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Zwischen Konkurrenz und Kooperation – Wohnungsunternehmen ...

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6. Quartiersentwicklung <strong>und</strong> die Entstehung von benachteiligten Quartieren<br />

men) <strong>und</strong> „Kommunalverwaltung“ die wichtigsten <strong>und</strong> einflussreichsten Akteure im Quartier<br />

sind: Diese drei werden auch als „Quartierstriade“ bezeichnet (Schnur & Markus 2010:<br />

185). Weiterhin wird ersichtlich, dass sich die jeweiligen Akteursgruppen untereinander<br />

unter Umständen stark beeinflussen. Dies ist bei allen Handlungsstrategien <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

von <strong>Wohnungsunternehmen</strong> zu berücksichtigen.<br />

Hier wird bereits eine Argumentationsbasis für eine Vielzahl möglicher Konstellationen<br />

der Zusammenarbeit (kooperative Strukturen) sowohl innerhalb der Akteursgruppen, als<br />

auch mit anderen Akteursgruppen impliziert. Weiterhin verdeutlicht Abbildung 7 die<br />

Komplexität eines Quartiers, die bereits durch die Akteurskonstellation gegeben ist. Zudem<br />

ist die Quartiersentwicklung ein äußerst dynamischer Prozess, der sich nur schwer in einheitlich<br />

definierten Zyklen abbilden lässt (vgl. Kapitel 6.4). Er ist abhängig von einer Vielzahl<br />

von Einflussfaktoren, die sich noch steigern können, wenn alle Quartiersakteure unterschiedliche<br />

Interessen verfolgen, denn auch diese werden in ihren Handlungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> Strategien wiederum von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst.<br />

6.3 Quartiersentwicklung im Untersuchungskontext<br />

Unter Quartiersentwicklung soll nicht eine Entwicklung im Sinne von Neubauquartieren,<br />

also der Planung <strong>und</strong> Errichtung von Quartieren, sondern Entwicklungsprozesse von bestehenden<br />

Quartieren, verstanden werden. Quartiersentwicklung als zentraler Betrachtungspunkt<br />

dieser Arbeit kann in zwei Richtungen beschrieben werden: die Weiterentwicklung<br />

(positiv) <strong>und</strong> die Abwärtsentwicklung (negativ). Positive oder negative Quartiersentwicklung<br />

wird als zyklischer <strong>und</strong> dynamischer Prozess verstanden, der von vielfältigen<br />

komplexen <strong>und</strong> sich teilweise überlagernden Faktoren beeinflusst wird. Wenn im Folgenden<br />

auch von Quartiersentwicklung durch <strong>Wohnungsunternehmen</strong> gesprochen wird, ist<br />

damit der Eingriff von <strong>Wohnungsunternehmen</strong> in die Entwicklungsprozesse bestehender<br />

Quartiere durch verschiedene Maßnahmen <strong>und</strong> Strategien zu verstehen. Durch solche<br />

Maßnahmen ist es <strong>Wohnungsunternehmen</strong> möglich, bestimmte Entwicklungsprozesse im<br />

Quartier zu lenken, aufzuhalten oder zu fördern.<br />

Statische Quartiere gibt es im Gr<strong>und</strong>e nicht, denn auch Quartiere, die stabil sind <strong>und</strong> in<br />

denen aktuell keine Weiterentwicklung stattfindet, befinden sich auf lange Sicht dennoch<br />

in einem Entwicklungsprozess. Im Vergleich zu sich weiterentwickelnden Quartieren werden<br />

sie irgendwann zurückfallen <strong>und</strong> können in einen Abwärtstrend geraten. Es kann also<br />

allenfalls ein Status quo bestimmt werden, von dem ausgehend sich ein Quartier betrachten<br />

lässt.<br />

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