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Kapitel 5<br />
Jordan-Kurven und Mannigfaltigkeiten<br />
In diesem Paragraphen wollen wir einen kleinen Abstecher zu besonderen Kurven machen, nämlich zu<br />
den Jordan-Kurven. Dies sind Kurven, die sich nicht selbst schneiden. Des Weiteren werden wir einen<br />
kleinen Exkurs in die Mannigfaltigkeiten vornehmen, denn dieser Begriff umfasst sowohl Kurven als<br />
auch Flächen und ermöglicht es aber zugleich, die beiden Konzepte im Wesentlichen zu verallgemeinern.<br />
5.1 Jordan-Kurven<br />
Wie oben erwähnt, bezeichnet man Kurven, die sich selbst nicht schneiden, als Jordan-Kurven. Im Allgemeinen<br />
kann sich eine Kurve selbst schneiden. Das bedeutet, es gibt für eine Parametrisierung c(t)<br />
Parameterwerte t 1 ∕= t 2 , für die c(t 1 ) = c(t 2 ) ist. Während im Raum ein solcher Schnittpunkt durch<br />
eine beliebige kleine Verformung der Kurve entfernt werden kann, ist das in der Ebene nicht möglich. Für<br />
viele Zweckesind aber gerade Kurven interessant, die sich nicht auf derartige Weise selbst schneiden, und<br />
dieser verdinen daher einen eignenen Namen.<br />
Definition 5.1 (Jordan-Kurve) Eine Kurve c(t) heißt Jordan-Kurve, wenn für jede Parametrisierung c(t)<br />
mit c ′ (t) ∕= 0, t ∈ [a, b] ⊂ R gibt, so dass für alle t k ∈ [a, b] aus t 1 ∕= t 2 immer c(t 1 ) = c(t 2 ) folgt. Als<br />
einzige Ausnahme wird c(a) = c(b) zu gelassen.<br />
Jordan-Kurven dürfen demnach geschlossen sein. Abgesehen davon darf es aber keine weiteren „Doppelpunkte<br />
“geben. Jordan- und allgemeine Kurven sind einander in den folgenden Abbildungen 5.1 und<br />
5.2 dargestellt.<br />
Abbildung 5.1: Beispiele für Jordan-Kurven.<br />
Abbildung 5.2: Drei Kurven, die keine Jordan-Kurven sind.<br />
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