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6.1 Die Umlaufzahl<br />
Beweis: Sei c 1 = c 2 ∘ φ und φ die Parametertransformation. Es ergibt sich, dass<br />
φ(t) = ±t + t 0 .<br />
Hier haben wir die Eindeutigkeit der Parametriserung nach Bogenlänge ausgenutzt. Das Vorzeichen hängt<br />
von der Orientierung ab, also ob diese entweder orientierungserhaltend oder orientierungsumkehrend ist.<br />
Sei φ orientierungserhaltend, das heißt φ(t) + t 0 . Es ergibt sich, dass<br />
c ′ 1(t) = c ′ 2(t + t 0 ) = (cos(Θ 2 (t + t 0 )), sin(Θ 2 (t + t 0 ))),<br />
also Θ 1 = Θ 2 ∘ φ. Hierbei ist Θ 1 (t) = Θ 2 (t + t 0 ) und Θ 2 (t) = Θ 1 (t − t 0 ). Mit Θ 1 ist auch ˜Θ 1 eine<br />
Winkelfunktion, für ˜Θ 1 (t) = Θ 1 (t + L), denn L ist die Periode der Kurve c. Es ergibt sich nun<br />
n c2 − n c1 = 1<br />
2π (Θ 2(L) − Θ 2 (0) − (Θ 1 (L) − Θ 1 (0)))<br />
= 1<br />
2π (Θ 1(L − t 0 ) − Θ 1 (t 0 ) − Θ 1 (L) + Θ 1 (0))<br />
= 1<br />
2π (( ˜Θ 1 (−t 0 ) − ˜Θ 1 (0)) − (Θ 1 (−t 0 ) − Θ 1 (0)))<br />
= 0 ⇒ n c1 = n c2 .<br />
Analog verfährt man im orientierungsumkehrenden Fall.<br />
Die Frage, die wir nun klären wollen, ist Von welcher Form ist die Umlaufzahl? Wir wollen nun beweisen,<br />
dass die Umlaufzahl immer eine ganze Zahl ist. Dies hängt mit der Winkelfunktion zusammen. Es ist<br />
cos(Θ(L)) = cos(Θ(0)) und sin(Θ(L)) = sin(Θ(0)). Mit der Eulerschen Identität<br />
e iΘ(L) = sin(Θ(L)) + i ⋅ cos(Θ(L))<br />
erhalten wir<br />
e iΘ(L) = e iΘ(0) ⇒ e i(Θ(L)−Θ(0)) = 1 ⇒ Θ(L) − Θ(0) ∈ 2πZ.<br />
Demnach ist die Umlaufzahl immer eine ganze Zahl. Es ist relativ umständlich immer mit der Winkelfunktion<br />
arbeiten zu müssen. Wir wollen daher einen Satz herleiten, der angibt, wie die Umlaufzahl noch<br />
einfacher zu berechnen und zu bestimmen ist.<br />
Satz 6.4 Sei c : R → R 2 eine nach Bogenlänge parametrisierte ebene periodische Kurve mit Periode L. Sei<br />
k : R → R die Krümmung von c. Dann gilt<br />
n c = 1<br />
2π<br />
∫ L<br />
0<br />
k(t) dt.<br />
Beweis: Es sei c ′ (t) = (cos(Θ(t)), sin(Θ(t))). Man kann zeigen, dass<br />
Θ ′ (t) = k(t). (6.1)<br />
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