Gebietskörperschaft.“ (Grüber-Töpfer et al 2010: 7)<br />
Die deutsche Wohnungswirtschaft <strong>und</strong> Stadtentwicklung waren aufgr<strong>und</strong> der stetigen Bevölkerungszunahme<br />
über Jahrzehnte hinweg durch Wachstum geprägt. Doch dieses Paradigma<br />
befindet sich seit einiger Zeit im Wandel <strong>und</strong> wird auf lange Sicht dem der Bevölkerungsschrumpfung<br />
weichen. Diese Entwicklung erfolgt differenziert, sowohl räumlich als<br />
auch strukturell <strong>und</strong> wird unter den Begriff des demographischen Wandels gefasst.<br />
„Weniger, Älter, Bunter“<br />
Diese drei plakativen Begriffe nennt Experte 3 (Ex3BR: Zn. 84) als die wesentlichen Folgen<br />
des demographischen Wandels. „Weniger“ – der Wechsel der Bevölkerungsdynamik<br />
vom Bevölkerungswachstum hin zum Bevölkerungsverlust. „Älter“ <strong>und</strong> „Bunter“ – struk-<br />
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