"Bildung im Stadtteil" (pdf, 2.1 MB) - Lernen vor Ort - Bremen

Claudia Fortmann [„Lernen vor Ort“ Gröpelingen]
// Lokale Bildungslandschaften in Deutschland
Ein Überblick
Die Debatte um eine zukunftsfähige Bildungsinfrastruktur, die zu einer Entkoppelung
des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft beiträgt und mehr Chancengleichheit
und gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht, wird zunehmend mit dem
Begriff „Bildungslandschaften“ in Verbindung gebracht. An die Entwicklung dieses
Konzepts ist u.a. die Erwartung geknüpft, mehr Bildungsgerechtigkeit herzustellen
und Strategien im Umgang mit Exklusion und Diversität zu entwickeln. Dabei
ist keineswegs eindeutig geklärt, was genau unter einer Bildungslandschaft
zu verstehen ist. Eine allgemeingültige Begriffsdefinition steht bislang (noch) aus
(Mack 2009). Auch die gängigen Zusätze wie „lokal“, „kommunal“ oder „regional“
tragen nicht unbedingt zur Präzisierung bei, da der Raumbegriff teils synonym und
teils völlig unterschiedlich verwendet wird. Gerade aber die Offenheit des Begriffs
übt offenbar einen besonderen Reiz aus, da hierdurch Freiräume für die Erprobung
unterschiedlicher Konzepte (analog der lokalen Erfordernisse und Bedürfnisse)
entstehen.
Zahlreiche Kommunen in Deutschland haben diese Chance ergriffen und das Konzept
„Bildungslandschaften“ mit unterschiedlichen Ansätzen, Akteurskonstellationen
und inhaltlichen Schwerpunktsetzungen gefüllt (vgl. Recherchehinweise im
Tagungsreader). Wesentliche Impulse für dieses Engagement wurden durch den
Ausbau der Ganztagsschulen im Rahmen des Investitionsprogramms der Bundes-
20 Materialien zur Tagung „Bildung im Stadtteil“