"Bildung im Stadtteil" (pdf, 2.1 MB) - Lernen vor Ort - Bremen
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Mario Tibussek [Deutsche Kinder- und Jugendstiftung]<br />
// Lokale <strong>Bildung</strong>slandschaften in Großstädten –<br />
Mehr <strong>Bildung</strong>sgerechtigkeit durch Verwaltungsreform?<br />
Im Jahr 2010 sorgte die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Neuberechnung<br />
der Hartz-IV-Leistungen für Furore. Eine der zentralen Botschaften,<br />
mit der sich seither die Politik zu beschäftigen hat, lässt sich so zusammenfassen:<br />
Der Staat hat dafür Sorge zu tragen, dass Kindern unabhängig vom <strong>Bildung</strong>shintergrund<br />
und der finanziellen Situation ihrer Eltern <strong>Bildung</strong>s- und Teilhabechancen<br />
gewährt werden. Vor diesem Hintergrund lässt sich das noch <strong>im</strong>mer hochaktuelle<br />
Thema der lokalen <strong>Bildung</strong>slandschaften aus einem neuen Blickwinkel<br />
betrachten.<br />
<strong>Bildung</strong>slandschaften sind<br />
• auf Dauer angelegte,<br />
• professionell gestaltete,<br />
• auf gemeinsames planvolles Handeln abzielende,<br />
• politisch gewollte,<br />
• lokale/regionale Netzwerke zum Thema <strong>Bildung</strong>, die<br />
• ausgehend von der Perspektive des lernenden Subjekts<br />
• formale <strong>Bildung</strong>sorte und informelle Lebenswelten umfassen.<br />
Das Programm <strong>Lernen</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong>, in dessen Kontext die lokale <strong>Bildung</strong>slandschaft in<br />
<strong>Bremen</strong> Gröpelingen positioniert ist, hat sich die „Entwicklung eines lokalen <strong>Bildung</strong>smanagements<br />
<strong>vor</strong> <strong>Ort</strong>, das lebenslanges, aufeinander abgest<strong>im</strong>mtes <strong>Lernen</strong><br />
und erfolgreiche <strong>Bildung</strong>sbiografien für alle Bürgerinnen und Bürger ermöglicht“<br />
zum Ziel gesetzt.<br />
Wie muss <strong>Bildung</strong> „gemanagt“ werden, um „erfolgreiche <strong>Bildung</strong>sbiografien“ zu<br />
ermöglichen? <strong>Bildung</strong>smanagement muss sich zwangsläufig an Jenen orientieren,<br />
an die es sich richtet. Demzufolge stehen <strong>im</strong> Fokus des Diskurses zur <strong>Bildung</strong>sgerechtigkeit<br />
die Chancen des einzelnen Kindes, des einzelnen Jugendlichen. Nun<br />
werden Kinder und Jugendliche nicht ihre Bedürfnisse an Managementstrukturen<br />
ausrichten; vielmehr haben die Managementstrukturen sich an den Bedürfnissen<br />
von Kindern und Jugendlichen auszurichten. Was bedeutet in diesem Zusammenhang<br />
<strong>Lernen</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> – wörtlich und damit auch in der Umsetzung des Programms<br />
gleichen Namens? Wo ist „<strong>vor</strong> <strong>Ort</strong>“ – aus der Sicht eines Kindes, aus der Sicht der<br />
<strong>Bildung</strong>sinstitutionen, aus der Sicht der Verwaltung?<br />
16 Materialien zur Tagung „<strong>Bildung</strong> <strong>im</strong> Stadtteil“