Skript
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2.2 Einige Beispiele<br />
Und da steht das Gewünschte L[˜c] = L[c].<br />
Man kann also von der Länge einer Kurve sprechen, da die Länge parametrisierter Kurven nicht von<br />
der speziellen Parametrisierung abhängt.<br />
2.2 Einige Beispiele<br />
Um die Länge einer Kurve c : [a, b] → R n im Intervall [a, b] zu berechnen, müssen wir also nur das<br />
Integral L[c] = ∫ b<br />
a ∣c′ (t)∣ dt berechnen. Schauen wir uns ein paar Beispiele an.<br />
Beispiel:<br />
Wir betrachten den Kreis c : [0, 2π] → R 2 , c(t) = (r cos(t), r sin(t)), wobei r der<br />
Radius ist. Wir wollen die Länge der Kurve im Intervall [0, 2π] berechnen. Dazu benötigen wir<br />
zunächst den Geschwindigkeitsvektor c ′ (t). Dieser ist gerade gegeben durch<br />
c ′ (t) = (−r sin(t), r cos(t)) = r(− sin(t), cos(t)).<br />
Dadurch ergibt sich die folgende Länge der Kurve:<br />
∫ 2π<br />
0<br />
∣c ′ (t)∣ dt =<br />
∫ 2π<br />
0<br />
∣(−r sin(t), r cos(t))∣ dt =<br />
∫ 2π<br />
0<br />
√<br />
r 2 (sin 2 (t) + cos 2 (t)) dt =<br />
∫ 2π<br />
0<br />
r dt = 2πr.<br />
Wir betrachten die Zykloide c : [0, 2π] → R 2 , c(t) := (t − sin(t), 1 − cos(t)). Wir berechnen die<br />
Länge der Kurve im Intervall [0, 2π]. Zunächst ist c ′ (t) = (1 − cos(t), sin(t)), also<br />
√<br />
∣c ′ (t)∣ = ∣(1 − cos(t), sin(t))∣ = (1 − cos(t)) 2 + sin 2 (t)<br />
√<br />
= 1 − 2 cos(t) + cos 2 (t) + sin 2 (t) = √ 2(1 − cos(t)).<br />
Die Länge der Kurve ist demnach gegeben durch<br />
∫ 2π<br />
0<br />
∣c ′ (t)∣ dt =<br />
∫ 2π<br />
0<br />
√<br />
2(1 − cos(t)) dt = . . . = 8.<br />
Nun aber endlich zu einem Beispiel einer Kurve, die nach Bogenlänge parametrisiert ist, und deren<br />
Länge man auf einem bestimmten Intervall direkt ablesen kann.<br />
Wir verwenden als Beispiel einfach den Einheitskreis c : R → R 2 , c(t) = (cos(t), sin(t)) und wollen<br />
die Länge im Intervall [0, π] berechnen. Wir wissen, dass c(t) nach Bogenlänge parametrisiert<br />
ist, denn<br />
∣c ′ (t)∣ = ∣(− sin(t), cos(t))∣ =<br />
√<br />
sin 2 (t) + cos 2 (t) = 1.<br />
Also folgt sofort<br />
∫ π<br />
∫ π<br />
L[c] = ∣c ′ (t)∣ dt = dt = π.<br />
0<br />
0<br />
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