"Bildung im Stadtteil" (pdf, 2.1 MB) - Lernen vor Ort - Bremen
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Die soziale Entmischung der Stadtteile ist aber auch Folge einer problematischen<br />
Wohnungspolitik. Während sozial und kulturell marginalisierte Gruppen gezielt <strong>im</strong><br />
ehemals öffentlich geförderten Wohnungsbestand an den Rändern der Stadt untergebracht<br />
wurden (bzw. sich dies über den Markt regulierte), überließ man die<br />
lukrativen Geschäfte der privaten Wohnungswirtschaft. Die in den letzten Jahren<br />
weitgehend vollzogene Globalisierung der ehemals kommunalen oder regionalen<br />
Wohnungswirtschaft ließ jedes Engagement seitens der nun international agierenden<br />
Wohnungskonzerne <strong>im</strong> Stadtteil nahezu zum Erliegen kommen.<br />
Schließlich hat der Strukturwandel auch eine neue Form von Armut her<strong>vor</strong>gebracht,<br />
die unter dem Stichwort „Exklusion“ diskutiert wird und mehr umfasst als<br />
lediglich materielle Armut. Exklusion als Bündel von sozialer und kultureller Isolation,<br />
materiellem Mangel und dauerhaft fehlendem Anschluss an gesellschaftlicher<br />
Teilhabe ist zu einer der wichtigsten Herausforderungen der sozialen Stadtentwickung<br />
geworden.<br />
Die sozialräumliche Konzentration der Problemlagen in best<strong>im</strong>mten Stadtteilen<br />
stellt ein weiteres erhebliches Problem dar, das unter dem Stichwort „soziale<br />
Spaltung der Stadt“ diskutiert wird. Diese Abkopplung ganzer Quartiere oder<br />
sogar Stadtteile von den sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen<br />
lässt sich in Gröpelingen auf allen Ebenen beobachten. Die damit einhergehende<br />
Stigmatisierung des Stadtteils beschleunigt und vertieft die soziale Entmischung<br />
und behindert Anstrengungen der Kommune und der lokalen Akteure, die Lebenslagen<br />
<strong>im</strong> Stadtteil zu verbessern.<br />
Regionalisierung als Strategie der sozialen Stadtentwicklung<br />
Die Landesregierung hat <strong>vor</strong> dem oben skizzierten Hintergrund in der ablaufenden<br />
Legislaturperiode den sozialen Zusammenhalt der Stadt zu ihrem Arbeitsschwerpunkt<br />
gemacht. Eine wichtige Strategie ist dabei die Stärkung der Stadtteile, also<br />
eine Strategie der Regionalisierung und damit verbunden eine Stärkung lokaler<br />
Strukturen.<br />
In diesem Zusammenhang gewinnt auch die Frage der lokalen <strong>Bildung</strong>sstruktur<br />
zunehmend an Bedeutung für die soziale Stabilität in den Stadtteilen bzw. für Strategien<br />
gegen Exklusion, Stigmatisierung und Benachteiligung. Integrierte Ansätze<br />
<strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> gewinnen an Gewicht und die Zusammenarbeit verschiedener Ressorts<br />
wird essentiell.<br />
In diesem Sinne haben die Senatorin für <strong>Bildung</strong> und Wissenschaft, der Senator<br />
für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa und die Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit,<br />
Jugend und Soziales mit den Quartiersbildungszentren Blockdiek (Osterholz)<br />
und Robinsbalje (Huchting) einen sozialräumlichen Ansatz geschaffen,<br />
der Schule und Jugendhilfe besser zusammen bringt. In Gröpelingen entsteht bis<br />
2012 ein drittes Quartiersbildungszentrum. Mit Hilfe des Bundesprogramms „<strong>Lernen</strong><br />
<strong>vor</strong> <strong>Ort</strong>“ will der Senat in Gröpelingen noch einen Schritt weitergehen: Rund<br />
Materialien zur Tagung „<strong>Bildung</strong> <strong>im</strong> Stadtteil“ 11