05.06.2014 Aufrufe

Zwischen Konkurrenz und Kooperation – Wohnungsunternehmen ...

Zwischen Konkurrenz und Kooperation – Wohnungsunternehmen ...

Zwischen Konkurrenz und Kooperation – Wohnungsunternehmen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

8. <strong>Kooperation</strong> von <strong>Wohnungsunternehmen</strong> in der Quartiersentwicklung<br />

duell einen hohen Nutzen <strong>und</strong> können gesamtwirtschaftlich sogar den höchsten Nutzen<br />

generieren. Die Szenarien werden zudem durch die Erfahrungen der Experten ergänzt, um<br />

die Übertragbarkeit auf die Praxis zu prüfen.<br />

Die These, dass <strong>Kooperation</strong> auch ohne staatliche Intervention möglich ist, wird in Abgrenzung<br />

zu Bernt (vgl. Kapitel 8.1) vorgenommen. Dieser argumentiert auf der Basis des<br />

Stadtumbau-Ost, in dem Abriss häufig die einzige Option darstellt. In dieser Arbeit stehen<br />

jedoch benachteiligte Quartiere im Fokus, die zwar von Schrumpfung betroffen sind, jedoch<br />

noch eine gewisse Entwicklungsperspektive aufweisen. In solchen Quartieren stellt<br />

die <strong>Kooperation</strong> von <strong>Wohnungsunternehmen</strong> eine Strategie dar, um so die Bestände im<br />

Quartier so lange wie möglich rentabel zu bewirtschaften.<br />

Durch die Analyse der Experteninterviews können die Prämissen Axelrods noch um weitere<br />

Bedingungen <strong>und</strong> Faktoren, unter denen <strong>Kooperation</strong> entstehen kann, ergänzt werden<br />

(vgl. Kapitel 8.3.1).<br />

Aus den Ausführungen dieses Kapitels lässt sich <strong>Kooperation</strong> durchaus als ein Instrument<br />

verstehen, das es <strong>Wohnungsunternehmen</strong> ermöglicht, gemeinschaftlich Quartiersentwicklung<br />

zu leisten. Aufgr<strong>und</strong> der Komplexität <strong>und</strong> Individualität jeder Quartierssituation ist<br />

<strong>Kooperation</strong> jedoch nur eine von vielen Möglichkeiten für <strong>Wohnungsunternehmen</strong>. Um<br />

dieses Instrument in Betracht ziehen zu können müssen die Bedingungen, die erforderlich<br />

sind, damit <strong>Kooperation</strong> entstehen kann, in der Praxis gegeben sein. Weiterhin muss für die<br />

einzelnen <strong>Wohnungsunternehmen</strong> ein wirtschaftlicher Nutzen erkennbar sein, wenn auch<br />

langfristig, damit die Option der <strong>Kooperation</strong> gewählt wird. Im besten Fall ergibt sich eine<br />

»Win-win-win-Situation«: Die beteiligten Unternehmen sowie das Quartier profitieren. Es<br />

müssten allerdings neue Messsysteme entwickelt werden, um die positiven Effekte, die<br />

sich aus einer <strong>Kooperation</strong> ergeben, für <strong>Wohnungsunternehmen</strong> quantifizierbar zu machen.<br />

Aus diesem Verständnis heraus soll als ein Ergebnis der Arbeit <strong>Kooperation</strong> als ein mögliches<br />

Instrument im privatwirtschaftlichen Verfahren der Quartiersentwicklung verstanden<br />

werden. Diese Option muss zukünftig wegen des zunehmenden Wegfalls kommunaler<br />

Steuerungsmöglichkeiten immer mehr in Betracht gezogen werden. Die Ausgestaltung <strong>und</strong><br />

Anwendung dieses Instruments ist jedoch der jeweiligen Situation anzupassen <strong>und</strong> bleibt<br />

vorerst offen sowie genauer zu untersuchen.<br />

104

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!