Zwischen Konkurrenz und Kooperation â Wohnungsunternehmen ...
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7. <strong>Wohnungsunternehmen</strong> <strong>und</strong> Quartiersentwicklung<br />
größer als die Nachfrage, wodurch eine äußerst geringe bis gar keine Marktattraktivität<br />
besteht. Es sind also auch Produkte in schrumpfenden Märkten inbegriffen.<br />
Die eigentliche Problematik, die im Verständnis der Arbeit für diese Form von Portfolio-<br />
Analyse gesehen wird, hängt mit ihrer Orientierung am Objekt zusammen. Kraemer (2009)<br />
erklärt auf der Tagung „Trendwende im sozialen Wohnungsbau. Impulse aus NRW“:<br />
„Gibt man [die] enge Sichtweise auf <strong>und</strong> orientiert sich am Quartier, ergibt sich daraus ein wesentlich<br />
breiteres Handlungsspektrum als Gr<strong>und</strong>lage für eine mehrwertorientierte Unternehmensstrategie.“<br />
(Kraemer 2009: 12)<br />
Auch 2011 ist Kraemer weiterhin der Überzeugung, dass diese Betrachtungsebene veraltet<br />
ist, trotz der zunehmenden Professionalisierung, die ihren Ausdruck unter anderem in Optimierung<br />
von Prozessen <strong>und</strong> Datenanalyse <strong>und</strong> verbesserten betriebswirtschaftlichen Instrumenten<br />
als Basis für Investitionsentscheidungen findet (Kraemer 2011: 16 f.). Es „geht<br />
immer noch um „Objekte“, „Wirtschaftseinheiten“ <strong>und</strong> „Wohneinheiten“.“ (Kraemer 2011:<br />
17), nicht um die Erfassung von Quartieren als (Lebens-)Raum der Bewohner. Doch das<br />
wird den heutigen Ansprüchen an das Wohnen in Mietermärkten wie dem Ruhrgebiet nicht<br />
gerecht <strong>und</strong> ist nicht umfassend genug (ebd.).<br />
Dass die Portfolio-Analyse noch nicht in der Quartiersebene verankert ist, zeigt sich auch<br />
bei der Literaturrecherche zu diesem Thema: Es sind keine wissenschaftlichen Publikationen<br />
zu finden. Eine erste Ausweitung zur Portfolio-Analyse auf Quartiersebene kann in<br />
einem Vortrag von Neitzel (2010) „Gebaute Quartiere – städtebauliche <strong>und</strong> ökonomische<br />
Zugänge“ <strong>und</strong> einem Vortrag von Wirtz & Eichner (2010) „Markt- <strong>und</strong> Standortanalyse<br />
<strong>und</strong> das Controlling“ gef<strong>und</strong>en werden.<br />
In der Praxis hingegen, wie sich bei den Experteninterviews herausstellt, wird die Portfolio-Analyse<br />
auf Quartierebene teilweise schon umgesetzt. Die Experten 4 <strong>und</strong> 7, die relativ<br />
große <strong>Wohnungsunternehmen</strong> vertreten, bestimmen das Quartier unter gewissen Bedingungen<br />
(z. B. kritische Masse) als Handlungsebene. Nach Aussagen der Experten arbeiten<br />
deren <strong>Wohnungsunternehmen</strong> bereits mit quartiersbezogenen Portfolio-Analysen, aus denen<br />
sie Maßnahmen <strong>und</strong> Strategien ableiten. Das Instrument der Portfolio-Analyse bezeichnen<br />
sie als Ansatz eines ganzheitlichen Systems <strong>und</strong> qualitativen Prozesses<br />
(Ex4WU2: Zn. 227 ff.; Ex7WU4: Zn. 309 ff.). <strong>Wohnungsunternehmen</strong> 4 verbindet die<br />
Portfolio-Analyse sogar mit einem geographischen Informationssystem (GIS) zur Visualisierung<br />
(Ex7WU4: Zn. 317 ff.). Anhand der Ergebnisse der Portfolio-Analyse erarbeiten<br />
sie verschiedene Entwicklungsstrategien für das Quartier.<br />
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