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"Bildung im Stadtteil" (pdf, 2.1 MB) - Lernen vor Ort - Bremen

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ihre Zusammenarbeit organisiert, gegenseitiges Vertrauen entwickelt, sich neue<br />

Unterstützungsmöglichkeiten erschlossen, ganz neue Arbeitsfelder kennen gelernt<br />

und <strong>vor</strong> allem Durchhaltevermögen bewiesen.<br />

Das Ergebnis hat nicht nur dazu beigetragen, <strong>im</strong> Rahmen<br />

der Projektarbeit neue Fähigkeiten zu entwickeln<br />

und über die eigene Schule hinauszuschauen, sondern<br />

machte auch für die Kiezöffentlichkeit und sogar darüber<br />

hinaus deutlich, welches Potential und welche Vielfalt in<br />

einem sozialen Brennpunkt produktiv entwickelt werden<br />

kann. Die Schulen öffneten sich für den Sozialraum und<br />

machten ihr Engagement für die Region transparent.<br />

Die Kinder und Jugendlichen erfuhren, dass sie mit ihren<br />

Bildern und Objekten die riesigen Ausstellungsräume<br />

der „Alten Post“ eindrucksvoll zu einem Kunstraum<br />

gestalten konnten und wie ihre Anstrengungen durch die<br />

Ausstellungsbesucher gewürdigt wurden. Die Ausstellung<br />

war auch nach der Eröffnung und am Wochenende<br />

gut besucht.<br />

Diese positive Resonanz führte dazu, dass Anfragen nach einer Weiterführung an<br />

anderen <strong>Ort</strong>en erfolgte. Teile der Ausstellung wurden <strong>im</strong> „Haus des Älteren Bürgers“<br />

erneut gezeigt. Damit hat das Projekt über die ursprüngliche Projektidee hinaus<br />

zu einer generationenübergreifenden Verständigung <strong>im</strong> Bezirk beitragen und<br />

zu einem wachsenden sozialen Vertrauen beigetragen.<br />

Soziales Vertrauen ist ein Schlüsselfaktor für den Erfolg eines bildungsbezogenen<br />

Wandels. Prof. Dennis Shirley von der Lynch School of Education hat dies auf einem<br />

Jahresworkshop des Quadratkilometers einmal so ausgedrückt: „Sehr erfolgreiche<br />

Schulen und Kitas haben ein hohes Niveau von sozialem Vertrauen, weniger<br />

erfolgreichen fehlt das. In erfolgreichen Schulen und Kitas werden Probleme,<br />

die entstehen, schnell identifiziert und unter Einbeziehung aller Beteiligten angesprochen.<br />

Informationen fließen schnell zwischen den Schlüsselfiguren – das sind<br />

Pädagoginnen und Pädagogen, Eltern und Partner aus dem Stadtteil – und spezifische<br />

und zielgerichtete Reaktionen folgen.“<br />

Projekte haben einen Anfang und ein Ende. Es kommt aber auch auf eine langfristige<br />

und institutionell abgesicherte Perspektive an. Auch dafür kann hier ein Beispiel<br />

genannt werden. In der Oberstufe der Gemeinschaftsschule auf dem Campus<br />

Rütli sind ca. 90 % der Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunft, die<br />

Mehrheit von ihnen türkischer und arabischer Herkunft. Wenn diese Schülerinnen<br />

den mittleren Schulabschluss erwerben und danach das Abitur absolvieren wollen,<br />

müssen sie in der Regel eine zweite Fremdsprache (z.B. Französisch / Latein<br />

etc.) erlernen, obwohl sie doch oft schon von Haus aus eine solche Zweitsprache,<br />

nämlich ihre Muttersprache, mitbringen. In Kooperation mit der Volkshochschule<br />

ist es nun gelungen, an dieser Gemeinschaftsschule Türkisch- und Arabischkurse<br />

anzubieten, an den übrigens auch die Eltern teilnehmen können. Diese können mit<br />

dem europäischen B1 Zertifikat abgeschlossen werden, das dem Abschluss einer<br />

Materialien zur Tagung „<strong>Bildung</strong> <strong>im</strong> Stadtteil“ 37

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