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Zwischen Konkurrenz und Kooperation – Wohnungsunternehmen ...

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7. <strong>Wohnungsunternehmen</strong> <strong>und</strong> Quartiersentwicklung<br />

7.3.6 Nutzen für <strong>Wohnungsunternehmen</strong> – eine Diskussion<br />

„[…] wir haben da zweieinhalbtausend Wohnungen <strong>und</strong> dementsprechend natürlich auch ein<br />

starkes Interesse, dass so ein Quartier nicht kaputtgeht. Und wirtschaftlich natürlich auch das<br />

Interesse, dass die Leute dableiben <strong>und</strong> dass geringere Fluktuation, weniger Zerstörung [da<br />

ist].“ (Ex9WU5: Zn. 638 ff.)<br />

Aus den vorangestellten Ansatzpunkten ergibt sich die Frage, welchen Nutzen <strong>Wohnungsunternehmen</strong><br />

davon haben, wenn sie Quartiersentwicklung leisten. Experte 7 legt den Strategien<br />

zur Quartiersentwicklung ein gemeinsames „wirtschaftliches Interesse“ zugr<strong>und</strong>e,<br />

„egal wie die Ziele sind <strong>und</strong> wie hoch“ (Ex7WU4: Zn. 527 f.). Fasst man die Aussagen der<br />

Experten zum Nutzen von Quartiersentwicklung zusammen, lassen sich folgende Punkte<br />

herausstellen: Sie erhoffen sich eine Quartiersstabilisierung, geringere Fluktuationen <strong>und</strong><br />

Leerstände, weniger Vandalismus im Wohnumfeld <strong>und</strong> dadurch insgesamt eine Verbesserung<br />

des Quartiersimage. Zudem zielen sie auf eine Verbesserung der Vermietbarkeit <strong>und</strong><br />

eine stärkere Mieterbindung (Ex2WU1: Zn. 171 ff.; Ex11WU6: Zn. 449 ff.). Insgesamt<br />

sollten Ansätze einer Quartiersentwicklung „Mitnahmeeffekte“ nach sich ziehen – es muss<br />

also eine Win-win-Situation entstehen (Ex8WU5: Zn. 324 ff.).<br />

„[…] natürlich soll es eine Win-win-Situation sein. Wir sind nicht die Caritas, das ist auch völlig<br />

klar, aber das ist jetzt nicht über die Hintertür auch gleichzeitig zu versuchen, Leerstand zu beheben.<br />

Das ist vielleicht natürlich auch mit etwas, was passieren kann, aber das ist nicht der Impuls.<br />

Das muss man ganz klar sagen, weil das würde sich dann ja nie rechnen.“ (Ex8WU5: Zn.<br />

330 ff.)<br />

Teilweise machen die <strong>Wohnungsunternehmen</strong> den Nutzen auch an ihrer Unternehmensform<br />

fest: Eine Genossenschaft hat einen Sozialauftrag für ihre Mieter, also definiert sich<br />

der Nutzen daran, wie sehr das Unternehmen im Sinne seiner Mieter handelt (Ex11WU6:<br />

Zn. 449 ff.). Doch auch bei der Genossenschaft besteht ein unternehmerisches Interesse,<br />

Quartiersentwicklung zu leisten, da ihre Bestände von einer Stabilität des gesamten Quartiers<br />

profitieren (Ex11WU6: Zn. 449 ff.). Ein weiterer Nutzen eines stabilen Nachbarschaftsgefüges<br />

in Quartieren ist der geringere Verwaltungsaufwand, da Nachbarschaftskonflikte<br />

intern kommunikativ gelöst werden können <strong>und</strong> sich Bewohnerstrukturen, Initiativen<br />

<strong>und</strong> Aktivitäten nach einer gewissen Anlaufphase häufig selbst tragen (Ex11WU6:<br />

Zn. 484 ff.).<br />

Es ergeben sich jedoch Schwierigkeiten für eine quantifizierbare Bestimmung des Nutzens.<br />

Die Experten weisen auf die Problematik der Messbarkeit bezüglich des Erfolgs mancher<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> Investitionen der Quartiersentwicklung hin. Besonders sozial-kulturelle<br />

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