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6.1 Die Umlaufzahl<br />

die Winkelfunktion Θ(t) als stetige, ja sogar glatte Funktion gewählt werden kann. Kommen wir zum<br />

Beweis:<br />

Beweis: a) Wir betrachten den Fall, dass das Bild c ′ ([a, b]) ganz in einem der folgenden vier Halbkreise<br />

enthalten ist<br />

S R = {(x, y) T ∈ S 1 ⊂ R 2 : x > 0}<br />

S L = {(x, y) T ∈ S 1 ⊂ R 2 : x < 0}<br />

S O = {(x, y) T ∈ S 1 ⊂ R 2 : y > 0}<br />

S U = {(x, y) T ∈ S 1 ⊂ R 2 : y < 0}<br />

Rechter Halbkreis<br />

Linker Halbkreis<br />

Oberer Halbkreis<br />

Unterer Halbkreis<br />

Wir verwenden die Notation c(t) = (c 1 (t), c 2 (t)). Ohne Beschränkung der Allgemeinheit sei das<br />

Bild im rechten Halbkreis. Daraus folgt dann sofort c ′ 1 (t) > 0. Für Θ(t) muss gelten<br />

c ′ 2 (t)<br />

( )<br />

sin(Θ(t))<br />

c<br />

′<br />

=<br />

(t) cos(Θ(t)) = tan(Θ(t)) ⇒ Θ(t) = arctan 2 (t)<br />

c ′ 1 (t) + 2kπ, k ∈ Z.<br />

c ′ 1<br />

k ist konstant, da Θ(t) sonst nicht stetig wäre. Es ergibt sich, dass Θ(t) sogar glatt ist.<br />

b) Wir lassen nun die Voraussetzung fallen, dass das Bild c ′ ([a, b]) ganz in einem Halbkreis enthalten<br />

ist. Unterteile dazu das kompakte Intervall [a, b] wie folgt durch<br />

a = t 0 < t 1 < . . . < t m = b,<br />

sodass c ′ ([t i , t i+1 ]) in einem der vier Halbkreise enthalten ist. Geben wir Θ(a) vor, so erhalten<br />

wir nach a) ein eindeutiges glattes Θ : [a, t 1 ] → R mit den gewünschten Eigenschaften. Daraus<br />

folgt, dass Θ(t 1 ) eindeutig festgelegt ist. Mit a) ergibt sich eine glatte Fortsetzung Θ : [a, t 2 ] → R.<br />

Induktiv erhalten wir Θ : [a, b] → R.<br />

Beispiel: Wir betrachten den Kreis mit Radius r, der durch<br />

c(t) :=<br />

( ( ) ( ))<br />

t t<br />

r cos , r sin<br />

r r<br />

parametrisiert sein soll. Die Periode ist gegeben durch L = 2πr. Es folgt<br />

c ′ (t) =<br />

( ( ) ( )) ( ( t t t<br />

− sin , cos = cos<br />

r r r + π ) ( t<br />

, sin<br />

2 r + π ))<br />

.<br />

2<br />

Die Winkelfunktion ergibt sich daher durch Θ(t) = t r + π 2<br />

. Nun können wir die Umlaufzahl berechnen,<br />

indem wir die Definition 6.1 anwenden. Sie ist gegeben durch<br />

n c = 1<br />

(<br />

1 2πr<br />

(Θ(2πr) − Θ(0)) = − π )<br />

= 1.<br />

2πr 2π r 2<br />

Das bedeutet nichts anderes, als dass alle Kreise die Umlaufzahl 1 besitzen.<br />

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