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"Bildung im Stadtteil" (pdf, 2.1 MB) - Lernen vor Ort - Bremen

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sicht („Staatlich-kommunale Verantwortungsgemeinschaften“) und anschließend<br />

auch von schulischer und außerschulischer <strong>Bildung</strong>sarbeit notwendig. Zentrale<br />

Instanzen sind dabei von Land und Kommune getragene <strong>Bildung</strong>sbüros und regionale<br />

Steuerungsgruppen mit Verteter/innen von Schulaufsicht und Kommune<br />

(Schulverwaltung und öffentliche Jugendhilfe).<br />

Obwohl in der Praxis nach wie <strong>vor</strong> zahlreiche <strong>Bildung</strong>snetzwerke „rund um die<br />

Schule“ entstehen, erntet dieser Ansatz auch zunehmend Kritik. Vor allem aus den<br />

Reihen der Kinder- und Jugendhilfe wird bemängelt, dass Schulen dazu neigten,<br />

Potenziale ihrer Partner zu „verschulen“ und die Kooperationsbeziehungen insgesamt<br />

sehr einseitig verliefen. Viel zu selten werde thematisiert, was Schulen <strong>im</strong><br />

Gegenzug für ihre Partner tun oder welchen Beitrag sie zur nachhaltigen Quartiersentwicklung<br />

leisten können. Insbesondere Vertreter/innen der Kinder- und Jugendhilfe<br />

haben sich daher für ein anderes Verständnis von <strong>Bildung</strong>slandschaften<br />

eingesetzt: die kooperationszentrierte Variante, die Schule und Jugendhilfe als<br />

gleichberechtigte Partner ins Zentrum der <strong>Bildung</strong>slandschaft rückt.<br />

3. Kooperationszentrierte <strong>Bildung</strong>slandschaften<br />

Kooperationszentrierte Entwicklungsvarianten (vgl. hierzu ausführlich Stolz 2009)<br />

gehen von einem stark erweiterten <strong>Bildung</strong>sbegriff aus, der nicht nur auf schulisches<br />

<strong>Lernen</strong> abzielt, sondern auch die Bedeutsamkeit des <strong>Lernen</strong>s und der gesamten<br />

Persönlichkeitsentwicklung außerhalb der Schule betont. Besondere Bedeutung<br />

kommt hierbei dem non-formalen <strong>Lernen</strong> in außerschulischen Settings<br />

der Kinder- und Jugendhilfe zu.<br />

Diese versteht sich zunehmend als gleichwertiger Partner mit einem eigenständigen<br />

<strong>Bildung</strong>sauftrag und nicht nur als „Reparaturbetrieb“ der Schule. Kooperationszentrierte<br />

Ansätze stellen daher Schulen und Einrichtungen der Kinderund<br />

Jugendhilfe als gleichberechtigte Kerninstanzen ins Zentrum der Entwicklung<br />

von <strong>Bildung</strong>slandschaften (Berse 2009). Weitere Einrichtungen fungieren in diesem<br />

Konstrukt <strong>vor</strong> allem als Kooperationspartner und nicht etwa als wesentliche<br />

Impulsgeber für die Entstehung lokaler <strong>Bildung</strong>slandschaften (Eisnach 2011).<br />

Programmatisch wurde dieser Ansatz stark vom Deutschen Jugendinstitut gestützt,<br />

das dafür den Begriff „Lokale <strong>Bildung</strong>slandschaften“ geprägt hat. In diesem<br />

Ansatz sollen die Systeme Schule und Jugendhilfe fachlich und organisatorisch<br />

zwar eigenständig bleiben, sich aber auf eine rechtlich verbindliche Zusammenarbeit<br />

verständigen. Dazu bedarf es einer kooperativen Kultur auf allen Handlungsebenen,<br />

d.h. sowohl auf der Ebene der Einzelschule, des Sozialraums und<br />

der Gesamtstadt. Angesprochen sind damit u.a. Aspekte wie eine abgest<strong>im</strong>mte<br />

Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplanung, das Arbeiten in multiprofessionellen<br />

Teams, die bewusste Gestaltung anregender Lernumgebung <strong>im</strong> Zusammenspiel<br />

von formaler und non-formaler <strong>Bildung</strong> etc.<br />

24 Materialien zur Tagung „<strong>Bildung</strong> <strong>im</strong> Stadtteil“

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