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"Bildung im Stadtteil" (pdf, 2.1 MB) - Lernen vor Ort - Bremen

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2. Gelingensbedingungen von Netzwerken<br />

Die Zusammenarbeit in sozialräumlichen Netzwerken ist <strong>vor</strong>aussetzungsvoll und<br />

birgt z.T. auch ambivalente Herausforderungen: So wird als Indikator für erfolgreiche<br />

Netzwerkarbeit oftmals die erzielten Wirkung bei der eigentlichen Zielgruppe<br />

(Kinder, Eltern, Familien, Stadtteilbewohner/innen) benannt, während sich die<br />

Realität der beteiligten Akteure häufig durch Konkurrenzen um knapper werdende<br />

Ressourcen und Fördermittel auszeichnet. Damit steht als Erfolgsfaktor nicht<br />

mehr „nur“ die zielgruppenspezifische Wirkung, sondern auch die existenzielle Sicherung<br />

der eigenen Institution <strong>im</strong> Vordergrund. In diesem Zusammenhang betonen<br />

die Diskutierenden, dass längst nicht alle Fördermittel, die ausgeschrieben<br />

und eingeworben werden, „für die Zielgruppen gemacht“ sind. Auch das „gemeinsame<br />

Tun“ ist als Eckpfeiler der Netzwerkarbeit nur dann tragfähig, wenn auch<br />

jede einzelne Institution einen individuellen Nutzen aus der Arbeit ziehen kann –<br />

die Investition muss „sich lohnen“. Die eigentliche Herausforderung besteht darin,<br />

einen gangbaren Weg zwischen Kooperation und Konkurrenz zu beschreiten.<br />

3. Abgrenzung von Stadtteilen vermeiden<br />

Eine Kernbotschaft der Tagung lautete, dass sich sozialräumlich orientierte Netzwerke<br />

nicht zu abgekoppelten Insellösungen entwickeln dürfen und in eine kommunale<br />

Gesamtsstrategie einzubetten sind. Im Rahmen der Diskussion wurde dieser<br />

Strang wieder aufgegriffen und um den Hinweis ergänzt, dass es zudem eine<br />

entsprechenden Gesprächskultur zwischen den einzelnen Stadtteilen geben muss,<br />

um den Transfer gelungener Konzepte zu erleichtern. Gute Erfahrungen habe es<br />

bereits <strong>im</strong> Rahmen der Initiative „Expedition Stadt“ gegeben, allerdings könne die<br />

Kommunikation zwischen den Stadtteilen nicht verordnet werden. Mit <strong>Lernen</strong> <strong>vor</strong><br />

<strong>Ort</strong> bestünde die Chance, die Entwicklung entsprechender Kommunikationsmodelle<br />

<strong>vor</strong>anbringen.<br />

Betont wird darüber hinaus, dass jeder Stadtteil von sozialräumlich orientierten<br />

Konzepten profitieren kann, so lange diese an die jeweiligen lokalen Bedürfnisse<br />

angepasst sind - ein Stadtteil wie Gröpelingen benötigt andere Strukturen als ein<br />

Stadtteil wie Schwachhausen. Die Diskutanten kommen zu dem Schluss, dass die<br />

Ausstattung mit Ressourcen in Abhängigkeit von den entsprechenden Sozialindikatoren<br />

erfolgen sollte, d.h. <strong>Bildung</strong> in benachteiligenden Stadtteilen „muss teurer<br />

sein“.<br />

4. Das Konzept <strong>Bildung</strong>slandschaften und „<strong>Lernen</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong>“<br />

Abschließend werden angesichts gravierender Probleme <strong>im</strong> <strong>Bildung</strong>swesen Rolle<br />

und Wirkungsmöglichkeiten des Konzepts „<strong>Bildung</strong>slandschaften“ und des Programms<br />

„<strong>Lernen</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong>“ diskutiert. Das Konzept „<strong>Bildung</strong>slandschaft“ wird ei-<br />

Materialien zur Tagung „<strong>Bildung</strong> <strong>im</strong> Stadtteil“ 45

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