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Zwischen Konkurrenz und Kooperation – Wohnungsunternehmen ...

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7. <strong>Wohnungsunternehmen</strong> <strong>und</strong> Quartiersentwicklung<br />

diese nach Art <strong>und</strong> Intensität erheblich differieren können, sodass sie an dieser Stelle zusammenfassend<br />

als Quartiersinvestitionen (vgl. Kapitel 6.5.1) bezeichnet werden. Gr<strong>und</strong>legende<br />

Investitionen sind solche zur Instandhaltung des eigenen Bestands, z. B. durch die<br />

Reparatur der Haustechnik. Das sind häufig keine großen Investitionen, sie können aber<br />

einen sukzessiven Verfall der Wohnungen verhindern, wie er z. B. im Filtering-Prozess<br />

(vgl. Kapitel 6.5.3) beschrieben wurde. Ein Abwärtstrend in benachteiligten Quartieren<br />

kann durch solche Investitionen vermutlich nicht aufgehalten werden, jedoch können sie<br />

den Prozess verlangsamen. Somit sind Instandhaltungsinvestitionen bereits eine Art von<br />

Quartiersentwicklung. Die Arbeit beschäftigt sich jedoch damit, wie solche Prozesse aufzuhalten,<br />

umzukehren oder, wenn die zukünftigen Entwicklungen es nicht zulassen, die<br />

Schrumpfung planvoll zu gestalten.<br />

Durch die Experteninterviews ergeben sich verschiedene Ansatzpunkte für Quartiersinvestitionen<br />

<strong>und</strong> Handlungsmöglichkeiten von <strong>Wohnungsunternehmen</strong>, die im weiterem Verlauf<br />

näher betrachtet werden sollen.<br />

7.3.3 Ansatzpunkt – soziale, kulturelle <strong>und</strong> nicht-investive Maßnahmen<br />

„Für <strong>Wohnungsunternehmen</strong> mit einem langfristigen Bewirtschaftungsinteresse ihrer Wohnungen<br />

ist neben der baulichen auch eine sozial ausgewogene Quartiersentwicklung von großer Bedeutung.“<br />

(Hunger zit. n. Erdmann 2010: 22)<br />

Soziale Maßnahmen fallen zum Teil auch in den Bereich der Dienstleistungen. Sie nehmen<br />

das Quartier jedoch stärker als sozialen Lebensraum der Bewohner in den Blick <strong>und</strong> werden<br />

deshalb separat von anderen wohnbegleitenden Dienstleistungen behandelt, die stärker<br />

auf das Quartier als physischen Lebensraum eingehen. So ist ein Mietertreff, der um die<br />

Begegnung der einzelnen Bewohner miteinander bemüht ist, im Bereich der sozialen Maßnahmen<br />

angesiedelt, während das Angebot eines Winterdienstes, der eher auf die technischen/infrastrukturellen<br />

Bedürfnisse der Bewohner gerichtet ist, in den Bereich der wohnbegleitenden<br />

Dienstleistungen fällt. Hier werden von den Experten häufig Beratungsangebote<br />

für »Problemgruppen« wie Schuldner, Alkoholiker <strong>und</strong> Arbeitslose, zudem auch für<br />

ältere Menschen <strong>und</strong> Alleinerziehende genannt (Ex1BR1: Zn. 395 ff.; Ex9WU5: Zn.<br />

613 ff.). Den Experten erscheint die Präsenz vor Ort, z. B. in Form von Quartiersbüros,<br />

notwendig, um als Ansprechpartner für Nachbarschaftskonflikte <strong>und</strong> andere Belange erreichbar<br />

zu sein (Ex1BR1: Zn. 391 f.; Ex2WU1: Zn. 175 ff.; Ex9WU5: Zn. 612 ff.).<br />

„Wenn ich keine Mieterbindung habe <strong>und</strong> meine Schuldner rausklage, statt sie aufzufangen,<br />

dann rechnet sich das betriebswirtschaftlich auch irgendwann nicht mehr. Das ist kurzfristig geguckt<br />

[…].“ (Ex2WU1: Zn. 100 ff.)<br />

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