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Einfach Freunde

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105/189<br />

»Aber das ist doch nicht schlimm. Fehlt Ihnen ein Stück von der<br />

Geschichte? Soll ich es Ihnen erzählen? So sparen Sie Zeit!«<br />

Ich würde alles tun, um meinen Spaß zu haben. Ich hab nichts dagegen,<br />

bezahlt zu werden, um zu schlafen, aber wenn ich die Wahl habe, möchte<br />

ich doch lieber bezahlt werden, um zu leben.<br />

»Warum nicht? Abdel, haben Sie Die Wege der Freiheit von Jean-Paul<br />

Sartre gelesen?«<br />

»Na klar! Das ist die Geschichte vom kleinen Jean-Paul, oder? Also,<br />

der kleine Jean-Paul geht spazieren, im Wald zum Beispiel, er sammelt<br />

Pilze, er singt vor sich hin, ein wenig wie die Schlümpfe, la-la, lalalala …<br />

Und plötzlich macht der Weg eine Kurve. Da zögert er, he, logisch, er weiß<br />

ja nicht, was nach der Biegung kommt, stimmt’s? Und dann täuscht er sich,<br />

richtig, er täuscht sich, denn was kommt hinter der Biegung, na, was denn,<br />

Monsieur Pozzo?«<br />

»Aber das frag ich Sie, Abdel!«<br />

»Die Freiheit. So. Und deswegen heißt das Buch ›Die Wege der<br />

Freiheit‹. Ende des Kapitels, Schluss, aus, jetzt machen wir das Buch zu.<br />

Na, Monsieur Pozzo, wollen wir ein bisschen raus?«<br />

Unglaublich weiße Zähne hat dieser Typ. Wenn er lacht, kann ich sie<br />

gut sehen. Weiß! Weiß wie die Fliesen oben in meinem Badezimmer.

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