• Deskriptive Repräsentationsformen benachteiligter Gruppen • Soziale Bewegungen, bürgergesellschaftliche Mobilisierung <strong>und</strong> Selbstorganisation von Betroffenen • Stark personalisierte, populistische Repräsentationsformen Zu diskutieren wäre beispielsweise genauer: • wie der medienvermittelte Wettbewerb von Parteien um Wählerstimmen die Artikulation der Interessen von Modernisierungsverlierern beeinflusst, welche Unterschiede da zwischen stärker wahlkampfbezogenen <strong>und</strong> anderen öffentlichen Äußerungen der Parteien bestehen; • ob, <strong>und</strong> wenn ja, wie Parteien die oben genannten Abgrenzungsbedürfnisse gegenüber gesellschaftlichen Verlierern aufgreifen; • ob, <strong>und</strong> wenn ja, welche symbolischen Ressourcen die verschiedenen Repräsentationsformen nutzen können, um die angeführten Widersprüche zwischen verschiedenen, von Veränderungen des Produktionsregimes negativ betroffenen Gruppen zu einer gemeinsamen Perspektive zusammenzuführen; • wie weit sich in Bezug auf diese Fragen parlamentarische Prozesse von programmatischen <strong>und</strong> wahlkampfbezogenen Aktivitäten unterscheiden; • ob Formen deskriptiver Repräsentation zwar zur Identitätsbildung der entsprechenden Gruppen beitragen, zugleich aber ambivalente Auswirkungen hinsichtlich ihrer symbolischen Aufwertung haben; • worin, vor dem skizzierten Hintergr<strong>und</strong>, die Stärken personalisierter, populistischer Repräsentationsformen liegen; • wie selbstautorisierte Formen der Repräsentation durch Initiativen <strong>und</strong> gesellschaftliche Mobilisierung auf partei<strong>politische</strong> Repräsentationsformen einwirken. Eine Gr<strong>und</strong>lage für die Bearbeitung dieser <strong>und</strong> ähnlicher weiterer Fragen können die Forschungsergebnisse der Teilprojekte C7 <strong>und</strong> C 9 des SFB bilden. 50
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