"Bildung im Stadtteil" (pdf, 2.1 MB) - Lernen vor Ort - Bremen
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Lutz Liffers [„<strong>Lernen</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong>“ Gröpelingen]<br />
//Das Bundesprogramm “<strong>Lernen</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong>“ in <strong>Bremen</strong><br />
Mit dem Förderprogramm „<strong>Lernen</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong>“ unterstützt das Bundesministerium<br />
für <strong>Bildung</strong> und Wissenschaft (B<strong>MB</strong>F) 40 Kreise und Kommunen bei der Schaffung<br />
eines kohärenten <strong>Bildung</strong>smanagements. Hintergrund ist der in Deutschland<br />
stark ausgeprägte Zusammenhang von sozialer Herkunft und <strong>Bildung</strong>serfolg, für<br />
den ein ganzes Bündel von Ursachen verantwortlich ist. Dabei sind deutliche Unterschiede<br />
zwischen ländlichen und städtischen Regionen und zwischen der Situation<br />
in den ostdeutschen und den westdeutschen Bundesländern zu beobachten.<br />
Bei aller Unterschiedlichkeit lassen sich allerdings auch gemeinsame Probleme<br />
und Defizite ausmachen, die hier schlaglichtartig beleuchtet werden sollen:<br />
• Deutsche, deren Eltern oder Großeltern als niedrig qualifizierte Arbeitsmigranten<br />
nach Deutschland kamen oder neu eingewanderte Familien aus Armutsoder<br />
Krisengebieten gehören zu den <strong>Bildung</strong>sverlierern. Auch bei hoher <strong>Bildung</strong>saspiration<br />
erreichen sie signifikant seltener hohe <strong>Bildung</strong>sabschlüsse.<br />
• Kinder aus von Exklusion betroffenen Familien haben ebenfalls signifikant geringere<br />
<strong>Bildung</strong>schancen. Dem <strong>Bildung</strong>ssystem gelingt es nicht, die Schülerschaft<br />
unabhängig von Lern<strong>vor</strong>aussetzungen gleichermaßen zu hohen <strong>Bildung</strong>sabschlüssen<br />
zu führen.<br />
• <strong>Lernen</strong> <strong>im</strong> Lebenslauf ist <strong>im</strong>mer noch ein Privileg von Menschen mit hohen<br />
<strong>Bildung</strong>sabschlüssen. Weiterbildungsangebote erreichen kaum niedrig qualifizierte<br />
oder die von Exklusion betroffenen gesellschaftlichen Gruppen.<br />
• Die Abhängigkeit des <strong>Bildung</strong>serfolgs von sozialer Herkunft schließt Bevölkerungsgruppen<br />
von gesellschaftlicher Teilhabe aus und führt zu einem Fachkräftemangel<br />
<strong>vor</strong> allem bei Ingenieurs- und Naturwissenschaften.<br />
• Die mangelhafte Berücksichtigung von non-formaler und informeller <strong>Bildung</strong><br />
in der Entwicklung von <strong>Bildung</strong>sstrukturen führt zu defizitären Wissensstrukturen,<br />
die Selbstwirksamkeit und Selbstverantwortung in der komplexen Wissensgesellschaft<br />
erschweren.<br />
Die wesentlichen gesellschaftlichen Veränderungen - Pluralisierung von Familienformen,<br />
zunehmende soziale und kulturelle Heterogenität der Bevölkerung,<br />
demographischer Wandel, zunehmende Mobilität, Prekarisierung und Flexibilisierung<br />
von Arbeitsverhältnissen - führen zu neuen Anforderungen an das <strong>Bildung</strong>ssystem,<br />
die mit herkömmlichen Strukturen nicht zu bewältigen sind. Das<br />
Bundesprogramm „<strong>Lernen</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong>“ spricht deshalb von einem „kommunalen <strong>Bildung</strong>smanagement“,<br />
mit dem neue Strukturen für die komplexen Anforderungen<br />
an <strong>Bildung</strong> geschaffen werden.<br />
Das zunächst auf drei Jahre befristete Programm konzentriert sich auf zentrale<br />
Handlungsfelder und damit verbunden übergreifende Ziele:<br />
Materialien zur Tagung „<strong>Bildung</strong> <strong>im</strong> Stadtteil“ 3