30.08.2014 Aufrufe

Skript

Skript

Skript

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3.2 Krümmung ebener Kurven<br />

Abbildung 3.2: Ein Beispiel einer Kurve im R 2 , die nicht einfach geschlossen ist.<br />

3.2 Krümmung ebener Kurven<br />

Anschauchlich ist uns klar, was wir unter einer ebenen Kurve verstehen, und wir haben mit diesen auch<br />

schon gearbeitet. Trotzdem geben wir nochmals die exakte mathematische Definition an:<br />

Definition 3.3 (Ebene Kurve) Eine parametrisierte Kurve c : I → R 2 heißt ebene parametrisierte<br />

Kurve.<br />

Analog wie in Kapitel 1 sind natürlich ebene regulär parametrisierte und ebene nach Bogenlänge parametrisierte<br />

Kurven definiert und zu verstehen.<br />

Was versteht man nun anschaulich unter der Krümmung einer ebenen Kurve?<br />

Dies ist eigentlich recht einfach: Die Krümmung ist ein Maß dafür, wie stark die Kurve von einer Geraden<br />

abweicht. Um die Krümmung mathematisch zu definieren, benötigen wir den Begriff des Normalenfeldes<br />

bzw. des Normalenvektors. Im Zweidimensionalen gibt es nämlich die „Besonderheit“, ein Normalenfeld<br />

zu definieren.<br />

Definition 3.4 (Normalenfeld) Sei c : I → R 2 eine nach Bogenlänge parametrisierte Kurve. Das Normalenfeld<br />

ist definiert als<br />

( )<br />

0 −1<br />

n(t) = ⋅ c ′ (t).<br />

1 0<br />

Anschaulich macht man sich dies anhand der Abbildung 3.3 deutlich.<br />

Der Geschwindigkeitsvektor c ′ (t) wird also um 90 Grad gedreht im mathematisch positiven Sinne.<br />

Dies spiegelt auch die Definition 3.4 wieder, denn die dort angegebene Matrix ist gerade eine Drehung<br />

um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn. Damit steht n(t) senkrecht auf c ′ (t) und (c ′ (t), n(t)) bildet eine<br />

Orthonormalbasis des R 2 . Im Folgenden sei c : I → R 2 eine ebene, nach Bogenlänge parametrisierte<br />

Kurve. Da c eben nach Bogenlänge parametrisiert ist, gilt ⟨c ′ (t), c ′ (t)⟩ = 1. Wenn wir diese Gleichung<br />

auf beiden Seiten differenzieren, so ergibt dies<br />

〈<br />

c ′′ (t), c ′ (t) 〉 + 〈 c ′ (t), c ′′ (t) 〉 = 2 〈 c ′ (t), c ′′ (t) 〉 = 0.<br />

Demnach steht c ′ (t) senkrecht auf c ′′ (t). Also ist c ′′ (t) ein Vielfaches des Normalenvektors n(t). Es gilt<br />

c ′′ (t) = k(t) ⋅ n(t). (3.1)<br />

22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!